Gemeinsam für die Steillagen: Ein Verein erweckt Hessigheim zum Leben!
Engagement für den Erhalt der Weinbergsteillagen in Hessigheim: neue Initiative unter Leitung von Marc Müller zur Förderung der Biodiversität.

Gemeinsam für die Steillagen: Ein Verein erweckt Hessigheim zum Leben!
Der Weinbau in Mundelsheim nimmt neue Fahrt auf! Das Engagement der Menschen vor Ort hat in den letzten Monaten spürbar zugenommen. Bürgermeister aus Hessigheim macht keinen Hehl daraus, dass die Gemeinschaft immer aktiver wird, denn es wurde sogar ein neuer Verein gegründet, der sich ganz der Pflege der einzigartigen Steillagen widmet. Der Verein, der aufgrund des Steillagen-Forums im vergangenen Jahr ins Leben gerufen wurde, besteht aus Winzern und Bewirtschaftern der Region. Er wird von dem Landschaftsgärtner Marc Müller angeführt, der mit seiner Liebe zur Natur bereits Oliven, Feigen und Kakis in den Weinbergen gepflanzt hat, um den Charakter der Region weiter zu bereichern. So berichtet die Bietigheimer Zeitung, dass das Motto des Käsbergkellers in Mundelsheim, „Wir gehen steil“, nicht nur ein Sprichwort, sondern eine Bewegung ist, die Menschen ohne Weinbau-Erfahrung motiviert, sich aktiv in dieser wundervollen Kulturlandschaft zu engagieren.
Die Herausforderungen sind jedoch nicht zu unterschätzen. Die winzerischen Arbeiten in den Steillagen erfordern ein hohes Maß an Aufwand und sind durch verschiedene äußere Einflüsse zunehmend schwieriger geworden. Die Steillagen sind nicht nur die Heimat der Winzer, sondern auch die Quelle vieler erlesener Weine. Ihr Erhalt ist daher von großer Bedeutung, um das wertvolle Kulturgut zu bewahren. Wie die Plattform „Wir gehen steil“ erklärte, tragen diese Lagen zur Biodiversität und zum Landschaftsschutz bei und es gibt einen klaren Appell zur Unterstützung des nachhaltigen Erhalts dieser einzigartigen Kulturlandschaften.
Einsatz für die Gemeinschaft
Doch was passiert konkret? Nach einer Informationsveranstaltung im Februar haben sich rund 20 Männer und Frauen zusammengefunden, um aktiv in zwei 20 Ar großen Weinbergen zu arbeiten. Dank der Unterstützung von sechs ehrenamtlichen Helfern der Lauffener Genossenschaft konnten sie Reben biegen, schneiden, Laub entfernen und Trauben lesen. Ursprünglich waren zehn Termine geplant, doch das große Engagement führte dazu, dass letztendlich 20 Termine abgehalten wurden. Ein weiteres positives Zeichen ist, dass ein Ehepaar die Übernahme eines Weinbergs plant. Auch im Januar folgt eine weitere Informationsveranstaltung, um den Unterstützerkreis zu erweitern. Martin Link, Vorstand der Lauffener Genossenschaft, sieht das Engagement der Bürger als Vorbild für andere Bewirtschafter, was ebenfalls die Bietigheimer Zeitung bemerkte.
Die Weinberge rund um Mundelsheim befinden sich in einem relativ guten Zustand. In der Region gibt es insgesamt etwa 40 Hektar Weinbergterrassen. Dennoch ist die Bewirtschaftung dieser Flächen wichtig, da nicht alle davon erhalten werden können. Link drückt seinen Schmerz über den Verfall mancher Weinberge aus, möchte jedoch nicht aufgeben. Das Motto „Wir gehen steil“ ist für ihn der Auftakt und ein kleiner Erfolg im Kampf gegen den Verfall der Steillagen.
Biodiversität und Kulturgeschichte
Doch der Weinbau in den Steillagen hat nicht nur eine wirtschaftliche Bedeutung, sondern ist auch ein wichtiges Landschaftselement. Laut der LWG Bayern gelten diese Lagen als „hotspot der Biodiversität“. Die speziellen klimatischen Bedingungen fördern eine Vielzahl xerothermer Flora und Fauna, oft mit mediterranem Charakter. Ein Rückgang dieser Flächen würde somit einen Verlust für die angepassten Tier- und Pflanzenarten bedeuten. Außerdem prägen die Steillagen nicht nur das Landschaftsbild, sie sind auch ein bedeutender Teil des kulturellen Erbes und touristisch attraktiv.
Die intensive Nutzung der Weinberge ist zwar ausgeschlossen, doch die Vernachlässigung könnte zur Verbuschung der Kulturlandschaften führen, was die Strukturvielfalt und biologische Vielfalt gefährdet. Hier ist es wichtig, dass die Winzer aktiv werden und Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität umsetzen, ohne die Wirtschaftlichkeit aus den Augen zu verlieren. Die Verbindung der Weinberge mit der umliegenden Landschaft ist entscheidend, um den Austausch und die Wanderung vieler Arten zu fördern. Die Zeit drängt, und es liegt an der Gemeinschaft in Mundelsheim, die Herausforderungen anzupacken und ihrer Region mit vollem Herzen treu zu bleiben.