Baden-Baden wird Weinstadt: Neues Projekt zur Stärkung des Weinbaus!
Baden-Baden wird Weinstadt: Neues Projekt zur Stärkung des Weinbaus!
Bühl, Deutschland - Baden-Baden zeigt sich nicht nur als heilender Kurort, sondern auch als aufstrebende Weinstadt. Das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung hat ein ambitioniertes Sonderprojekt mit dem Namen „Weinbau Mittelbaden“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit den Städten Baden-Baden und Bühl sowie der Gemeinde Bühlertal und dem Landratsamt Rastatt wurde eine Projektgruppe gebildet, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Weinbau in der Region zu stärken und brachliegende Flächen in den Steillagen für alternative Nutzungen zu öffnen. Wie goodnews4 berichtet, wird in diesem Rahmen ein Nutzungskonzept sowie eine Umsetzungsstrategie für sowohl kurzfristige als auch langfristige Prozesse erarbeitet.
Ein Highlight des Projekts wird die Informationsveranstaltung am Donnerstag, den 24. Juli, um 18 Uhr in der Affentaler WG am Betschgräblerplatz in Bühl sein. Grundstückseigentümer, Bewirtschafter und Winzer aus den beteiligten Gemeinden sind herzlich eingeladen. Die Veranstaltung bietet die Möglichkeit, sich über das Projekt zu informieren und sich aktiv am Austausch zu beteiligen. Die Projektgruppe ist besonders an den Meinungen der Anwesenden interessiert, um ein umfassendes Meinungsbild zu erhalten.
Erhalt der Kulturlandschaft durch innovative Ansätze
Das aktuelle Vorhaben reiht sich ein in eine Vielzahl an Initiativen, die darauf abzielen, die weinbaulich geprägte Kulturlandschaft in Deutschland zu erhalten. Ein beispielhaftes Projekt, das sich mit ähnlichen Themen beschäftigt, ist das von der Hochschule Geisenheim University durchgeführte Projekt „BioQuiS“ (Querterrassierung im Steillagenweinbau). Hierbei sollen insbesondere die Herausforderungen im Weinbau in Steillagenregionen adressiert werden. Diese Regionen zeichnen sich durch eine reiche Geschichte des Weinbaus aus, stehen jedoch zunehmend unter Druck durch Flurbereinigungen, die zu einer Monotonisierung der Kulturlandschaft geführt haben. DBU hat die Hintergründe dieses Projekts umfassend analysiert.
Ein zentrales Anliegen von BioQuiS ist die Erhaltung der biologischen Vielfalt, die besonders durch das Verschwinden von Rebflächen in den letzten Jahrzehnten gefährdet ist. Angeblich haben in den Regionen Mittelrhein und Mosel ca. 40% bzw. 30% der Rebfläche in den letzten 31 Jahren abgenommen. Um dem entgegenzuwirken, wird im Rahmen von BioQuiS eine Methode zur Querterrassierung von Weinbergen entwickelt, die die Bewirtschaftung verbessert und gleichzeitig die Biodiversität fördert.
Nachhaltigkeit und Wissenstransfer im Fokus
Das Projekt ist von großer Bedeutung für die Zukunft des Weinbaus in Deutschland und hat bereits positive Ergebnisse erzielt, wie die erfolgreiche Böschungsbegrünung mit regionalem Saatgut zeigt. Zudem sollen weitere Maßnahmen zur Unterstützung junger Reben in den ersten Jahren ergriffen werden. Es ist klar, dass die Zeit drängt, denn nicht nur die Weinfans, sondern auch die Natur selbst warten auf nachhaltige Lösungen.
Ein aktives Öffentlichkeitsarbeit und der Wissenstransfer zählen ebenfalls zu den Kernpunkten des Projekts. Neben Pressemitteilungen und Exkursionen wird auch eine Schautafel am Rheinsteig installiert, um die Besucher über die Bedeutung der Querterrassierung und die Förderung der Artenvielfalt zu informieren. Im Rahmen eines Wettbewerbs zur UN-Dekade Wiederherstellung von Ökosystemen wurde das Projekt sogar als „Hervorragendes Beispiel“ ausgezeichnet.
Insgesamt zeigt sich, dass sowohl das Projekt „Weinbau Mittelbaden“ als auch die Querterrassierung im Steillagenweinbau einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung und Förderung der weinbaulich geprägten Kulturlandschaft in Deutschland leisten können. Die gemeinsame Anstrengung aller beteiligten Akteure könnte tatsächlich dazu führen, dass der Weinbau in der Region nicht nur erhalten, sondern auch revitalisiert wird.
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Ort | Bühl, Deutschland |
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