Digitalisierung in Winnenden: Vortrag zur besseren Pflegevermittlung!

Am 14.06.2025 diskutiert Jens Flammann in Winnenden über digitale Lösungen zur Verbesserung der Pflegevermittlung für Senioren.
Am 14.06.2025 diskutiert Jens Flammann in Winnenden über digitale Lösungen zur Verbesserung der Pflegevermittlung für Senioren. (Symbolbild/NAGW)

Digitalisierung in Winnenden: Vortrag zur besseren Pflegevermittlung!

Winnenden, Deutschland - In den letzten Jahren ist das Thema Pflege und Unterstützung von Senioren immer wichtiger geworden. In diesem Kontext hat Jens Flammann, der Ehrenamtskoordinator in Winnenden, einen Vortrag über die Digitalisierung in der Pflegevermittlung organisiert. Als Referent wird Thomas Oeben, der 53-jährige Mitgründer und Vorstandsvorsitzende des Vereins „deinNachbar“, auftreten. Ziel dieser Veranstaltung ist es, die Verbindung zwischen hilfsbedürftigen Menschen und den passenden Helfern zu verbessern. Flammann merkt an, dass die bisherigen Prozesse bei der Hilfevermittlung oft ineffizient sind, und sieht in digitalen Lösungen ein großes Potenzial.

Wie Flammann feststellte, ist der Verein „deinNachbar“ aus Gauting ein vielversprechendes Beispiel. Dieser Verein koordiniert Nachbarschaftshelfer durch eine benutzerfreundliche App. Thomas Oeben hat eine interessante berufliche Laufbahn in den Bereichen Logistik, IT und Betriebswirtschaft. Seit der Gründung des Vereins im Jahr 2015, die durch die demografische Diskussion von 2014 inspiriert wurde, verfolgt man das Ziel, eine logistisch optimierte Versorgung für hilfsbedürftige Senioren und ihre pflegenden Angehörigen sicherzustellen.

Ein innovativer Ansatz in der Pflegevermittlung

Der Verein „deinNachbar“ hat mittlerweile zwei festangestellte Pflegefachkräfte und kann auf ein Netzwerk von etwa 300 ehrenamtlichen Helfern zurückgreifen. Um sicherzustellen, dass die ehrenamtlichen Helfer qualifiziert sind, müssen sie sich registrieren, ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen und eine kostenfreie Schulung absolvieren. Die digitale App und das Helferportal ermöglichen eine einfache Auftragsvergabe und die Abrechnung mit den Pflegekassen, was sowohl für die Helfer als auch für die hilfsbedürftigen Senioren eine erhebliche Erleichterung darstellt.

Deutschland hat derzeit rund 3,9 Millionen Pflegebedürftige, wobei 80% von ihnen ambulant versorgt werden. Leider erhält nur ein Viertel dieser Menschen tatsächlich Unterstützung von einem Pflegedienst. Dies zeigt, wie wichtig Initativen wie die von „deinNachbar“ sind, um pflegende Angehörige zu entlasten. Viele dieser pflegenden Personen sind selbst Senioren oder berufstätig, was die Herausforderungen bei der Betreuung zusätzlich verstärkt.

Der Weg in die Zukunft

Die Prognosen für die Pflegebedürftigkeit sind alarmierend: Bis 2030 wird die Zahl der Pflegebedürftigen voraussichtlich auf 4,9 Millionen steigen. Um darauf vorbereitet zu sein, hat der Verein ein digitales Helferportal sowie die erwähnte App entwickelt, um die Koordination von Hilfsangeboten zu optimieren. Monatlich werden neue Funktionen hinzugefügt, wobei das langfristige Ziel darin besteht, allen Hilfebedürftigen innerhalb von 24 Stunden helfen zu können. Auch wenn dieses Ziel noch nicht erreicht ist, arbeiten die Verantwortlichen mit Hochdruck daran.

Durch digitales Marketing kann der Verein viele neue Helfer gewinnen und unterstützt auch andere Organisationen bei der Nutzung des Portals. Ein gewisser Teil der Finanzierung erfolgt über die Helferportal GmbH und Co. KG, während der Verein selbst auf Spenden angewiesen ist. Die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen, dass „deinNachbar“ zwar noch auf dem Weg ist, aber ein gutes Händchen für innovative Lösungen hat.

Die Veranstaltung in Winnenden bietet eine wertvolle Gelegenheit, sich über die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Pflegevermittlung auszutauschen. Die Einblicke von Thomas Oeben könnten ein wichtiger Impuls sein, um ähnliche Modelle auch in anderen Regionen erfolgreich umzusetzen. Ein großes Thema liegt also auf dem Tisch: Wie können digitale Tools die Verbindung zwischen Hilfsbedürftigen und Helfern weiter verbessern? Weitere Informationen dazu finden Sie in den Berichten von zvw.de und so-geht-digital.de.

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OrtWinnenden, Deutschland
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