Motorradsaison 2025: Weniger Unfälle, aber wachsende Frustration bei Bikern!

Motorradsaison 2025: Weniger Unfälle, aber wachsende Frustration bei Bikern!

Die Motorradsaison 2025 im Rems-Murr-Kreis neigt sich dem Ende entgegen und kann auf eine positive Bilanz zurückblicken. Laut Stuttgarter Nachrichten ist die Anzahl der Motorradunfälle um 20% auf 146 zurückgegangen. Dies ist eine erfreuliche Nachricht für alle Verkehrsteilnehmer, da auch die Personenschäden um 30% gesenkt werden konnten und erfreulicherweise keine Todesfälle zu beklagen sind.

Besonders hervorzuheben ist die beliebte Strecke zwischen Stetten und Esslingen, die sich als relativ sicher erwiesen hat. Die Rückgänge in den Unfallzahlen sind laut Landratsamt auf Maßnahmen wie verstärkte Verkehrsüberwachung sowie bauliche Veränderungen zurückzuführen. So gab es an der Sulzbacher Steige (B14) in diesem Jahr nur einen Unfall, nachdem im Jahr 2023 noch 21 Unfälle registriert wurden. Zudem wurden neue Messpunkte an der B29 und L1199 eingerichtet und Umbauten zur Verbesserung der Sicherheit vorgenommen.

Verkehrssituation für Motorradfahrer

Die Statistiken zeigen auch eine spürbare Verbesserung in der Leichtverletzten-Quote, die um 29% gesenkt werden konnte, und bei den schwerverletzten Bikern, die um 35% zurückging. Um zusätzliches Sicherheitsbewusstsein zu schaffen, erhielten 13 Motorradfahrer Fahrtenbuchauflagen zur Verhaltensüberwachung, und es wurden neue Hinweisschilder für rücksichtvolles Fahren aufgestellt.

Jedoch nicht alles ist rosig für die Bikerszene. Anwohner in Hößlinswart klagen über hohe Lärmbelastungen, besonders an Sonntagen zwischen 8 und 9 Uhr, wenn alle zwei Minuten ein Motorrad vorbeifährt. Rolf Schneider, ein Anwohner, kritisiert den rücksichtslosen Fahrstil mancher Motorradfahrer. Provokantes Verhalten wie abruptes Gasgeben und quietschende Reifen wäre an der Tagesordnung, was zusätzlich für Unmut sorgt. Dieser Lärm ist an den Wochenenden oft den ganzen Tag über zu hören, wie ZVW berichtet.

Konflikte und Forderungen der Bikerszene

Die junge Bikerszene hat ebenfalls auf sich aufmerksam gemacht und demonstrierte im September unter dem Motto „Wir brauchen Raum!“. Sie fühlen sich kriminalisiert und übergangen, nicht zuletzt durch den Verlust von Treffpunkten wie dem „Tor ins Remstal“ und der Unerwünschtheit in Altbach. Besonders hitzig ist der Konflikt um die „Applauskurve“ an der L1199, wo der Rückbau einer Haltebucht als Sicherheitsmaßnahme durchgeführt wurde.

Der Verkehrsdezernent verteidigt die getroffenen Maßnahmen im Sinne der „Vision Zero“, dennoch bleibt die Bikerszene auf der Suche nach legalen Treffpunkten, wobei politische Unterstützung bislang ausbleibt. Letztlich bleibt abzuwarten, ob ein Umdenken in der Politik erfolgt, um ein harmonisches Miteinander zwischen Anwohnern und Motorradfahrern zu schaffen.