Notfallversorgung im Ortenaukreis: Alarmstufe Rot für Patienten!

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Schwierigkeiten in der Notfallversorgung im Ortenaukreis: Schließungen, Fachkräftemangel und steigende Patientenzahlen unter Druck.

Schwierigkeiten in der Notfallversorgung im Ortenaukreis: Schließungen, Fachkräftemangel und steigende Patientenzahlen unter Druck.
Schwierigkeiten in der Notfallversorgung im Ortenaukreis: Schließungen, Fachkräftemangel und steigende Patientenzahlen unter Druck.

Notfallversorgung im Ortenaukreis: Alarmstufe Rot für Patienten!

Die Notfallversorgung im Ortenaukreis steht momentan unter enormem Druck. Wie bnn.de berichtet, wurden im Oktober die Notfallpraxen in Achern und Wolfach von der Kassenärztlichen Vereinigung geschlossen. Dies hat zu einer spürbaren Belastung der Notaufnahmen der Kliniken geführt. Evelyn Bressau, die Leiterin des Gesundheitsamts, warnt eindringlich vor einer Gefährdung der Notfallversorgung und dem Vertrauen, das die Bevölkerung in diese hat.

Hauptursachen für die Probleme sind ein akuter Fachkräftemangel, ein komplexes Gesundheitssystem sowie eine unzureichende Unterstützung durch Telemedizin. Darüber hinaus zeigt eine aktuelle Analyse von pwc.de, dass eine angemessene Bezahlung für viele Fachkräfte der wichtigste Anreiz ist, in der Pflege zu bleiben. Dies betrifft nicht nur neue, sondern auch erfahrene Kräfte. Auch bessere Arbeitsbedingungen und mehr personelle Ausstattung stehen ganz oben auf der Liste der Wünsche.

Notfallversorgung in Gefahr

Mit einem Anstieg von Übergriffen und Gewalttaten in den Notaufnahmen, der von 48 auf 172 Fälle seit 2022 gestiegen ist, wird die Situation zusätzlich angespannt. Patientenströme sind in den fünf Notaufnahmen des Ortenau-Klinikums teils explosionsartig gewachsen. Zwischen 2020 und 2024 stieg die Zahl der behandelten Fälle von 85.000 auf knapp 115.000. Die meisten Notaufnahmen gab es in Offenburg, wo über 46.000 Fälle registriert wurden. Rund 35 Prozent der Patienten sind über 65 Jahre alt, was die Notwendigkeit einer funktionierenden Notfallversorgung unterstreicht.

Um der Situation begegnen zu können, hat der Sozialausschuss die Kommunale Gesundheitskonferenz Ortenaukreis (KGK) mit der Erarbeitung von Empfehlungen beauftragt. Das Ziel ist es, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu steigern, um die Nachfrage nach medizinischen Leistungen besser steuern zu können. Dabei stehen Aufklärungskampagnen im Vordergrund, wie die plakatierte Aktion „Nicht jeder Fall ist ein Notfall“, welche das Bewusstsein für die Unterscheidung zwischen echten Notfällen und weniger dringenden medizinischen Anliegen schärfen soll.

Wichtige Maßnahmen zur Entlastung

Ein zentraler Bestandteil dieser Aufklärung ist die Verbesserung der Information über den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116 117 sowie die Notrufnummer 112. Alternativen zu Notaufnahmen und Rettungswagen sollen gezielt über Social Media und das Gesundheitsportal des Landratsamtes kommuniziert werden. Zudem wurden Maßnahmen wie verpflichtende Erste-Hilfe-Kurse in Schulen und die Entwicklung einer SOS-App für die Region vorgeschlagen.

Zusammengefasst ist klar: Die Notfallversorgung im Ortenaukreis ist in einer kritischen Phase. Um hier gegensteuern zu können, bedarf es dringender Reformen und größerer Anstrengungen, sowohl seitens der Politik als auch der medizinischen Einrichtungen. Wenn es gelingt, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu erhöhen und besser auf die Bedürfnisse der Bürger einzugehen, könnte das Vertrauen in das Gesundheitssystem wieder gestärkt werden.