Biber unter Druck: Rottweil plant Abschuss zur Schadenbekämpfung!

Der Landkreis Rottweil plant neue Regelungen zur Biberpopulation, um Schäden zu reduzieren und den Schutzstatus zu wahren.
Der Landkreis Rottweil plant neue Regelungen zur Biberpopulation, um Schäden zu reduzieren und den Schutzstatus zu wahren. (Symbolbild/NAGW)

Biber unter Druck: Rottweil plant Abschuss zur Schadenbekämpfung!

Rottweil, Deutschland - Im Landkreis Rottweil wird aktuell über eine neue Verordnung zur Regulierung des Biberbestands diskutiert. Wie der Schwarzwälder Bote berichtet, beschäftigen die großen Schäden, die die geschützten Nager in der Region anrichten, die Verantwortlichen. Naturschützer sind jedoch alarmiert, da Biber unter strengem Schutz stehen, und das Fangen oder Töten dieser Tiere sowie die Zerstörung ihrer Lebensräume hohe Bußgelder von bis zu 50.000 Euro nach sich ziehen können.

Die Diskussion rund um den Biber ist nicht neu, doch im Landkreis Rottweil gewinnt sie durch die Schadensmeldungen und die damit einhergehenden Vorschläge zur Regulierung verstärkt an Fahrt. Besonders in der Landwirtschaft verursachen die Tiere Schäden, indem sie beispielsweise Bäume fällen oder landwirtschaftliche Flächen durch ihre Dämme vernässen. Dies bringt nicht nur der Natur, sondern auch den betroffenen Landwirten große Herausforderungen.

Regulierung und Jagdrecht

Die Situation ist jedoch nicht nur ein lokales Thema. In der Schweiz hat der Bundesrat die Regeln zur Biberregulierung in der Jagdverordnung konkretisiert, was ab dem 1. Februar in Kraft tritt. Unter bestimmten Voraussetzungen dürfen Kantone Biber abschießen, die erhebliche Schäden anrichten oder Menschen gefährden. Dabei ist der Schutz des Biberbestands nach wie vor gewährleistet, da nur solche Tiere getötet werden dürfen, deren schädliches Verhalten nicht durch andere Maßnahmen verhindert werden kann.

Dennoch regt sich Widerstand gegen die neuen Bestimmungen. Naturschutzorganisationen wie Pro Natura und WWF kritisieren die Regelungen als unnötig und warnen vor einem möglichen Missbrauch. Viele sehen hier eine Schwachstelle im Schutz des Bibers, der zwar als geschützte Art gilt, aber nicht vorbehaltlos geschützt ist. Auch in der Schweiz existieren mittlerweile rund 5000 Biber, die nach ihrer erfolgreichen Wiederansiedlung große Bedeutung für die Ökosysteme haben.

Konflikte mit der Landwirtschaft

Der Deutsche Jagd- und Wildtierverband hebt hervor, dass die Ausbreitung des Bibers oft zu Konflikten mit der Land- und Forstwirtschaft führt. Die Schäden, die durch das Nagen an Pflanzen und das Fällen von Bäumen entstehen, sind erheblich. Hinzu kommt, dass durch die Dammstrukturen der Biber Gewässer aufstauen, was bei Regen zu Überflutungen führen kann.

Um diese Konflikte zu managen, sind verschiedene Maßnahmen notwendig. Dazu zählen unter anderem die Entfernung von Biberburgen und Dämmen sowie der Einbau von Drainagerohren, die verhindern sollen, dass die Flächen zu nass werden. Diese Eingriffe sind jedoch nicht ganz unproblematisch, da sie den Bibern ihren Lebensraum rauben und damit den Schutz der Art untergraben können.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation bezüglich der Biber im Landkreis Rottweil und darüber hinaus entwickeln wird. Fest steht, dass ein gutes Händchen gefordert ist, um die Bedürfnisse der Natur und der Landwirtschaft in Einklang zu bringen. Hier ist Zusammenarbeit gefordert, um praktikable Lösungen zu finden, die sowohl den Erhalt dieser faszinierenden Tiere als auch den Schutz landwirtschaftlicher Flächen gewährleisten.

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OrtRottweil, Deutschland
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