Flamingo vom Titisee: Baldige Auswilderung in die Freiheit geplant!
Ein gefundenes Flamingo-Männchen am Titisee könnte bald in die Natur ausgewildert werden. Experten prüfen Optionen und Internationalisierung.

Flamingo vom Titisee: Baldige Auswilderung in die Freiheit geplant!
Ein ungewöhnlicher Besucher hat in der idyllischen Umgebung des Titisees für Aufsehen gesorgt. Ein junger Flamingo wurde am vergangenen Freitag aufgegriffen, nachdem er aufgrund eines Verdachts auf Krankheit und Unterernährung im Tierheim bei Titisee-Neustadt landete. Doch die Sorgen um das gefiederte Tier scheinen inzwischen unbegründet, da es sich nach einer gründlichen tierärztlichen Untersuchung durch den Tierschutzverein Markgräflerland und Fachleuten des Zoos Basel als gesund herausgestellt hat.
Der kleine Flamingo, der zur Art Rosaflamingo (Phoenicopterus roseus) gehört, hat in den letzten Tagen an Gewicht zugelegt und sich gut erholt. Matthias Henrich, Pressesprecher des Regierungspräsidiums Freiburg, wies darauf hin, dass junge Rosaflamingos in der Regel nach dem Flüggewerden abwandern, um neue Lebensräume zu finden. Daher gibt es keine Hinweise auf eine menschliche Haltung des Tieres, was die Hoffnung auf eine Auswilderung stärkt.
Planung der Auswilderung
Das Regierungspräsidium hat bereits intensiv an möglichen Optionen für die Rückkehr des Flamingos in die Natur gearbeitet. Eine vielversprechende Möglichkeit könnte eine Gruppe von 20 Flamingos am Klingnauer Stausee in der Schweiz sein, die möglicherweise zur ursprünglichen Kolonie des Jungvogels gehört. Allerdings müssen die Schweizer Behörden in dieser Angelegenheit kontaktiert werden, was sich als bürokratische Hürde erweisen könnte.
Ein alternativer Standort für die Auswilderung befindet sich im Elsass, nahe dem Naturschutzgebiet Petite Camargue. Dies könnte eine ausgezeichnete Möglichkeit bieten, den Flamingo in eine geeignete Umgebung zu reintegrieren, jedoch hängt alles auch von den ausstehenden Testergebnissen, unter anderem auf das West-Nil-Virus, und der Abstimmung mit den zuständigen Behörden ab.
Wissenswertes über den Rosaflamingo
Der Rosaflamingo ist nicht nur ein auffälliger Anblick mit seinem rosa-weißen Gefieder und den markanten, langen Beinen, sondern auch faszinierend in seinem Lebensraum und Verhalten. Diese Vögel haben ein weltweites Vorkommen und finden sich in Afrika, Asien und Südeuropa. Die Brutkolonien sind meist auf schlammigen Stränden von Salzseen oder in Buchten angesiedelt, wo sie in größeren Gruppen nisten.
Weltweit gibt es schätzungsweise rund 500.000 Rosaflamingos, darunter etwa 90.000 in Europa. Dies zeigt, wie stabil die Bestände in vielen Regionen sind, was jedoch auch bedeutet, dass ihre Brutgebiete dringend geschützt werden müssen. Zu den Hauptbedrohungen zählen der Verlust geeigneter Lebensräume und extreme Wetterereignisse. Schutzmaßnahmen, die die Erhaltung dieser Brutgebiete fördern, sind daher von großer Bedeutung.
Die kommenden Tage werden entscheidend sein, denn sobald die letzten Testergebnisse vorliegen und alle Abstimmungen getroffen sind, könnte der Flamingo bald wieder in die Freiheit entlassen werden. Wir werden die Entwicklungen genau verfolgen und hoffen, dass dieser wunderschöne Vogel bald wieder fliegen kann, wo er hingehört.