Zoo Heidelberg jubelt: Seltenes Kronenmakijungtier erblickt das Licht!

Im Zoo Heidelberg wurde ein seltenes Kronenmakis-Jungtier geboren. Erfahren Sie mehr über Artenschutz und Aufzucht.

Im Zoo Heidelberg wurde ein seltenes Kronenmakis-Jungtier geboren. Erfahren Sie mehr über Artenschutz und Aufzucht.
Im Zoo Heidelberg wurde ein seltenes Kronenmakis-Jungtier geboren. Erfahren Sie mehr über Artenschutz und Aufzucht.

Zoo Heidelberg jubelt: Seltenes Kronenmakijungtier erblickt das Licht!

Im Zoo Heidelberg gibt es freudige Neuigkeiten: Ein Jungtier der Kronenmakis, einer stark bedrohten Lemuren-Art, erblickte Anfang Mai dieses Jahres das Licht der Welt. Dies ist ein besonderer Erfolg, denn es ist das erste Mal, dass ein Kronenmaki in Heidelberg erfolgreich aufgezogen wird. Die Tierpfleger sind begeistert und berichten von den ersten Klettertouren des kleinen Abenteurers im Gehege. Mutter und Kind genießen in den ersten Wochen ein geschütztes Schlafbereich, der speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist, um eine liebevolle Bindung aufzubauen. Durch viel Einstreu und wenig Störung können sie ungestört Zeit miteinander verbringen, während der restliche Teil der Familie – Vater und zwei Kattas – vorerst von ihnen getrennt bleibt. Aktuell ist das Geschlecht des Jungtiers noch unbekannt, was jedoch als nebensächlich erachtet wird.

Kronenmakis gehören zu den besonders gefährdeten Lemurenarten und sind ein Symbol für den Artenschutz. Kaum jemand weiß, dass Madagaskar die Heimat von über 110 Lemurenarten ist, von denen 95 % in Gefahr sind, auszusterben. Der Zoo Heidelberg nimmt aktiv an einem europäischen Erhaltungszuchtprogramm sowie an einem Artenschutzprojekt auf Madagaskar teil. Dort wird nicht nur die Zucht gefördert, sondern auch der direkte Schutz der Lebensräume, die stark durch menschliche Aktivitäten bedroht sind.

Bedrohungen für die Lemuren

In Madagaskar hat die Abholzung, insbesondere durch Brandrodung, über 80 % der ursprünglichen Waldflächen zerstört. Diese Zerstörung hat verheerende Folgen für die Lemuren, deren Lebensraum immer knapper wird. Um die Bedrohungsfaktoren besser zu verstehen, hat ein internationales Projektteam mit Unterstützung des Zoo Augsburgs begonnen, die Verbreitung der Lemuren im Ranomafana-Nationalpark zu untersuchen. Mit Hilfe modernster Kamerafallen, viele davon in den Baumkronen installiert, wird nicht nur die Verbreitung der verschiedenen Lemurenarten wie dem Vari (Varecia variegata) und dem Großen Bambuslemur (Prolemur simus) dokumentiert, sondern auch die Umweltbedingungen erforscht. Die gesammelten Daten sollen dann zur Entwicklung effektiver Schutzstrategien herangezogen werden.

Die Zusammenarbeit des Zoo Heidelberg mit der „Lemur Conservation Association (AEECL)“ ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Artenschutz. Ziel ist es, nachhaltige Zuchtprogramme und Schutzmaßnahmen zu etablieren, damit auch zukünftige Generationen die einzigartigen Lemuren erleben können, bevor sie vielleicht für immer verloren sind. Die Ergebnisse der bisherigen Forschungen werden zudem als Grundlage für Aktionspläne und Gutachten für die Rote Liste der IUCN dienen.

Mit dem Jungtier im Zoo Heidelberg und den umfassenden Artenschutzprojekten in Madagaskar zeigt sich, wie wichtig und wirksam der internationale Einsatz zum Schutz dieser faszinierenden Tiere ist. Es ist kein Zweifel: Da liegt was an!