Achtung in Baden-Württemberg: Der giftige Schwarzblaue Ölkäfer ist da!

Achtung in Baden-Württemberg: Der giftige Schwarzblaue Ölkäfer ist da!
In Baden-Württemberg hat sich ein kleiner, aber äußerst interessanter Zeitgenosse eingeschlichen: der Schwarzblaue Ölkäfer, der als einer der giftigsten Käfer Deutschlands gilt. Mit einer Körpergröße von etwa 1 bis 3 Zentimetern ist er zwar klein, sorgt aber für großes Aufsehen. Die für den Menschen gefährlichen Eigenschaften des Käfers erforderten sogar die Schließung von Spielplätzen nach Sichtungen. Wie Merkur berichtet, ist dieses Tier nicht nur faszinierend, sondern auch gefährdet. Sein Lebensraum sind offene Flächen wie lichte Wälder und sandige Wiesen, insbesondere in der Nähe großer Flüsse wie dem Rhein und dem Neckar.
Der Ölkäfer hat eine besondere Fortpflanzungsgeschichte. Weibchen legen bis zu beeindruckenden 9.500 Eier in den Boden, aus denen im Folgejahr Larven schlüpfen. Diese kleinen Lebewesen haben es faustdick hinter den Ohren: Sie klammern sich an Wildbienen, die sie ins Nest tragen, um dort von den Vorräten der Bienen zu leben. MDR ergänzt, dass die Larven nach dem Überwintern im Frühling schlüpfen und dann frisches Grün fressen.
Danger Zone: Das Gift des Ölkäfers
Besonders brisant ist das Gift des Schwarzblauen Ölkäfers, das als Cantharidin bekannt ist und über Poren an den Kniegelenken abgesondert wird. Dieses Sekret kann nicht nur zu Blasenbildung auf der Haut führen, sondern auch bei Augenkontakt heftige Schmerzen verursachen. Mein lieber Scholli – das ist kein Spaß! n-tv erwähnt, dass beim Verschlucken des Käfers sogar Herz-Kreislauf-Versagen als schwerwiegende Folge auftreten kann.
Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt der Giftnotruf in Erfurt, bei Hautkontakt die betroffenen Stellen sofort mit Wasser zu spülen und gegebenenfalls einen Rettungswagen zu rufen. Glücklicherweise hat es bis heute keine ernsthaften Vergiftungen von Menschen oder Haustieren gegeben, wie diverse Experten berichten. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) wiegelt besorgte Bürger jedoch ab, indem er betont: Diese Tiere sind keine „angriffslustigen Killer“, sondern verdienen unseren respektvollen Abstand und sollten lediglich beobachtet werden.
Schutz der gefährdeten Art
Obwohl der Schwarzblaue Ölkäfer als „Insekt des Jahres 2020“ ausgezeichnet wurde, ist er trotzdem gefährdet. Der Rückgang von Wildbienen und der Verlust von Lebensräumen haben dazu geführt, dass er unter Naturschutz steht und auf der Roten Liste geführt wird. Die Deutsche Wildtier-Stiftung weist darauf hin, dass keine aktuellen Hinweise auf eine beunruhigende Ausbreitung des Käfers vorliegen. In Mitteleuropa leben etwa zwanzig Arten dieser Käferfamilie, wobei es in Deutschland vor allem der Schwarzblaue Ölkäfer ist, der Aufmerksamkeit erregt.
Seien Sie also vorsichtig, falls Ihnen einer dieser kleinen Giftprotagonisten über den Weg läuft, und lassen Sie sich nicht von seinem schillernden Äußeren täuschen. In der Natur gibt es immer mehr, als Augen auf den ersten Blick sehen können!