CSD Pforzheim 2025: Feier und Gegenprotest – Sicherheit großgeschrieben!

CSD Pforzheim 2025: Feier und Gegenprotest – Sicherheit großgeschrieben!

Pforzheim, Deutschland - Am Samstag, den 14. Juni 2025, findet in Pforzheim der Christopher Street Day (CSD) statt, ein bedeutendes Event für die queere Community. Rund 1.000 Menschen haben sich angekündigt, um für Vielfalt und gegen Diskriminierung zu demonstrieren. Das diesjährige Motto spricht Bände: „Don’t be quiet, be a riot – Solidarität gegen Hass“. Damit wollen die Organisatoren ein starkes Zeichen für ein offenes und respektvolles Miteinander setzen. Berechtigt wird die Entscheidung durch die Tatsache, dass der CSD in Pforzheim bereits zum dritten Mal stattfindet, wie SWR berichtet.

Die erste Kundgebung beginnt um 12 Uhr auf dem Marktplatz. Im Anschluss startet der Demozug durch die Stadt, dessen genaue Route noch nicht festgelegt ist. Interessanterweise wird dies das erste Mal sein, dass ein Bürgermeister, Tobias Volle, eine Rede auf dem CSD hält. Für ungestörte Feierlichkeiten wird bis gegen 22 Uhr mit Musik und Programm auf dem Marktplatz gesorgt. Im Laufe des Tages werden zahlreiche Künstler, darunter Drag Queens und DJs, die Atmosphäre auflockern.

Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen

Die Veranstaltung steht jedoch unter einem besonderen Sicherheitsaspekt. Eine rechtsextreme Gruppierung mit dem Namen „Störtrupp Süd“ hat eine Gegendemo in unmittelbarer Nähe des CSD angekündigt. Diese Veranstaltung, die zum gleichen Zeitpunkt stattfindet, gibt Anlass zur Sorge und führt zu verstärkten Sicherheitsvorkehrungen durch die Polizei. Diese hat bereits ein umfangreiches Team mobilisiert, um die Sicherheit aller Teilnehmenden zu gewährleisten. Rund 150 Personen werden zur Gegendemo erwartet, die um 12 Uhr auf dem Bertha-Benz-Platz beginnen soll, wie die Badischen Neuesten Nachrichten berichtete.

Die Organisatoren des CSD mussten auf die Situation reagieren und haben zusätzliches Sicherheits-Personal angefordert, was das Budget der Veranstaltung belastet. Aktuell liegt der CSD mit 2.000 Euro im Minus, trotz diverser neuer Sponsoren. Öffentlich gestaltet sich die Unterstützung sowohl von der Pforzheimer SPD als auch der CDU, deren Bundesabgeordnete Katja Mast und Gunther Krichbaum ihre Teilnahme angekündigt haben. Oberbürgermeister Peter Boch hat allerdings abgesagt, und eine Vertretung steht noch aus.

CSD: Ursprung und Bedeutung

Der CSD hat historische Wurzeln, die bis zum Aufstand im Stonewall Inn 1969 in New York zurückreichen. Dieser Aufstand war der Trigger einer weltweiten Emanzipationsbewegung, die auch in Deutschland bald Wellen schlug. Die erste CSD-Parade hierzulande fand erst in den späten 1970er Jahren statt, jedoch hat sich die Bewegung seither rasant erweitert. Heute ist der CSD ein Fest- und Gedenktag, der für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender-Personen und Intersexuellen eintritt, und zieht neben unzähligen Teilnehmern auch immer mehr politische Aufmerksamkeit auf sich Bpb.

Die Pforzheimer Veranstaltungen zeigen, dass trotz der Herausforderungen, die immer wieder auftreten, die Gemeinschaft zusammensteht. Der heutige Tag ist nicht nur ein Fest, sondern auch ein wichtiges Zeichen gegen Diskriminierung und für die Sichtbarkeit queerer Lebensweisen. Ob der CSD trotz der drohenden Störungen üblichermaßen feierlich und friedlich verläuft, bleibt abzuwarten, aber die Vorfreude und der Wille zur Solidarität sind groß. Die Menschen in Pforzheim lassen sich von solchen Herausforderungen nicht unterkriegen. Gehe mit ihnen ein Stück des Weges und zeige deine Unterstützung!