Musikhaus Lange in Ravensburg: Kampf um das Überleben im Notenmarkt!

Musikhaus Lange in Ravensburg: Kampf um das Überleben im Notenmarkt!

Ravensburg, Deutschland - Die Herausforderungen für das Musikhaus Lange in Ravensburg sind in diesem Jahr besonders gravierend. Trotz mehr als 30 Jahren Erfahrung kämpft Geschäftsführer Marc Lange mit einem spürbaren Rückgang der Kundschaft und einem deutlichen Umsatzverfall. Wie Schwäbische.de berichtet, hat sich der Umsatz im Bereich Notenverkäufe in den letzten sechs Jahren halbiert. Dies stellt nicht nur die wirtschaftliche Lage des Unternehmens, sondern auch die Zukunft der Musikbranche im Allgemeinen in Frage.

Die Probleme sind vielfältig: Der Online-Handel setzt den stationären Geschäften erheblichen Preisdruck auf. Vor allem der Musik-Online-Riese Thomann hat einen großen Teil des Marktes für sich allein beansprucht, was viele kleinere Anbieter in die Enge treibt. Lange kritisiert zudem, dass viele Kunden sich im Geschäft beraten lassen und dann online bei günstigeren Anbietern zuschlagen. Dies hat dazu geführt, dass viele Musikhäuser in Deutschland schließen müssen, auch spezialisierte Geschäfte.

Der Kampf ums Überleben

Mit 20 Mitarbeitern hat Lange ein verantwortungsvolles Management zu führen. Sollte sich die Umsatzsituation nicht verbessern, wird er gezwungen sein, Abteilungen zu verkleinern oder sogar zu schließen. Dabei sorgen auch die steigenden Kosten für Personal, Energie und Transport dafür, dass die Preise für Instrumente und Reparaturen anziehen. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Familie Lange optimistisch. Die Immobilien des Musikhauses gehören ihnen, was der finanziellen Situation zumindest einen stabilen Grund gibt.

Die aktuelle Marktlage hat dazu geführt, dass 40 Prozent der Musikverlage in Deutschland einen Jahresumsatz von unter 100.000 Euro erzielen. Im Lauf der letzten 20 Jahre haben etwa zwei Drittel der Instrumentenhändler in Deutschland schließen müssen. Als Zeichen für den liebenswerten Herausforderungen warnt der Geschäftsführer: „Da liegt was an – wir müssen kreativ werden, um zu überleben.“ Das Musikhaus hat aus diesem Grund eine Service- und Reinigungsgebühr für getestete Instrumente eingeführt, um die Kosten zu decken.

Ein buntes Angebot und innovative Ideen

Trotz der Schwierigkeiten schlägt das Musikhaus Lange neue Wege ein. Neben dem Verkauf von Instrumenten und Zubehör ist das Angebot breit gefächert und umfasst unter anderem einen Reparaturservice in Meister- und Servicewerkstätten sowie individuelle Umbauten. Auch ein Liefer- und Abholservice für Vereine, Schulen und Privatkunden wird angeboten. Zudem werden interaktive Workshops und Events mit Musikern organisiert, um das Interesse an Musik und Instrumenten zu fördern. Hier können Teilnehmer Rhythmiktechniken erlernen oder an Klangschalen-Workshops teilnehmen.

Um sich von der Konkurrenz abzuheben, hat das Musikhaus auch modernisiert: Ein neu angeschaffter Laser ermöglicht es, Instrumente zu personalisieren und den Service weiter zu verbessern. Während viele Musikläden in Städten wie Berlin, Köln und Bad Homburg aufgrund der Konkurrenz durch OnlinePlattformen schließen, bleibt das Musikhaus Lange optimistisch. Lange betont: „Ich möchte das Musikhaus in der dritten Generation weiterführen und nicht schließen.“

Die Entwicklungen in der Musikbranche geben Anlass zur Sorge, aber auch Hoffnung. Die Verweigerung des Traditionsgeschäfts könnte das Ende eines Kapitels bedeuten, das für viele Hobbymusiker und Kinder, die ihr erstes Instrument kaufen, zur Schlüsselerfahrung wurde. Wie Tagesschau.de anmerkt, stehen viele Geschäfte unter Druck, doch kreative Lösungen, wie im Musikhaus Lange, könnten helfen, die treuen Kunden wieder zurückzugewinnen.

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OrtRavensburg, Deutschland
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