Bahn-Chaos: Familien zahlen jetzt das Doppelte für Reservierungen!

Bahn-Chaos: Familien zahlen jetzt das Doppelte für Reservierungen!

Lörrach, Deutschland - Die Deutsche Bahn hat mit dem neuen Fahrplan, der am 11. Juni 2025 in Kraft trat, grundlegende Änderungen bei den Platzreservierungen vorgenommen. Insbesondere die Abschaffung der Familienreservierungen sorgt für erhebliche Diskussionen und Unmut among den Reisenden. Jetzt wird es für Familien teuer, die Vorteile der Sitzplatzreservierung zu nutzen.

Mit dem neuen Preismodell erhöhte die Bahn die Gebühren für Reservierungen in der zweiten Klasse um 30 Cent auf 5,50 Euro. In der ersten Klasse sind die Kosten von 6,50 Euro auf 6,90 Euro gestiegen. Für Familien mit zwei Kindern ergibt sich dadurch ein neues Kostenszenario: Statt bisher 10,40 Euro müssen sie künftig 22 Euro zahlen – ein gewaltiger Anstieg, der sich für eine Hin- und Rückfahrt sogar auf 44 Euro summiert. Diese Maßnahme trifft vor allem Familien, die vorher von dem günstigeren Angebot profitiert haben, berichtet Jaumann.

Kritik und Empörung

Die Abschaffung der Familienreservierungen stößt auf breite Kritik. Verbände und Politiker zeigen sich empört über die Maßnahme, die vielen Familien das Reisen mit der Bahn erheblich erschwert, insbesondere wenn sie auf reservierte Plätze angewiesen sind. Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat eine Petition gestartet, um gegen diese Entscheidung zu mobilisieren. Ein Sprecher des Verkehrsministeriums äußerte bereits Zweifel an der Maßnahme der Deutschen Bahn, berichtet rbb24.

Interessanterweise nutzte nur etwa fünf Prozent der Fernreisenden bisher die Familienreservierung, was rund 6,7 Millionen Reisenden entspricht. Die Maßnahme wirkt sich jedoch besonders auf jene familiären Reisekonstellationen aus, bei denen ein Erwachsener mit einem Kind unterwegs ist. Für diese Reisenden war die Familienreservierung bisher oft ein finanzieller Vorteil, da die bisherigen Kosten nur dem Preis von zwei Sitzplatzreservierungen entsprachen.

Stimmen aus der Branche

Jörg Bruchertseifer vom Fahrgastverband Pro Bahn fordert, umweltfreundliches Reisen für Familien finanziell attraktiver zu gestalten und weist darauf hin, dass Kinder bis 14 Jahre in Begleitung eines Erwachsenen kostenlos reisen können. Dennoch bleibt die Frage, wie sinnvoll es ist, Familien durch solche Preiserhöhungen vor die Wahl zu stellen, ob sie Bahn fahren oder andere Reisemöglichkeiten in Anspruch nehmen möchten, die möglicherweise weniger umweltfreundlich sind, ergänzt Tagesschau.

Die Bahnkunden müssen sich also auf höhere Kosten einstellen und überlegen, wie sie ihre Reisen künftig planen. Die Entscheidung der Deutschen Bahn wird in den kommenden Wochen sicherlich für weitere Diskussionen sorgen – sowohl bei Reisenden als auch bei politischen Entscheidungsträgern.