Wafios in Reutlingen: 450 Mitarbeiter gehen in Kurzarbeit!
Der Maschinenbauer Wafios aus Reutlingen meldet Kurzarbeit für 450 Mitarbeiter, um auf Auftragsrückgang zu reagieren.

Wafios in Reutlingen: 450 Mitarbeiter gehen in Kurzarbeit!
Es gibt bewegte Zeiten für den Maschinenbauer Wafios aus Reutlingen. Das Traditionsunternehmen, das seit 1893 im Geschäft ist und sich auf Draht- und Rohrbiegemaschinen spezialisiert hat, hat heute angekündigt, Kurzarbeit für rund 60% seiner Belegschaft einzuführen. Laut Merkur sind etwa 450 Mitarbeiter betroffen und sollen ab dem 1. Juli 2025 in Kurzarbeit gehen. Der Grund für diese Entscheidung liegt auf der Hand: sinkende Auftragszahlen und steigende Kosten setzen dem Weltmarktführer zu.
Die Entscheidung wurde am 4. Juni 2025 von Wafios-Chef Uwe-Peter Weigmann der Belegschaft mitgeteilt. Die Kurzarbeit ist für ein halbes Jahr angesetzt, um auf die schwankende Auftragslage zu reagieren. In dieser Zeit wird die Arbeitszeit der betroffenen Mitarbeiter um etwa 10 bis 15 Prozent reduziert. Der Maschinenbauer zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass positive Entwicklungen in Bereichen wie E-Mobilität und Federn die Rückgänge in anderen Geschäftsbereichen ausgleichen werden.
Langfristige Strategie und Standorttreue
Wafios plant keinen Stellenabbau und bekennt sich klar zum Standort Reutlingen. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren von einer wachsenden Nachfrage in der Elektromobilität profitiert, steht aber aktuell vor Herausforderungen, die eine strategische Neuausrichtung erfordern. Laut US Money sieht die Unternehmensführung die Kurzarbeit als verantwortungsvolle Maßnahme an, um eine sichere Arbeitsumgebung für die Mitarbeiter zu schaffen. Dadurch sollen Fachkenntnisse und wertvolles Wissen im Unternehmen bleiben, was für einen zukünftigen Neustart entscheidend ist.
Wafios möchte sich nicht nur als wichtiger Arbeitgeber, sondern auch als Innovationsführer behaupten. Der Fokus bleibt auf der Festigung der Marktführerschaft, während gleichzeitig die Voraussetzung für eine mögliche Erholung im Markt geschaffen wird.
Ein Blick auf die Branche
Der Maschinen- und Anlagenbau, zu dem Wafios gehört, ist der größte industrielle Arbeitgeber in Deutschland. Trotz der Herausforderungen, mit denen die Branche kämpft, zeigen Zahlen, dass die Anzahl der Beschäftigten im Jahr 2023 nur leicht rückläufig war. Im Gegenteil, es wurden auch neue Stellen geschaffen, wie der Maschinenbau berichtet. Doch der Fachkräftemangel bleibt ein drängendes Problem und hemmt viele Unternehmen. Rund 39% der Mitgliedsunternehmen im Maschinenbau planen keine Erweiterung ihrer Stammbelegschaft für 2024.
In diesem herausfordernden Umfeld sind Maßnahmen wie die Kurzarbeit für Wafios eine Möglichkeit, die Belegschaft im Unternehmen zu halten und gleichzeitig auf die sich verändernden Marktbedingungen zu reagieren. Die derzeitige Situation wird als Chance betrachtet, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen und sich auf eine mögliche Markterholung vorzubereiten.