3 Millionen Versicherte in BW: HZV revolutioniert die Hausarztversorgung!

Baden-Württemberg erreicht mit über 3 Millionen Versicherten in der hausarztzentrierten Versorgung 2025 einen wichtigen Meilenstein.
Baden-Württemberg erreicht mit über 3 Millionen Versicherten in der hausarztzentrierten Versorgung 2025 einen wichtigen Meilenstein. (Symbolbild/NAGW)

3 Millionen Versicherte in BW: HZV revolutioniert die Hausarztversorgung!

Baden-Baden, Deutschland - Die Hausarztzentrierte Versorgung (HZV) ist auf einem klaren Wachstumskurs. Über 3 Millionen Versicherte in Baden-Württemberg nutzen mittlerweile dieses innovative Modell, das 2008 mit dem Ziel ins Leben gerufen wurde, die Hausarztpraxis als zentrale Anlaufstelle im Gesundheitssystem zu etablieren. Dr. Frank-Dieter Braun, Ehrenvorsitzender des Hausärzteverbands Baden-Württemberg (HÄVBW), und Dr. Susanne Bublitz, Co-Vorsitzende, heben in einem Interview hervor, dass die HZV die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten optimal erfüllt und sich mittlerweile als Hochschulmodell bewährt hat. Ihre Erfolge sind auch auf das Vertrauen der Versicherten zurückzuführen – besonders chronisch Kranke profitieren von der kontinuierlichen, hochwertigen Versorgung.

Die HZV umfasst einen verpflichtenden ersten Besuch beim Hausarzt für gesetzlich Versicherte, mit Möglichkeiten zur Kündigung oder zum Wechsel. Ziel ist es, Über-, Unter- und Fehlversorgung zu vermeiden und gleichzeitig die Versorgungsqualität zu steigern. Mit mehr als 16.000 teilnehmenden Hausärzten stellt sich das System als robust und vorteilhaft für alle Beteiligten dar. Die Teilnahme daran ist sowohl für die Patientinnen und Patienten als auch für die Praxen freiwillig und kostenlos. Und das nicht ohne Grund: Studien belegen, dass die HZV Krankenhausaufenthalte und Facharztbesuche reduzieren kann, was die Effizienz sowie die Qualität der medizinischen Versorgung maßgeblich verbessert, wie Wikipedia feststellt.

Die Entwicklung der HZV

Im Jahr 2004 wurde die HZV mit dem GKV-Modernisierungsgesetz ins Leben gerufen und erscheint seither als effizienter Einsatz knapper Ressourcen. Dr. Braun und Dr. Bublitz betonen, dass die Anfänge von Skepsis geprägt waren, sowohl von Seiten der Krankenkassen als auch der Hausärzte. Durch intensive Überzeugungsarbeit und politische Unterstützung konnte jedoch ein Umdenken stattfinden. Mittlerweile ist die HZV als fester Bestandteil des deutschen Gesundheitssystems anerkannt und etabliert.

Das HZV-Modell fördert die Teamstruktur in den Praxen und erleichtert auch die Einbindung nicht ärztlicher Gesundheitsberufe. Dies ist besonders wichtig, da der demografische Wandel zeigt, dass die Herausforderungen zunehmen und eine effektive Gesundheitsversorgung gefragt ist. Politische Unterstützung für ein verbindliches hausärztliches Primärarztsystem ist daher wertvoll, um die Qualität und Effizienz weiter zu steigern, wie auch die Ärzteverbände immer wieder hervorheben.

Vorteile und Herausforderungen

Die Patienten profitieren in mehrfacher Hinsicht. Die koordinierte Versorgung sorgt dafür, dass Doppeluntersuchungen vermieden werden und ein stabiles Arzt-Patienten-Verhältnis gefördert wird. Das gibt den Versicherten ein Gefühl von Sicherheit und Kontinuität in ihrer medizinischen Betreuung. Wissenschaftlich validierte Studien zeigen, dass insbesondere ältere Chroniker, die an der HZV teilnehmen, besser versorgt sind und seltener ins Krankenhaus müssen.

Dennoch gibt es auch Kritikpunkte. Einige Experten befürchten, dass eine dauerhaft verpflichtende Hausärztewahl die Freiheit der Patientinnen und Patienten einschränken könnte. Zudem herrscht stellenweise Unklarheit hinsichtlich der Vergütung, insbesondere bei Add-on-Verträgen. Diese Herausforderungen gilt es aktiv anzugehen, um die HZV weiterhin als leistungsstarkes, bewährtes Modell der Primärversorgung ins Rennen zu schicken, wie auch das Flexikon beschreibt.

Mit einem kreativen und flexiblen Ansatz kann die HZV ihre Stärken weiter ausbauen und den Herausforderungen der Zukunft, wie dem demografischen Wandel, gewachsen sein. Die Entwicklung zeigt, dass ein gutes Händchen in der Umsetzung entscheidend ist, um die medizinische Versorgung im Land auf hohen Standard zu halten.

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OrtBaden-Baden, Deutschland
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