Schuh Strohm in Bad Cannstatt: Legendärer Laden vor dem Aus!
Schuh Strohm in Bad Cannstatt: Legendärer Laden vor dem Aus!
Baden-Baden, Deutschland - In den letzten Wochen hat sich ein bekannter Name in der Stuttgarter Geschäftswelt in die Schlagzeilen katapultiert: Schuh Strohm. Nach 156 Jahren steht das traditionsreiche Unternehmen, das 1869 gegründet wurde, vor der Schließung. Der Inhaber Dirk Strohm, der zudem Vorsitzender des Vereins „Die Altstadt Bad Cannstatt e.V.“ ist, sieht sich angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage gezwungen, einen Räumungsverkauf mit Preisreduzierungen von bis zu 60 Prozent zu starten. Dieser Verkauf, der am 17. Juli begann und bis zum 31. Juli laufen soll, könnte möglicherweise den Grundstein für einen Neuanfang legen.
Die Situation rund um Schuh Strohm ist keineswegs ein Einzelfall. Immer mehr kleine Familiengeschäfte in Stuttgart sehen sich mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert. Insbesondere in der Gastronomie müssen Betriebe wie die Tex-Mex-Kette Sausalitos, die nach einer Insolvenz im März ihren zweiten Standort Ende Juli schließt, aufgeben. Diese Probleme sind Teil eines größeren Trends, der den deutschen Schuhhandel und die Handelslandschaft allgemein betrifft.
Der dramatische Rückgang im Schuhhandel
Aktuelle Meldungen zeigen, dass der Schuhhändler Görtz Insolvenz für seine Firmen beantragt hat, während die Mitarbeiterzahl von 1.800 auf nur noch 400 geschrumpft ist. Ebenso hat sich die Anzahl der Görtz-Filialen von ehemals 160 auf etwa 30 verringert. Hinter diesen Zahlen steckt ein gescheitertes Sanierungskonzept, das im Jahr 2023 aufgelegt wurde, wo die CK Technology Solutions GmbH lediglich 500.000 Euro von den versprochenen 1,8 Millionen Euro zahlte. Dies führte zu weiteren rechtlichen Auseinandersetzungen. Ein Vorläufiger Insolvenzverwalter spricht indes von potenziellen Kaufinteressenten, doch die Unsicherheit bleibt hoch.
Die kürzlichen Zahlen zeigen zudem, dass im Jahr 2024 in Deutschland 21.812 Unternehmen Insolvenz anmeldeten – rund 4.000 mehr als im Jahr davor. Diese Zahl ist eine Steigerung von 22,4 Prozent, was die Auswirkungen der aktuellen wirtschaftlichen Krisen verdeutlicht. Die Anträge kommen vor allem von Firmen, die ihr Geschäftsmodell schon lange am Markt etabliert haben. Über 23.000 ehemals Selbstständige haben ebenfalls Insolvenz beantragt: eine auch auf vergangene berufliche Herausforderungen zurückzuführende Welle.
Ein Ende oder ein neuer Anfang?
Für viele Betriebe stehen die Zeichen auf Sturm, und die Schließungen sind ein besorgniserregendes Signal für die gesamte Handelslandschaft. Während große Namen wie Görtz in der Krise kämpfen, bleibt auch Schuh Strohm nicht verschont. Die Schließungen umreißen nicht nur das Schicksal von Unternehmen, sondern sie drücken auch auf das Herz vieler benachbarter Geschäfte in der Region. In der Kernstadt Stuttgarts belebt sich die Diskussion über die Zukunft des Einzelhandels, während die Herausforderungen für kleine Familienunternehmen scheinbar nie enden wollen.
Ob Schuh Strohm einen Neuanfang schaffen kann, wird sich in den kommenden Wochen herausstellen. Unabhängig von der Zukunft des Geschäfts zeigen die verblüffenden Zahlen über Insolvenzen und die zunehmenden Herausforderungen für Unternehmen, dass die Zeiten alles andere als unkompliziert sind. Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass in der deutschen Wirtschaft tatsächlich „da liegt was an“ und der Druck auf die Betriebe wächst.
In dieser unsicheren Zeit ist es wichtig, solidarisch zu sein und die lokale Wirtschaft zu unterstützen, wo immer es möglich ist. Denn schließlich ist jeder Einkauf in kleinen Geschäften ein Schritt in Richtung Stabilität.
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Ort | Baden-Baden, Deutschland |
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