Freiburg: Hunderte protestieren gegen Merz' umstrittene Äußerungen!

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In Freiburg demonstrierten 600 Menschen gegen Kanzler Merz' Aussagen zur Migration und Stadtbild, um für Vielfalt und Zusammenhalt einzutreten.

In Freiburg demonstrierten 600 Menschen gegen Kanzler Merz' Aussagen zur Migration und Stadtbild, um für Vielfalt und Zusammenhalt einzutreten.
In Freiburg demonstrierten 600 Menschen gegen Kanzler Merz' Aussagen zur Migration und Stadtbild, um für Vielfalt und Zusammenhalt einzutreten.

Freiburg: Hunderte protestieren gegen Merz' umstrittene Äußerungen!

Am 25. Oktober 2025 versammelten sich Hunderte von Menschen am Platz der Alten Synagoge in Freiburg zu einer eindrücklichen Demonstration gegen die Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz. Der Anlass für den Protest war eine Aussage Merz‘, in der er von Problemen im „Stadtbild“ im Zusammenhang mit migrationserfahrener Bevölkerung sprach, was große Irritationen auslöste. Die Veranstalter hatten ursprünglich 200 Teilnehmer angemeldet, doch die Polizei schätzte die Zahl der Anwesenden auf etwa 600, was die rege Beteiligung und das große Interesse an diesem Thema verdeutlicht. SWR berichtet, dass die Demonstration von verschiedenen Initiativen und politischen Gruppen organisiert wurde, darunter das Bündnis „Unabhängige Frauen Freiburg“ und die Partei Die Linke.

Die Teilnehmer waren eingeladen, mit Plakaten, Klappstühlen oder in Verkleidung zu erscheinen, um die Vielfalt der Gesellschaft zu symbolisieren. Unter den Teilnehmern war auch die 60-jährige Martje Ahrens, die die Bedeutung des Zusammenhalts in Zeiten des Rechtsrucks hervorhob. Die beiden 20-jährigen Aktivistinnen Lia K. und Emma W. äußerten scharfe Kritik an Merz: Während Lia Merz vorwarf, Frauenrechte zu instrumentalisieren, betonte Emma, dass seine Aussagen rassistische Stereotype bedienen. Die Demonstration hatte ihren Ursprung in einem Gespräch des Sozialpädagogen Armin Fahl mit Freunden, in dem sie die Auswirkungen des Rechtsrucks auf migrantische Kinder thematisierten.

Merz‘ Kontroversen im Kontext

Diese Äußerungen Merz‘ sind nicht isoliert. Vor wenigen Tagen erklärte der Kanzler in Brandenburg, dass die Regierung die Zahl der neuen Asylanträge drastisch reduziert habe. Er verwies auf einen Rückgang von 60 Prozent von August 2024 bis August 2025. Dennoch stieß seine Verwendung des Begriffs „Stadtbild“ auf vehemente Kritik, die als diskriminierend und verletzend empfunden wird. Besonders Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge forderte mehr Anstand in der politischen Rhetorik und wies auf die Folgen solcher Aussagen hin. Tagesschau beleuchtet, dass dieser Begriff oft als versteckter Code für Menschen genutzt wird, die nicht als „deutsch“ oder „weiß“ wahrgenommen werden.

Die Verwendung solcher Begriffe verstärkt das kollektive Gefühl des Unwohlseins in der Gesellschaft und legitimiert spalterisches Verhalten, wie die Soziologin Nina Perkowski erklärt. Studien zeigen, dass Angst vor Kriminalität und Rassismus in der Bevölkerung wuchs, nicht zuletzt durch medialen Druck und rechtsextreme Diskurse. Insbesondere junge Menschen haben ein erhöhtes Bewusstsein für diese Probleme entwickelt und sind zunehmend bereit, sich aktiv gegen Rassismus und Diskriminierung zu engagieren.

Wachsende Protestkultur

Das Engagement gegen Rassismus hat in Deutschland in den letzten Jahren stark zugenommen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass der Anteil der Menschen, die an Protestaktionen gegen Rassismus teilnehmen, von 4 Prozent im Frühjahr 2023 auf 17 Prozent im Sommer 2024 gestiegen ist. Dies entspricht einer Vervierfachung, wie interkulturellewoche.de berichtet. Viele Menschen empfinden Rassismus, Diskriminierung und soziale Exklusion als ernsthafte Bedrohungen für ihre Sicherheit.

Diese wachsende Protestkultur zeigt, dass antirassistische Bewegungen in Deutschland alles andere als ein Randphänomen sind. Besonders jüngere und akademisch gebildete Menschen zeigen eine hohe Bereitschaft, sich für Diversity und gegen Diskriminierung einzusetzen. Mit Initiativen wie dieser Demonstration wird deutlich, dass die Stimmen der Zivilgesellschaft immer lauter werden und sich gegen die Aufspaltung der Gesellschaft stemmen.