Gesprächscafé in Donaueschingen: Brücken bauen durch Sprache!

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Im Mehrgenerationenhaus Donaueschingen findet ein internationales Gesprächscafé für Geflüchtete statt, das Integration fördert.

Im Mehrgenerationenhaus Donaueschingen findet ein internationales Gesprächscafé für Geflüchtete statt, das Integration fördert.
Im Mehrgenerationenhaus Donaueschingen findet ein internationales Gesprächscafé für Geflüchtete statt, das Integration fördert.

Gesprächscafé in Donaueschingen: Brücken bauen durch Sprache!

In Donaueschingen lebt die Integration durch den persönlichen Austausch: Im Mehrgenerationenhaus findet mittwochs ein internationales Gesprächscafé statt, das bereits vielen Zugewanderten eine Stimme gegeben hat. Dabei kommen etwa zehn Männer aus Ländern wie Afghanistan, Kamerun und Eritrea zusammen, begleitet von fünf engagierten Ehrenamtlichen. Dieses Kunststück der Verständigung wird vom Schwarzwälder Bote lebhaft geschildert.

Die Teilnehmenden stammen aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, was die Vielfalt der Gespräche bereichert. Ihre Sprachkenntnisse variiert von A1 bis B2. Einige dieser Männer sind bereits aktiv im Arbeitsleben, während andere noch auf der Suche nach einer Anstellung oder dem Besuch eines Integrationskurses sind. Wie wichtig diese Sprachkenntnisse sind, verdeutlicht Socrates Mustafa, ein Teilnehmer aus Syrien, der seine Erfahrungen teilt und anderen direkt bei sprachlichen Herausforderungen unter die Arme greift.

Herausforderungen der Teilnehmenden

Die Gespräche im Café sind nicht nur Gelegenheiten zum Austausch, sondern auch Plattformen, um über die Herausforderungen im Integrationsprozess zu sprechen. Asad, ein geflüchteter Mann aus Afghanistan, hat seine Erlebnisse mit fremdenfeindlichen Äußerungen und der deutschen Bürokratie kundgetan. Diese Schwierigkeiten sind für viele Teilnehmende eine ständige Belastung. Auch Abou aus Kamerun ist von der Unsicherheit betroffen: Trotz seiner begonnenen Ausbildung in der Altenpflegehilfe wurde sein Asylantrag abgelehnt, was seine Zukunft ungewiss macht. Die aktuelle Verschärfung der Abschiebepolitik der Bundesregierung sorgt zusätzlich für Unruhe und Besorgnis unter den Teilnehmenden.

Das Mehrgenerationenhaus selbst besteht seit 2008 und hat sich mittlerweile als wichtiger Ort für soziale Begegnungen etabliert. Getragen wird es vom Caritasverband für den Schwarzwald-Baar-Kreis, der nicht nur diesen Dialograum ermöglicht, sondern auch generell zur Förderung von Integration und interkulturellem Austausch beiträgt.

Integration im größeren Kontext

Aber wie sieht der Integrationsprozess eigentlich im gesamten Land aus? Laut Zahlen von Statista bleibt Migration ein zentrales politisches Thema in Deutschland. Im Jahr 2024 lebten fast neun Millionen Zugewanderte in Deutschland, mit einem positiven Migrationssaldo. Vor allem die Fluchtbewegungen aus der Ukraine sind auch in den letzten beiden Jahren stark gestiegen, was die Komplexität der Integration weiter anheizt. Nur etwa 44,3 Prozent der Asylanträge wurden im Jahr 2024 positiv beschieden, was bedeutet, dass mehr als die Hälfte der Bewerbungen abgelehnt wurde.

Die Gerüchte über die Herausforderungen der Integration sind weit verbreitet. Insbesondere in Bezug auf die Chancen am Arbeitsmarkt stellt sich heraus, dass die Gefahr der Armut bei Personen mit Migrationshintergrund im Jahr 2024 bei 30 Prozent liegt, während es bei Personen ohne Migrationshintergrund nur 13 Prozent sind. Integrationskurse wurden im letzten Jahr von über 360.000 neuen Teilnehmern besucht, was zeigt, dass das Verlangen nach Unterstützung und Möglichkeiten groß ist.

In einem Umfeld, das von Vorurteilen und Herausforderungen geprägt ist, zeigt das internationale Gesprächscafé in Donaueschingen, wie wichtig solche Initiativen sind. Sie bieten nicht nur einen Raum für den Austausch kultureller Erfahrungen, sondern fördern auch die gegenseitige Unterstützung und das Miteinander. Im MGH-Sprachcafé etwa wird angestrebt, Hemmnisse abzubauen und den interkulturellen Dialog zu fördern. So entstehen nicht nur Freundschaften, sondern auch wichtige Netzwerke, die das Zusammenleben in unserer Gesellschaft bereichern.