Flohmärkte boomen: So entdeckt Frickingen die Liebe zum Secondhand!

Flohmärkte boomen: So entdeckt Frickingen die Liebe zum Secondhand!
Frickingen, Deutschland - Die Zeiten, in denen Flohmärkte nur als Trödelmärkte galten, sind vorbei. Immer mehr Menschen, insbesondere aus der Region Bodenseekreis, entdecken die Vorzüge des Secondhand-Shoppings. Wie Südkurier berichtet, findet man in fast jedem Ort mindestens ein bis zwei Flohmärkte pro Jahr, die nicht nur Müll vermeiden, sondern auch ein buntes Angebot an Vintage-Stücken bieten.
Ein besonders beliebter Markt fand kürzlich in der Festhalle Frickingen statt. Organisiert vom Schulförderverein, wurde er samstags von 17 bis 20 Uhr geöffnet und bot den Käufern eine entspannte Atmosphäre mit Getränken. Insgesamt gab es dort rund 65 Stände, die von begeisterten Käuferinnen besucht wurden. Vor allem Lena Rütten und Mara Heller schätzten die Nachhaltigkeit und die Möglichkeit, ausgefallene Kleidung zu finden. Heller betonte, dass nicht nur der Preis entscheidend sei, sondern viel mehr die Wiederverwendung von Kleidung im Vordergrund stehe.
Nachhaltigkeit und Marktveränderungen
Käuferinnen wie Andrea Marent bestätigen den Spaß und die Vorteile des Flohmarktbummels. Neben Markenartikeln zu günstigen Preisen wird auch einem gestiegenen Bewusstsein für Qualität und Fairness Rechnung getragen. Cristina Aguirre, Nachhaltigkeitsbeauftragte, fordert dazu auf, bei Käufen die eigene Verantwortung und den Einfluss auf die Umwelt im Hinterkopf zu behalten. Immer mehr Menschen, vor allem Millennials und Mitglieder der Generation Z, drehen den Geldbeutel auf und kaufen gezielt Secondhand, denn die positiven Effekte sind unbestritten. Klimaschutz-Kommune.de hebt hervor, dass der Secondhand-Markt sich seit 2020 fast verdreifacht hat, was die Zahlen auf rund 120 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 hebt.
Der Umstieg auf Secondhand wird nicht nur durch ein verändertes Kaufverhalten befeuert, sondern auch durch die Herausforderungen des Einzelhandels. Bernhard Nattermann von der IHK Bodensee-Oberschwaben erklärt, dass die Schließung von Einzelhandelsgeschäften oft mit dem demografischen Wandel sowie den gestiegenen Kosten, insbesondere seit dem Ukraine-Krieg, zusammenhängt. Er betont, dass Flohmärkte nicht als Konkurrenz zu sehen seien, sondern vielmehr eine wertvolle Ergänzung, um überschüssige Kleidung zu vertreiben.
Die Vorliebe für Secondhand-Produkte
Eine Umfrage von PwC zeigt, dass 70 Prozent der Befragten zwischen 18 und 43 Jahren bereits Erfahrung mit Secondhand-Produkten haben. Rund 55 Prozent nutzen Plattformen wie Vinted, während in Deutschland eBay mit etwa 63 Prozent der Nutzer die gleichnamige dominierende Plattform bleibt. Der steigende Kauf von Secondhand-Kleidung bringt viele Vorteile mit sich: Neben den niedrigeren Preisen wird auch auf den Aspekt der Nachhaltigkeit gesetzt. PwC berichtet von einem Wandel in der Denkweise der Konsumenten – günstige Preise gepaart mit ökologischen Überlegungen ziehen die Käufer an.
Verkäuferinnen wie Martha Lorenz und Sieglinde Dukal freuen sich über den regen Austausch am Flohmarkt und das Beraten der Käufer. So tragen alle, ob Käufer oder Verkäufer, dazu bei, das Bewusstsein für Secondhand als nachhaltige Alternative zu schärfen. Der nächste Herbstflohmarkt am 8. November steht bereits in den Startlöchern, und die Vorfreude darauf ist spürbar. Die Läden vor Ort könnten durch eine enge Zusammenarbeit von Unternehmen, Kommunen und den Bewohnern stabilisiert werden, wie Nattermann abschließend feststellt.
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Ort | Frickingen, Deutschland |
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