Gutachten zum tödlichen Hochbrücken-Unfall: Menschliches Versagen?

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Freudenstadt berichtet über den tödlichen Unfall an der Hochbrücke Horb und die ermittelnden Faktoren. Neueste Entwicklungen verfügbar.

Freudenstadt berichtet über den tödlichen Unfall an der Hochbrücke Horb und die ermittelnden Faktoren. Neueste Entwicklungen verfügbar.
Freudenstadt berichtet über den tödlichen Unfall an der Hochbrücke Horb und die ermittelnden Faktoren. Neueste Entwicklungen verfügbar.

Gutachten zum tödlichen Hochbrücken-Unfall: Menschliches Versagen?

Ein tragischer Unfall, der am 20. Mai 2025 an der Hochbrücke in Horb passierte, hat die Gemüter bewegt. Ein technisches Sachverständigengutachten, das nun vorliegt, gibt Aufschluss über die Geschehnisse. Laut Schwarzälder Bote liegen keine Anhaltspunkte für eine technische Ursache des Unfalls vor, was insbesondere den Kran und dessen Ausstattung betrifft.

Der Kranführer, ein 36-Jähriger, steht im Fokus der Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft hat bereits ein Verfahren wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung gegen ihn eingeleitet. In der Pressemitteilung wird darauf hingewiesen, dass „menschliches Versagen“ als mögliche Ursache des Unfalls in Betracht gezogen wird.

Die Details des Vorfalls

In den sozialen Medien wurden nach dem Unfall Videos veröffentlicht, die mittlerweile gelöscht sind. Ein bemerkenswertes Video zeigt, dass die Aufzuggondel nicht senkrecht hochgezogen wurde. Zum Zeitpunkt des Unfalls war ein Querseil gespannt, das die Konstruktion zwischen den Pfeilern sichern sollte, und es meldeten sich Schäden auch am Kranseil, das schließlich gerissen ist.

Das Geschehen wirft Fragen zur Sicherheit am Arbeitsplatz auf. Im Jahr 2023 verzeichnete die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in ihrem Bericht BAuA 838.792 meldepflichtige Arbeitsunfälle in Deutschland, bei denen 499 tödliche Arbeitsunfälle registriert wurden. Dies ist der niedrigste Stand, der seit Beginn der Erfassung erreicht wurde zusammen mit einem Rückgang von tödlichen Wegeunfällen auf 225 Fälle.

Der schmale Grat zwischen Fehler und Unfall

Die aktuellen Zahlen zeigen, dass die Unfallquote je 1.000 Vollzeitäquivalente 18,8 beträgt, was einen Rückgang im Vergleich zu Vorjahren darstellt. Es ist jedoch zu beachten, dass menschliches Versagen nach wie vor eine häufige Ursache für tödliche Unfälle im Arbeitsumfeld ist. Gerade in der Hochbauindustrie, wo der Einsatz von Kränen und anderen schwerem Gerät erforderlich ist, sind Sicherheitsvorkehrungen und die Ausbildung der Arbeiten von größter Bedeutung.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass der Horber Unfall die Diskussion über Sicherheitsstandards in der Branche erneut anheizt. Um solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden, sind präventive Maßnahmen und regelmäßige Schulungen unerlässlich, damit die Sicherheit der Arbeiter oberste Priorität hat. Neben technischen Aspekten spielen hier auch menschliche Fähigkeiten und Aufmerksamkeit eine entscheidende Rolle.