Internationale Lehrerbildung: Heidelberg fördert globalen Austausch!

Internationale Lehrerbildung: Heidelberg fördert globalen Austausch!
Die enge Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Ausbildungsschulen ist für die Qualität der Lehrerbildung essenziell. Diese Thematik stand im Fokus eines Projektmeetings, das vom 13. bis 16. Mai an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (PHHD) stattfand. Organisiert vom Zentrum für schulpraktische Studien (ZfS), wurde im Rahmen des Projekts „ExPiTe³ – Trinational Exchange on School Practice for Teacher Education“ ein internationaler Austausch von Lehrkräften initiiert. Teilnehmer:innen waren Ausbildungslehrkräfte aus Partnerschulen der PHHD, der PH Zug in der Schweiz und der Saxion University in den Niederlanden. Ziel des Projekts ist es, internationale Tandems zu bilden, die über einen Zeitraum von zwei Jahren durch Hospitationen und Projekttreffen einen interkulturellen Austausch erleben.
Besonders beeindruckend war der Besuch der Schweizer Lehrerinnen, die die Anforderungen und Strukturen der Kooperationsschulen der PHHD kennenlernen konnten. Sie nahmen an Unterrichtsnachbesprechungen im Rahmen des Integrierten Semesterpraktikums teil. Diese fachdidaktische Begleitung der Lehramtsstudierenden wird als Qualitätsmerkmal der Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg hervorgehoben. Dr. Isolde Rehm, die Leiterin des ZfS, betonte die Bedeutung des persönlichen und fachlichen Austauschs zwischen den Ländern. Die Teilnehmer:innen erhielten darüber hinaus Einblicke in erziehungswissenschaftliche und fachdidaktische Begleitseminare der PHHD sowie in das Konzept der digitalen Portfolioarbeit zur reflexiven Begleitung der Praxisphasen. Zudem wurden hochschulinternen Beratungsangebote für Lehramtsstudierende vorgestellt.
Internationale Mobilität und Austausch
Ein geplanter Gegenbesuch im November 2025, bei dem Tandems aus Heidelberg und den Niederlanden die PH Zug besuchen, soll den Austausch weiter fördern. Das internationale Weiterbildungsangebot wird von der Schweizerischen Nationalagentur für Austausch und Mobilität Movetia finanziert und läuft bis zum 31. Juli 2026. Die Bedeutung solcher Programme wird durch die steigende Zahl von Studierenden in Lehramtsstudiengängen in Deutschland unterstrichen, die aktuell über 200.000 beträgt. Die Hochschulen erkennen zunehmend die Notwendigkeit, die Lehramtsstudiengänge internationaler zu gestalten, um die zukünftigen Lehrkräfte auf kulturelle Vielfalt im Schulalltag vorzubereiten. Dies entspricht auch den Forderungen von Wissenschaftsorganisationen wie der HRK, die strukturelle Veränderungen in der Lehrerbildung anmahnen.
Dennoch bleibt die Internationalisierung der Lehrkräftebildung oft hinter den Bedürfnissen zurück. Laut einer OECD-Lehrstudie gaben nur 32% der internationalen Lehrkräfte an, dass multikulturelles Lehren Bestandteil ihrer Ausbildung war. Es besteht ein dringender Bedarf an Lehrkräften mit internationalen Erfahrungen, um globale Entwicklungen authentisch zu vermitteln. Um die Mobilitätsquote zu erhöhen, sind gezielte Maßnahmen nötig, wie finanzielle Unterstützung für Schulpraktika im Ausland und strukturierte Internationalisierung der Lehramtsstudiengänge durch Kooperationen mit ausländischen Hochschulen.
Zukunftsperspektiven der Lehrerbildung
Die Herausforderungen im Bildungssystem verlangen nach einer interkulturellen Ausrichtung der Lehrkräftebildung. Gesellschaftliche Ansprüche an Schulen umfassen die Entwicklung von verantwortungsvollem Handeln in globalen Kontexten und die Förderung weltoffener Global Citizens. Insbesondere jüngere Generationen müssen auf den internationalen Arbeitsmarkt vorbereitet werden, um diesen Ansprüchen gerecht zu werden. Laut den Daten begegnen Bildungseinrichtungen in Deutschland Herausforderungen mit dem demografischen Wandel, da über 12% der Schüler an allgemeinbildenden Schulen keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzen und mehr als 33% der Grundschüler eine familiäre Migrationsgeschichte haben.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Programme wie das ExPiTe³ den Grundstein für eine zukunftsorientierte, global ausgerichtete Lehrerbildung legen. Die PH Heidelberg hat hier eine Vorreiterrolle inne, die als Beispiel für andere Hochschulen dienen kann, um im Rahmen der Internationalisierung der Lehrerbildung neue Wege zu beschreiten. Durch die Schaffung interkultureller Austauschprogramme kann die Qualität der Lehrerbildung in Deutschland erheblich gesteigert werden.
PH Heidelberg berichtet, dass …
HRK thematisiert die Notwendigkeit der Internationalisierung in der Lehrerbildung.
Qualitätsoffensive Lehrerbildung hebt die Relevanz internationaler Erfahrungen hervor.