Drohnenretter aus Bad Liebenzell: Rehkitze vor dem Mähtod bewahren!

Drohnenretter aus Bad Liebenzell: Rehkitze vor dem Mähtod bewahren!
Calw, Deutschland - In den sanften Hügeln um Bad Liebenzell schwebt die Technik über die Wiesen – und rettet Leben. Der Drohnenpilot Robert Schroeder aus Möttlingen hat die Leidenschaft für das Fliegen und eine neue Mission entdeckt, die ihm am Herzen liegt: die Rettung von Rehkitzen. Jedes Jahr werden in Deutschland schätzungsweise 90.000 dieser kleinen Tiere während der Mahd in ihrem Versteck im hohen Gras übersehen und überfahren. Dies geschieht vor allem, weil die Kitze in den ersten Lebenstagen keinen Fluchtinstinkt besitzen. Dank modernster Technik soll das nun anders werden, wie schwarzwaelder-bote.de berichtet.
Der Anstoß für seine Rettungsmission kam von einer Tierärztin, deren Mann Jagdpächter in Schömberg ist. Sie wandte sich an Schroeder mit der Bitte, seine Drohne zum Aufspüren der in der Wiese versteckten Kitze einzusetzen. Dies geschieht in den kritischen Monaten von April bis Juni, wenn die Rehkitze von ihren Müttern abgelegt werden. Die Drohne ist nicht nur ein praktisches Werkzeug; sie erlaubt es, die Tiere mit Wärmebildkameras zu lokalisieren, bevor die Mähdrescher anrücken.
Kooperation und Technik
Die Einsätze werden oft in den frühen Morgenstunden gestartet, um die Kitze, die sich im hohen Gras verstecken, rechtzeitig zu finden. Ähnlich wie das Team von Rehkitzrettung Brandenburg e.V. erfordert die Vorgehensweise Disziplin, technisches Verständnis und Nervenstärke. Erfolgreiche Rettungen motivieren die Helfer und zeigen den Landwirten, dass eine Kooperationsbereitschaft durchaus sinnvoll ist. Allerdings gibt es Stimmen, die beim Thema Verantwortung nicht die nötige Einsicht zeigen, obwohl viele gesetzlich verpflichtet sind, ihre Felder auf Wildtiere zu überprüfen. Schroeder geht dabei mit einem guten Händchen vor: Gefundene Kitze werden vorsichtig mit Handschuhen aufgenommen und in Transportboxen zum Warten am Feldrand platziert, damit die Mäharbeiten ungestört fortgesetzt werden können.
Gute Nachrichten kommen außerdem aus Berlin. Das Bundesministerium für Digitales hat eine befristete Änderung in der Regulierung von Drohneneinsätzen beschlossen, um den Einsatz solcher Technologien zu erleichtern. Ab 2024 gelten neue Vorschriften, die unter anderem den Mindestabstand zu bebauten Gebieten auf 10 Meter reduzieren, wodurch über 90 Prozent der zuvor eingeschränkten Flächen nun für den Drohneneinsatz nutzbar sind. Mehr dazu auf drohnen.de.
Nachhaltiger Einsatz für Wildtiere
Diese neue Regelung soll nicht nur den Tierschutz unterstützen, sondern auch die Landwirtschaft fördern. Die öffentliche Hand hat von den Möglichkeiten bereits Notiz genommen und unterstützt die Anschaffung von Drohnen mit Wärmebildkameras für solche Tierschutzmaßnahmen. So wird hier ein gemeinsames Ziel verfolgt: Lebensraum für Wildtiere zu schützen und gleichzeitig die Arbeit der Landwirte zu erleichtern. Die Kombination aus moderner Technik und menschlichem Einsatz zeigt, dass eine Lösung für das Problem der Rehkitze gefunden werden kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rettung von Rehkitzen durch den Einsatz von Drohnen ein erstrebenswerter Weg ist, um die kleine Wildtiere vor Greueln während der Mahd zubewahren. In einem gemeinsamen Effort können wir sicherstellen, dass die Natur auch weiterhin einen Platz im ländlichen Raum hat.
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Ort | Calw, Deutschland |
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