Sladana Cunjak: Mit Rollstuhl im Kindergarten – Ein Traum wird wahr!
Sladana Cunjak aus Rems-Murr-Kreis erfüllt ihren Traum, Kinder zu betreuen, trotz ihrer Behinderung im Rollstuhl.

Sladana Cunjak: Mit Rollstuhl im Kindergarten – Ein Traum wird wahr!
Im Herzen von Hohenacker wird ein ganz besonderer beruflicher Traum Realität. Sladana Cunjak, die aufgrund ihrer Behinderung auf einen Rollstuhl angewiesen ist, hat sich ihren Wunsch erfüllt, mit Kindern zu arbeiten. Schon seit ihrer Kindheit träumt sie davon, in einer Kindertagesstätte zu sein. Während sie früher in den Remstal Werkstätten beschäftigt war, hat sie nun den Schritt gewagt, bei der Kita „Kirchäcker“ zu arbeiten. Ihre Freude über diese neue Herausforderung ist unübersehbar. „Ich bin einfach glücklich, hier zu sein“, erklärt Cunjak, die sich intensiv um die Kleinen kümmert und in ihrer Rolle erblüht.
Doch der Weg zu dieser erfüllten Arbeit war nicht immer einfach. Nach vielen Jahren im geschützten Rahmen der Werkstatt für behinderte Menschen hat Cunjak den Mut aufgebracht, ihre gewohnte Umgebung zu verlassen. Die Entscheidung fiel ihr nicht leicht, schließlich war das die einzige berufliche Existenz, die sie kannte. Doch ihr brennendes Wunsch, direkt mit Kindern zu arbeiten, gab ihr den nötigen Anstoß.
Soziale Berufe als Lebensanker
Sladana ist nicht die einzige, die es wagt, aus der gewohnten Bahn auszubrechen. Der Bedarf an qualifizierten Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern ist groß. Insbesondere in der Behindertenhilfe sind Fachkräfte gefragt, die in Bereichen wie Recht, Psychologie, Medizin und Kommunikation unterstützen können. Diese Vielseitigkeit macht sie zu gefragten Allroundern, die einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft leisten können, wie die Lebenshilfe betont. Hilfsbereitschaft und der Wille, anderen zu helfen, sind zentrale Eigenschaften in diesem Beruf, und genau das lebt Cunjak in ihrer täglichen Arbeit.
Die Lebenshilfe bietet eine Vielzahl von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen im sozialen Sektor. Von dualen Studiengängen bis hin zu Freiwilligen Sozialen Jahren – hier haben Interessierte die Möglichkeit, erste Erfahrungen zu sammeln und den Grundstein für eine Karriere in der sozialen Arbeit zu legen. Das Engagement von Sladana Cunjak trägt dazu bei, das Bild von Menschen mit Behinderungen auf dem Arbeitsmarkt zu verändern und zeigt, dass Inklusion auch in der Praxis funktioniert.
Inklusion auf dem Arbeitsmarkt: Ein gesamtgesellschaftliches Thema
Die Herausforderungen bleiben jedoch bestehen. Laut aktuellen Statistiken leben in Deutschland 7,9 Millionen Menschen mit einer anerkannten Schwerbehinderung, von denen 3,1 Millionen im erwerbsfähigen Alter sind. Besonders junge Menschen mit Behinderungen haben es oft schwer, in den Arbeitsmarkt einzutreten. Ein inklusiver Arbeitsmarkt ist mehr als nur ein Ziel; er erfordert tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen und angepasste Rahmenbedingungen, um allen eine gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen, so die bpb.
Die Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen sind vielfältig, reichen von der Fortsetzung des bisherigen Berufs mit Anpassungen bis hin zur Neuorientierung durch Umschulungen. Fördern sowie barrierefreie Arbeitsumgebungen sind entscheidend für die Teilhabe. Doch während mehr als 1 Million Menschen mit Schwerbehinderung in Deutschland Beschäftigung finden, ist der Weg dorthin oft steinig. Die Arbeitslosenquote in dieser Gruppe war 2024 mit 11,6 % höher als bei der Gesamtbevölkerung. Trotzdem gibt es Hoffnung: Der Einsatz neuer Technologien und der Trend zu mehr Inklusion können helfen, die tatsächlichen Möglichkeiten der Beschäftigung spürbar zu erweitern.
Die Geschichte von Sladana Cunjak macht deutlich, dass es Veränderungen bedarf, um die Integration von Menschen mit Behinderungen zu fördern. Ihre Hingabe und der unermüdliche Einsatz in der Kita „Kirchäcker“ sind ein wunderbares Beispiel dafür, dass ermutigende Schritte zur Inklusion in der Gesellschaft durchaus möglich sind.