Brückenprüfung im Bodenseekreis: Staugefahr ab 30. Juni!

Brückenprüfung im Bodenseekreis: Staugefahr ab 30. Juni!
Es tut sich was im Bodenseekreis: Zwischen Friedrichshafen und der bayerischen Landesgrenze stehen in der kommenden Woche umfassende Brückenprüfungen an. Diese finden vom 30. Juni bis 3. Juli statt und betreffen insgesamt zehn Brücken. Ziel dieser Inspektionen ist es, die Tragfähigkeit sowie die Stand- und Verkehrssicherheit der Bauwerke zu überprüfen. Die Bedeutung dieser Prüfungen kann kaum hoch genug eingeschätzt werden, betrachtet man die ständigen Herausforderungen durch Verkehrsbelastungen, Witterungseinflüsse und die Abnutzung der Materialien. Es wird vergleichbar mit einer TÜV-Prüfung für Autos, doch hier geht es um unsere Brücken – essentielle Bestandteile unserer Infrastruktur, wie auch DEKRA betont.
Bei den Prüfungen wird die nach DIN 1076 geforderte „handnahe“ Hauptprüfung durchgeführt, die alle sechs Jahre verbindlich ist. Zusätzlich gibt es jährliche Sichtkontrollen und Zwischenprüfungen, die nötig sind, um die Sicherheit der Brücken stetig zu gewährleisten. Schäden und Mängel müssen so frühzeitig erkannt und behoben werden, um die Verkehrssicherheit zu garantieren. Ingenieurbauwerke werden dahingehend auf Risse, Korrosion und Materialermüdung untersucht, wobei die Dokumentation aller Auffälligkeiten durch Fotobelege erfolgt. Dies ist entscheidend für die Planung erforderlicher Sanierungen, insbesondere nachdem Vorfälle wie der Teil-Einsturz der Carolabrücke in Dresden im September 2024 gezeigt haben, wie schnell es zu gefährlichen Situationen kommen kann.
Der Prüfungsablauf
Der geplante Ablauf der Brückeninspektionen ist klar strukturiert:
- Löwentalviadukt Friedrichshafen (B31) – 30. Juni
- Brücke über die Argen bei Langenargen-Oberdorf (B31) – 1. Juli
- Schussenbrücke bei Eriskirch (B31) – 1. Juli
- Brücke über Nonnenbach bei Kressbronn (B31) – 1. Juli
- Brücke über Gemeindestraße und Wirtschaftsweg bei Tettnang (B467) – 2. Juli
- Brücke über die Bahn bei Tettnang (B467) – 2. Juli
- Brücke über die Argen bei Kressbronn-Gießen (B467) – 2. Juli
- Brücke über Rotach in Friedrichshafen (B30) – 3. Juli
- Brücke über Schussen bei Meckenbeuren-Lochbrücke (B30) – 3. Juli
- Brücke über Schussen in Meckenbeuren-Brochenzell (L329) – 3. Juli
Die Prüfungen finden mit einem speziellen Brückenuntersichtfahrzeug statt, das über eine schwenk- und ausfahrbare Arbeitsbühne Zugang zur Unterseite der Brücken ermöglicht. Das 41,7 Tonnen schwere Spezialfahrzeug weist beeindruckende Abmessungen von 13 Metern in der Länge und 4 Metern in der Höhe auf und wird somit alle erforderlichen technischen Möglichkeiten bieten.
Die Bedeutung regelmäßiger Prüfungen
Die Notwendigkeit regelmäßiger Brückenprüfungen nach DIN 1076 wird von Biberger unterstrichen. Nur durch solche Inspektionen kann die Standsicherheit und Verkehrstauglichkeit von Bauwerken gewährleistet bleiben. Bei den bevorstehenden Prüfungen im Bodenseekreis wird auch auf die im letzten Prüfzeitraum, 2019, festgestellten kleinen Auffälligkeiten eingegangen. Damals waren alle Brücken jedoch in einem guten Zustand, was Hoffnung gibt für die diesjährige Überprüfung.
Insgesamt sind im Regierungsbezirk Tübingen mehr als 1.633 Brücken zu inspizieren. Eine Aufgabe, die die Kommunen ernst nehmen müssen, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und das Leben der Bürgerinnen und Bürger zu schützen.
Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie also in den kommenden Tagen in der Region unterwegs sind, achten Sie bitte auf mögliche Verkehrsbehinderungen. Die Sicherheit unserer Brücken ist es wert!