Baden-Württemberg: Drastische Alterswandel bis 2040 – So betroffen sind Sie!

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Baden-Württemberg erlebt bis 2040 demografische Veränderungen: Mehr Senioren, weniger Kinder – Ursachen und Prognosen.

Baden-Württemberg erlebt bis 2040 demografische Veränderungen: Mehr Senioren, weniger Kinder – Ursachen und Prognosen.
Baden-Württemberg erlebt bis 2040 demografische Veränderungen: Mehr Senioren, weniger Kinder – Ursachen und Prognosen.

Baden-Württemberg: Drastische Alterswandel bis 2040 – So betroffen sind Sie!

Die demografischen Entwicklungen in Baden-Württemberg stehen in den nächsten Jahren ganz oben auf der Agenda. Eine aktuelle Berechnung des Statistischen Landesamts zeigt, dass bis 2040 tiefgreifende Veränderungen auf die Bevölkerung warten. Laut einem Bericht von SWR Aktuell ist ein Trend zu sehen, der vor allem die älteren Jahrgänge stark betrifft.

Die Statistiker legen dabei verschiedene Annahmen zugrunde, die unter anderem die Lebenserwartung, Geburtenraten und Migration betreffen. Im mittleren Szenario wird eine Geburtenziffer von 1,44 Kindern je Frau erwartet. 2024 lag dieser Wert bei etwa 1,39. Gleichzeitig wird die Lebenserwartung bis 2040 voraussichtlich auf 83 Jahre bei Männern (derzeit 80) und auf 86 Jahre bei Frauen (derzeit 84) ansteigen.

Ein älteres Land

Besonders auffällig ist der Anstieg der Bevölkerung ab 75 Jahren. Diese Anzahl wird landesweit um etwa ein Drittel zunehmen. Im Landkreis Schwäbisch Hall, zum Beispiel, wird ein Wachstum von 18.000 auf 29.000 Menschen über 75 Jahren prognostiziert – das sind beeindruckende 60 Prozent mehr. Im Gegensatz dazu könnten einige Gemeinden am Bodensee sogar einen Rückgang dieser Altersgruppe erleben.

Ein weiterer interessanter Aspekt der Berechnung ist, dass in ländlichen Regionen der Rückgang bei den unter Sechsjährigen von 655.000 im Jahr 2023 auf 597.000 im Jahr 2040 (eine Senkung um 9%) noch stärker ausfallen wird als in den Großstädten. Während die Zahl der 6- bis 17-Jährigen landesweit stabil bleibt, erwarten viele Großstädte wie Stuttgart einen deutlichen Rückgang der schulpflichtigen Kinder, was vor allem die Stadtentwicklung und Schulplanungen stark beeinflussen dürfte.

Auf die Kommunen kommt Arbeit zu

Die Kommunen sind angehalten, die Daten zu nutzen, um zukünftige Bedarfe zu ermitteln – sei es im Bereich Schulplanung, Pflegebedarf oder Infrastruktur. Größere Städte wie Stuttgart gehen dabei noch einen Schritt weiter und erstellen eigene Prognosen, um lokale Besonderheiten besser zu berücksichtigen.

Ein weiterer Punkt sind die erheblichen Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. Wie aus dem Bericht hervorgeht, ist die Geburtenziffer in Städten wie Heidelberg verhältnismäßig niedrig (0,99), während ländliche Gebiete wie Tuttlingen mit 1,72 Kinder je Frau deutlich höher liegen. Diese Unterschiede sind entscheidend für die zukünftige Bevölkerungsentwicklung.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die überalternde Bevölkerung Baden-Württembergs, wenn sie auch moderat im Vergleich zu anderen Bundesländern ist, große Herausforderungen mit sich bringt, insbesondere für Kleinstädte und ländliche Gebiete, wo die Zuwächse ab 75 Jahren um rund 50 Prozent steigen könnten. Die Statistiker betonen jedoch, dass die Berechnung lediglich Anhaltspunkte liefert und keine unwiderruflichen Vorhersagen trifft – klare Trends zeigen sich dennoch: weniger Kinder, eine ältere Gesellschaft und eine steigende Zahl an Pflegebedürftigen in den nächsten 15 Jahren.