Vom Bordell zur Zuflucht: Fellbachs neues Zuhause für Geflüchtete!

Fellbach verwandelt ein ehemaliges Bordell in eine Flüchtlingsunterkunft für 120 Personen. Eröffnung bereits für Juli 2024 geplant.

Fellbach verwandelt ein ehemaliges Bordell in eine Flüchtlingsunterkunft für 120 Personen. Eröffnung bereits für Juli 2024 geplant.
Fellbach verwandelt ein ehemaliges Bordell in eine Flüchtlingsunterkunft für 120 Personen. Eröffnung bereits für Juli 2024 geplant.

Vom Bordell zur Zuflucht: Fellbachs neues Zuhause für Geflüchtete!

In Fellbach bei Stuttgart gibt es derzeit große Veränderungen auf dem Immobilienmarkt. Ein ehemaliges Flatrate-Bordell wird zur Unterkunft für geflüchtete Menschen umgebaut. Laut SWR soll die erste Gruppe von 50 Personen Ende Juli 2024 einziehen. Dieses Gebäude ist kein Unbekannter, wurde es doch bis 2023 als FKK-Club betrieben und anschließend im Spätsommer 2023 geschlossen.

Die Entscheidung, das leerstehende Gebäude als Flüchtlingsunterkunft umzunutzen, kam von der Stadt Fellbach. Die Wohnungs- und Dienstleistungsgesellschaft (WDF) mietete im November 2023 zwei von vier Geschossen und plant auf einer Fläche von etwa 1.400 Quadratmetern Platz für bis zu 120 Flüchtlinge. Zunächst wird die Unterkunft 50 geflüchteten Familien und Einzelpersonen eine Heimat bieten, unabhängig von deren Herkunft oder Geschlecht.

Von Containersiedlungen zum neuen Zuhause

Der Umbau des ehemaligen Bordells kommt zur rechten Zeit, denn die Container, die in der Vergangenheit auf dem Areal des Freibades für geflüchtete Menschen aufgestellt wurden, stehen inzwischen leer. Diese Containeranlage wurde aufgrund der Flüchtlingskrise eingerichtet und sollte nur temporäre Wohnlösungen bieten, doch laut der Esslinger Zeitung haben sich viele Flüchtlinge mittlerweile in stabileren Wohnverhältnissen integriert.

Die Stadt verfolgt mit der Nutzung des Gebäudes eine klare Strategie: die bestehenden Interimsstandorte für Geflüchtete in Fellbach aufzulösen und langfristige Wohnlösungen zu schaffen. Die Anzahl der zugewiesenen Personen wird dabei von Entscheidungen des Landratsamts und der aktuellen politischen Situation abhängen.

Der Weg zur neuen Wohnsiedlung

Das Areal des ehemaligen Freibades wird seit 15 Jahren für Wohnbebauung vorgesehen. Auf dem 38.000 Quadratmeter großen Gelände ist ein neues Wohnprojekt mit dem Namen „Rohrlandsiedlung“ geplant, das 200 bis 250 Wohneinheiten bieten soll und einen Fokus auf ein grünes und verkehrsarmes Viertel legt. Laut der BMFSFJ stehen dabei Mindeststandards zum Schutz von geflüchteten Menschen in Unterkünften auf der Tagesordnung.

Doch bis es zur tatsächlichen Bebauung kommt, sind noch einige Schritte erforderlich. Der Abriss der nicht mehr genutzten Schwimmbecken und des Drei-Meter-Sprungturms muss noch erfolgen, bevor mit dem Hochbau begonnen werden kann. Die ersten Pläne sehen vor, dass die Realisierung der Rohrlandsiedlung möglicherweise noch in diesem Jahrzehnt abgeschlossen sein könnte.

Insgesamt zeigt Fellbach, wie aus alten Strukturen neue Chancen für geflüchtete Menschen entstehen können. Die Umwandlung des ehemaligen Bordells ist nur ein Teil eines größeren Bildes, das die Stadt in den kommenden Jahren gestalten möchte.