Biberach erforscht Wärme aus der Tiefe: Geothermie-Projekt in Planung!

Biberach erforscht Wärme aus der Tiefe: Geothermie-Projekt in Planung!
In der Region Biberach wird intensiv an der Erschließung von Wärme aus der Tiefe gearbeitet. Die Stadtverwaltung hat bereits erste Schritte eingeleitet, um das Potenzial der Tiefengeothermie zu analysieren. Dies ist nicht nur als nachhaltige Energiequelle gedacht, sondern könnte auch eine wichtige Rolle in der künftigen Wärmeversorgung der Region spielen. Schwäbische.de berichtet, dass ….
Im Rahmen einer Vorstudie der Hochschule Biberach und einer Machbarkeitsstudie der Firma Erdwerk wurden zwei wasserführende geologische Schichten identifiziert, die eine Nutzung der Geothermie ermöglichen könnten: die Malmschicht in etwa 1000 Metern Tiefe und die Muschelkalkschicht in 1600 Metern Tiefe.
Standorte für Bohrungen
Es wurden bereits drei potenzielle Standorte für die Bohrungen untersucht: der Behördenparkplatz an der Breslaustraße, der rote Platz (PG-Provisorium) sowie das BMX-Gelände in Biberach-Süd. Diese Orte liegen in der Nähe eines bestehenden Nahwärmenetzes, was die Integration der geothermisch gewonnenen Wärme erleichtern würde.
Für die geplante Nutzung sind zwei Bohrungen erforderlich: eine Förderbohrung und eine Rückführbohrung. Diese sollten mindestens 800 Meter voneinander entfernt liegen, um die Effizienz und Sicherheit der geothermischen Energiegewinnung zu gewährleisten.
Temperaturen und Risiken
Die Malmschicht liefert mit geschätzten 45 °C eine niedrigere Temperatur, während der Muschelkalk mit etwa 70 °C höhere Wärme bietet, jedoch auch größere Risiken birgt. Eine seismische Untersuchung mit Vibro-Trucks ist geplant, um die geologischen Strukturen genau zu analysieren. Diese Technik gilt als risikoarm, könnte jedoch kleine Risse in den Straßenbelägen verursachen.
Es besteht ein Risiko, dass bei missglückten Bohrungen unerwartete geologische Formationen oder Stabilitätsprobleme auftreten, was die Projektverwirklichung in Frage stellen könnte. Darüber hinaus gibt es Bedenken hinsichtlich der induzierten Seismizität, welche in der Vergangenheit in anderen Projekten zu Schäden geführt hat. Genau hier kommt die Diskussion um die Sicherheit und die Akzeptanz von Bürgerinnen und Bürgern ins Spiel Deutschlandfunk Kultur informiert über ….
Kosten und Förderungen
Die geschätzten Kosten für die notwendige Bohrung und den Wärmetauscher liegen bei rund 14 Millionen Euro. Für die seismischen Untersuchungen werden etwa 450.000 Euro veranschlagt, wobei bis zu 50 % Fördermöglichkeiten bestehen. Die Stadt ist daran interessiert, diese Mittel zu beantragen, um das Projekt voranzutreiben.
Die früheste Einspeisung geothermisch gewonnener Wärme ins Nahwärmenetz wird für das Jahr 2031 erwartet. Bis es so weit ist, ist es jedoch notwendig, dass die Stadtverwaltung sowie der Gemeinderat das Projekt bewerten und die erforderlichen Genehmigungen erteilen.
Wirtschaftliche Überlegungen
In der politischen Diskussion gibt es jedoch Bedenken hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit des Projekts. Die CDU-Fraktion äußert Bedauern über den langen Zeithorizont und fordert eine raschere Umsetzung. Gleichsam wird auf die Notwendigkeit einer transparenten Wirtschaftlichkeitsberechnung hingewiesen, die vor den Bohrungen vorzulegen ist. Um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen, sind klare Informationen und eine umfassende Einbeziehung der Bürger von großer Bedeutung, um Ängste zu mindern und Vertrauen aufzubauen Geothermie.de hebt hervor, dass ….
Insgesamt sieht die Stadt Biberach großes Potenzial in der Tiefengeothermie. Schlüssel zu diesem Projekt sind eine transparente Kommunikation und die Berücksichtigung der technischen, rechtlichen sowie umweltbezogenen Herausforderungen, um das Vorhaben erfolgreich umzusetzen.