Darfur in Flammen: RSF erobert letzte Hochburg El Fascher!
Der Verlust der letzten Großstadt El Fascher in Darfur durch die RSF verschärft die humanitäre Krise im Sudan.

Darfur in Flammen: RSF erobert letzte Hochburg El Fascher!
Die Lage im Sudan, insbesondere in der Region Darfur, hat sich dramatisch verschärft. Die paramilitärische Gruppe Rapid Support Forces (RSF) hat die letzte von der sudanesischen Regierung kontrollierte Großstadt El Fascher eingenommen. Diese Entwicklung könnte weitreichende Folgen für die ohnehin schon angespannte humanitäre Situation haben. Die Armee des Sudan bestätigte den Rückzug aus El Fascher am Montag, der etwa 300.000 Zivilisten ausliefert, die unter katastrophalen Bedingungen leben müssen. Laut Schwarzwälder Bote wird befürchtet, dass die RSF die Stadt für gewalttätige Übergriffe nutzen könnte, darunter Tötungen, Folter und ethnische Säuberungen, was die ohnehin fragile Lage weiter eskalieren könnte.
Bereits am Sonntag verkündete die RSF die Einnahme des Armeepostens und der Stadt, nachdem die sudanesische Armee nach eigenen Angaben zuletzt am Samstag zwei Angriffe der RSF abgewehrt hatte. Die letzten Kämpfe in El Fascher zeigen, wie schnell die Machtverhältnisse sich ändern können. Seit Monaten herrscht ein blutiger Machtkampf zwischen Abdel-Fattah al-Burhan und dem Kommandeur der RSF, Mohamed Hamdan Daglo. Diese Auseinandersetzung hat bereits zu Zehntausenden Todesopfern und über 26 Millionen hungernden Menschen im Land geführt, wie UN-Quellen anmerken.
Die humanitäre Krise in Darfur
Darfur, eine Region von der Größe Spaniens, leidet seit vielen Jahren unter Konflikten. Die anhaltenden kämpferischen Auseinandersetzungen, die 2003 begannen, haben zu einem humanitären Desaster geführt, das laut den Vereinten Nationen als die größte humanitäre Krise der Welt gilt. Besonders betroffen ist die Stadt Tawila, wohin viele Flüchtlinge aus El Fascher geflohen sind. Dort leben bereits rund 400.000 Vertriebene, was die Ressourcen und Dienstleistungen stark belastet. Organisationen wie das International Rescue Committee (IRC) und Ärzte ohne Grenzen (MSF) fordern dringend Schutz für die Zivilbevölkerung.
Die Geographie Darfurs ist geprägt von hügeligen Ebenen und den Marrah-Bergen, die eine Höhe von bis zu 3.088 Metern erreichen. Die Region ist überwiegend arid, und während im zentralen Bereich intensive Landwirtschaft betrieben wird, sieht es in den nördlichen Ebenen anders aus – dort sind die Böden steinig und wenig fruchtbar, was die Lebensbedingungen erschwert. Trotz dieser Herausforderungen haben die Menschen in Darfur ihre kulturellen Traditionen, wie Handwerk und Landwirtschaft, aufrechterhalten.
Eine lange Geschichte von Konflikten
Die Wurzeln des Darfur-Konflikts reichen tief in die Vergangenheit zurück. Ethnische Spannungen zwischen nomadischen Arabern und sesshaften Völkern, wie den Fur, führen bereits seit den späten 1980er Jahren zu Konflikten. Der Aufstand der Rebellen 2003 führte zu brutalen Reaktionen der Regierung, einschließlich der Schaffung der berüchtigten Janjaweed-Miliz. Diese haben verheerende Schäden angerichtet, zahlreiche Menschenleben gefordert und Millionen zur Flucht gezwungen.
Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit großer Sorge. Beobachter befürchten nicht nur eine dauerhafte Spaltung des Sudan, sondern auch, dass die anhaltende Gewalt die gesamte Region destabilisieren könnte. Die Herausforderung, eine friedliche Lösung zu finden, bleibt also eine der drängendsten des 21. Jahrhunderts.