Kritik an Merz: Kermani empört über Drecksarbeit -Aussage!

Der deutsch-iranische Autor Navid Kermani kritisiert Bundeskanzler Merz für dessen Aussage über "Drecksarbeit" im ZDF-Interview.
Der deutsch-iranische Autor Navid Kermani kritisiert Bundeskanzler Merz für dessen Aussage über "Drecksarbeit" im ZDF-Interview. (Symbolbild/NAGW)

Kritik an Merz: Kermani empört über Drecksarbeit -Aussage!

Freudenstadt, Deutschland - Der deutsch-iranische Autor Navid Kermani hat kürzlich harte Worte für Bundeskanzler Friedrich Merz gefunden. In einem ZDF-Interview verwendete Merz den Begriff „Drecksarbeit“, um die militärischen Aktionen Israels zu beschreiben. Kermani kritisierte diese Ausdrucksweise scharf und bezeichnete sie als beleidigend und entmenschlichend für die zivilen Kriegsopfer. Er macht deutlich, dass solche Wortwahl nicht nur unangebracht ist, sondern auch gefährliche gesellschaftliche Tendenzen widerspiegelt. In einer Welt, die von Konflikten geprägt ist, sollten Politiker, ganz gleich ob sie Helmut Kohl oder Angela Merkel heißen, sich einer differenzierten Sprache bedienen, urteilt Kermani. Laut schwarzwaelder-bote.de denkt Kermani an die Leiden seiner Verwandten im Iran und hebt hervor, dass prominente iranische Persönlichkeiten wie die Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi sich klar gegen den Krieg ausgesprochen haben.

Kermani, geboren am 27. November 1967 in Siegen, hat sich als einer der gefragtesten Intellektuellen Deutschlands etabliert. Aber wer ist dieser Schriftsteller, der in der Lage ist, Worte mit solcher Wucht zu wählen? Seine Ausbildung in Orientalistik, Philosophie und Theaterwissenschaft in Köln, Kairo und Bonn hat ihn geprägt. Er analysiert nicht nur gesellschaftliche und politische Gegebenheiten, sondern reflektiert auch über menschliche Grenzerfahrungen und die Komplexität des Lebens. „Ich brauchte niemals Aufklärung darüber, dass dies, was ist, nicht alles ist“, sagt er über seine Herangehensweise an das Geschriebene, was sich auch in seinem literarischen Schaffen widerspiegelt, wie sueddeutsche.de dokumentiert.

Einflussreiche Stimme in Krisenzeiten

Kermani warnt eindringlich vor den Konsequenzen eines eskalierenden Konflikts. Er stellt klar, dass der Krieg weder Israel Sicherheit noch dem Iran Freiheit bringen wird. Verfolgung der Zivilbevölkerung, Chaos im Iran und die Gefahr chemischer Waffen sind ernste Themen, die er in den Vordergrund rückt. Das iranische Regime könnte eine Repressionswelle gegen die eigene Bevölkerung auslösen, wenn es den Konflikt übersteht. Kermani lobt dabei die iranische Zivilgesellschaft und hebt mutige Stimmen hervor, die sich trotz harter Repressionen aktiv für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen, wie bei de.m.wikipedia.org betont wird.

Sein Engagement für gesellschaftliche Themen ist unermüdlich. Kermani hat zahlreiche Hilfsprojekte unterstützt und war als Reporter in Krisengebieten tätig. Im Jahr 2015 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und wurde im vergangenen Jahr mit dem Thomas-Mann-Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Diese Auszeichnungen spiegeln nicht nur seine literarische Brillanz wider, sondern auch sein tiefes Verständnis für die Herausforderungen, mit denen die Welt konfrontiert ist. Am 22. Oktober 2023 las er in der Berliner Philharmonie und thematisierte in seinen Schriften oft die Verknüpfung von Krieg, kulturellen Erlebnissen und der Suche nach Identität.

Kermani bleibt eine unverzichtbare Stimme in einer komplexen Welt. Seine Fähigkeit, durch Schreiben Fragen aufzuwerfen und zum Denken zu inspirieren, wird in einer Zeit, in der sprachliche Verrohung und Unverständnis zunehmen, mehr denn je gebraucht.

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OrtFreudenstadt, Deutschland
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