Ehrenamtliche Helfer im Landkreis Sigmaringen: Endlich Vergütung sichern!
Im Landkreis Sigmaringen wird ab Januar 2026 eine einheitliche Vergütung für ehrenamtliche Helfer eingeführt.

Ehrenamtliche Helfer im Landkreis Sigmaringen: Endlich Vergütung sichern!
In einer beachtlichen Initiative wird im Landkreis Sigmaringen eine einheitliche Vergütung für ehrenamtliche Helfer eingeführt. Organisationen wie die Freiwillige Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz (DRK), der Malteser Hilfsdienst, die DLRG und die Notfallseelsorge profitieren davon. Dafür wurde im Sommer eine Rahmenvereinbarung zwischen den Hilfsorganisationen und dem Landkreis aufgesetzt, die bis zum Jahresende von allen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der beteiligten Gemeinden unterzeichnet werden soll. Der Gemeinderat der Stadt Mengen hat bereits einstimmig zugestimmt und damit ein starkes Signal gesetzt.
Bisher war die Regelung lachhaft: Nur Feuerwehrleute erhielten eine klare Einsatzvergütung von 15 Euro pro angefangener Einsatzstunde, während die Helfer anderer Organisationen leer ausgingen. Insbesondere DRK-Helfer mussten häufig ihre eigenen Fahrzeuge und Materialien selbst finanzieren, was in der Vergangenheit zu einem Aufschrei geführt hatte. „Wir haben mehrfach um Unterstützung gebeten, aber es gab keine positive Resonanz“, so ein Vertreter des DRK-Ortsvereins Mengen. Diese Unzulänglichkeiten haben bereits in der Vergangenheit zu Widerständen geführt, besonders im südlichen Kreisgebiet.
Ein einheitliches Abkommen
Nun zeigen sich die Bürgermeister optimistisch hinsichtlich der neuen Pläne. Rund 90 Prozent haben bereits ihre Zustimmung signalisiert. Die Vergütungen gelten jedoch nur für Einsätze, die mit einer konkreten Alarmierung oder einem abgestimmten Alarmierungskonzept verbunden sind. Mit dieser neuen Regelung soll auch eine positive Entwicklung der Mitgliederzahlen in den Hilfsorganisationen gefördert werden. Entgegen der bisherigen Schwierigkeiten haben einige andere Kreiskommunen bereits zugesagt.
Der Zeitpunkt könnte kaum besser sein: Die innovative Rahmenvereinbarung soll im Januar in Kraft treten und damit einen längst überfälligen Schritt zur Anerkennung der Leistung ehrenamtlicher Helfer darstellen. Denn in einer Zeit, in der der Wert und die Bedeutung von Freiwilligenarbeit immer mehr in den Vordergrund rücken, ist es nur folgerichtig, die Bedingungen für diese engagierten Bürgerinnen und Bürger zu verbessern.
Gesetzliche Grundlagen und Unterstützung
Diese Entwicklungen sind nicht nur in Sigmaringen von Bedeutung. In zahlreichen Bundesländern, wie beispielsweise Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen, gibt es bereits ähnliche Ansätze, die einen Freistellungsanspruch, Lohnfortzahlung und zusätzlichen Versicherungsschutz für ehrenamtlich engagierte Bürger vorsehen, sei es für Ausbildungen und Übungen oder im Katastrophenfall. Dadurch wird nicht nur die Motivation gesteigert, sondern auch eine größere Wertschätzung für die Arbeit der Helfer vermittelt. Das DRK hebt hervor, wie wichtig solch eine Gleichstellung für die Attraktivität ehrenamtlicher Tätigkeiten ist.
Auf lange Sicht könnte die Einführung dieser Vergütung nicht nur die Effizienz der Einsätze erhöhen, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl stärken. Denn die ehrenamtlichen Helfer sind das Rückgrat vieler unserer sozialen Strukturen. „Da liegt was an“, könnte man sagen, denn diese Initiative präsentiert sich als wegweisender Schritt für die Zukunft der freiwilligen Hilfe im Landkreis.