Hochwasser in Waiblingen: Sorgen um Rems-Verlandungen steigen!
Hochwassergefahr im Rems-Murr-Kreis: Sorgen um Versandungen in Waiblingen nach Starkregen. Regierungspräsidium widerspricht Kritiken.

Hochwasser in Waiblingen: Sorgen um Rems-Verlandungen steigen!
In Waiblingen stehen die Zeichen auf Hochwasser. Zuletzt sorgten anhaltende Regenfälle dafür, dass die Rems an mehreren Stellen über die Ufer trat. Für viele Waiblinger war der Anblick genug Grund, sich an die Uferpromenade zu begeben und das Naturschauspiel zu beobachten. Dabei waren zahlreiche Spaziergänger, darunter viele Familien mit Kindern, die trotz Nieselwetters mit Regenschirm in der linken Hand und Handy in der rechten Hand unterwegs waren, um die strömenden Wassermassen zu filmen oder zu fotografieren. Die hohe Wasserstandslage, die sich nach den starken Regenfällen der vergangenen Tage entwickelt hat, zieht Schaulustige wie ein Magnet an, berichtet die KZRBB.
Doch die Vorfälle an der Rems wecken auch Bedenken. Leser auf der Facebook-Seite der ZVW haben Ängste äußert, dass die Versandung des Flusses, die seit den letzten Hochwasserereignissen im Juni 2024 beobachtet wird, die Situation verschärfen könnte. Besonders die Flachheit des Mühlkanals wird als besorgniserregend empfunden, was möglicherweise zusätzliche Hochwasserschutzmaßnahmen erforderlich machen könnte. Das Regierungspräsidium Stuttgart widerspricht diesen Ansichten jedoch entschieden und erklärt, dass die Ufer-Anlandungen nichts an der bestehenden Überschwemmungsgefahr verändern würden, so die ZVW.
Die Entwicklung der Hochwassergefahr
Die Hochwassersituation in Deutschland ist kein neues Phänomen. Hochwasser zählen zu den häufigsten Naturkatastrophen weltweit und stellen seit 2000 etwa 37 Prozent aller bekannten Katastrophen dar. Der Klimawandel hat einen großen Einfluss auf die Entwicklung von Hochwassersituationen, da wärmeres Wetter zu erhöhten Niederschlägen und häufigeren Starkregenereignissen führt. Ein Blick auf Statistiken zeigt, dass rund 7,6 Prozent der Adressen in Deutschland einem Hochwasserrisiko ausgesetzt sind, wobei nahezu 17 Prozent der deutschen Adressen in die mittlere und höchste Gefährdungskategorie beim Starkregenrisiko fallen.
Besonders betroffen sind Regionen entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse, wo etwa 400.000 Menschen in den kommenden Jahren von Hochwasser bedroht sein könnten. Die Zerstörung und Bebauung von natürlichen Überschwemmungsgebieten sowie die Versiegelung von Böden verschärfen die Lage weiter. Nach Schätzungen sind mittlerweile mehr als zwei Drittel der ursprünglichen Flussauen in Deutschland verloren gegangen, was die Hochwassergefahr deutlich erhöht.
Was macht die Politik?
Trotz der Risiken folgt die Politik oft einem pragmatischen Ansatz. Der Wiederaufbau in den Hochwasserzonen, die nach der verheerenden Hochwasserkatastrophe im Jahr 2021 wiederaufgebaut werden sollen, wird genehmigt, auch wenn die Diskussion über die langfristige Sicherheit und Klimaanpassungen lauter wird. Der Deutsche Bundestag hatte damals einen milliardenschweren Aufbaufonds beschlossen, um zukunftsträchtige Lösungen zu entwickeln. Ziel muss es jedoch sein, nicht nur Schäden zu beheben, sondern auch präventive Maßnahmen zu ergreifen, um zukünftige Hochwasserschäden zu minimieren. Ein konsequenter Ausbau des Hochwasserschutzes und die Berücksichtigung natürlicher Rückhalteräume erscheinen hierzu unerlässlich.
Mit all diesen Dynamiken bleibt die Situation in Waiblingen und anderen von Hochwasser betroffenen Regionen ein heiß diskutiertes Thema. Ob sich die Bedenken gegen die Versandung der Rems bewahrheiten, bleibt abzuwarten, doch die Sorge um die Sicherheit vor überschüssigem Wasser wächst spürbar.