Japan erleben: E-Autos, exzellente Schnellzüge und Arbeitskultur entdecken!
Erfahren Sie mehr über die Eindrücke eines Familienbesuchs in Japan, inklusive E-Auto-Fakten und Vergleiche der Arbeitskultur.

Japan erleben: E-Autos, exzellente Schnellzüge und Arbeitskultur entdecken!
Ein Familienbesuch in Japan eröffnet ganz neue Perspektiven und wichtige Erkenntnisse über das Land der aufgehenden Sonne. Neulich durfte ich die faszinierende Kultur Japans hautnah erleben, während ich Verwandte in verschiedenen Städten besuchte – von Kyoto bis Fukushima, ja sogar einen Neffen in New York kann ich da anführen. Diese Reisen haben mir drei wesentliche Aspekte über Japan verdeutlicht.
Erstens, die Elektromobilität hat in Japan längst nicht den Stellenwert, den man vielleicht erwarten würde. Während es weltweit über 14 Millionen E-Autos gibt, sind es in Japan gerade einmal 78.000. Dies liegt an verschiedenen Faktoren: Zum Beispiel hat das Stromnetz in Japan eine Spannung von nur 100 Volt und es gibt unterschiedliche Frequenzen, was das Aufladen von Fahrzeugen erschwert. Hinzu kommt, dass die Ladeleistungen von nur 6,7 kW oft nicht ausreichen. Auch die Parkplatzproblematik in den Großstädten ist nicht zu verachten – viele müssen in speziellen „Aufzug-Parkhäusern“ abgestellt werden, die für schwerere E-Autos einfach nicht geeignet sind.
Komfort auf Schienen
Ein weiterer Punkt, der meinen Aufenthalt unvergesslich machte, war die Fahrt mit dem Shinkansen, dem japanischen Hochgeschwindigkeitszug. Im Vergleich zur deutschen Bahn bietet der Shinkansen wahrhaftig ein anderes Reiseerlebnis. Die 2. Klasse im ICE kann hier nicht mithalten – der Shinkansen überzeugt mit mehr Platz, bequemeren Sitzen und einer Vielzahl an Steckdosen. Wer das Extra sucht, sollte sich den Green Car des Shinkansen gönnen. Mit luxuriösen Annehmlichkeiten wie elektrisch verstellbaren Sitzen, größeren Fenstern und einem erstklassigen Service macht das Reisen gleich doppelt Spaß! In diesem Bereich wird auch nicht gespart: Man erhält oft oshibori – feuchte Handtücher – und kann sich über kostenlose Getränke freuen. Für alle, die es eilig haben, der ‚Nozomi‘ erreicht mit bis zu 285 km/h die Strecke von Tokyo nach Osaka in nur 141 Minuten – ein klarer Vorteil für Langstreckenreisende.
Die Shinkansen-Linie begann 1964 in Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Tokyo und hat sich seitdem zu einem zentralen Bestandteil des japanischen Verkehrs entwickelt. Der erste Hochgeschwindigkeitszug, ‚Hikari‘, benötigte für die gesamte Strecke über 550 Kilometer gerade einmal etwas mehr als drei Stunden. Immer mehr Menschen begreifen die Pünktlichkeit und die Zuverlässigkeit des Shinkansen als Standard, den man in Deutschland oft vermisst. Der Shinkansen ist nicht nur schnell, sondern auch eine wichtige Verbindung zwischen Kanto und Kansai, den beiden bevölkerungsreichsten Regionen des Landes.
Die japanische Arbeitskultur
Und schließlich, was die Arbeitskultur angeht, gibt es ebenfalls Unterschiede, die bemerkenswert sind. In Japan scheint die Sichtweise auf Arbeit oft zu sein: „Arbeit ist das ganze Leben“. Dies führt dazu, dass viele Japaner Urlaubstage verfallen lassen, um ihre Kollegen nicht zu belasten. Während ich persönlich in der Lage bin, meine 30 Urlaubstage ohne Probleme zu nutzen, sieht die Realität für viele Japaner anders aus.
Mein Besuch hat mir nicht nur die kulturellen Unterschiede nähergebracht, sondern auch eine ganz neue Perspektive auf alltägliche Dinge wie Verkehr und Arbeit, die wir oft als selbstverständlich erachten. Japan bleibt ein beeindruckendes Reiseland, das mit einer ausgeprägten Esskultur und einem unübertroffenen Schienenverkehr aufwartet. Oft trifft man auf den Gedanken: In Japan macht das Reisen Freude – und dass man es hier als eine Kunstform sieht, ist mehr als nachvollziehbar.
Für weitere Informationen über Japan und den Shinkansen empfehle ich, einen Blick auf die aktuellen Berichte von Schwäbische Post, sowie die wertvollen Insights von Klook und Statista zu werfen.