Kritik an SRH-Klinikum: Patientin fordert mehr Menschlichkeit in Notaufnahme!

Kritik an SRH-Klinikum: Patientin fordert mehr Menschlichkeit in Notaufnahme!
Sigmaringen, Deutschland - In den letzten Wochen haben Berichte über gravierende Missstände in der Notaufnahme des SRH-Klinikums Sigmaringen die Wogen hochgehen lassen. Eine Patientin, Monika Birkenmaier aus Scheer, hat der Klinik in einem offenen Brief ihre schlechten Erfahrungen geschildert. Sie erlebte eine Behandlung, die ihrer Meinung nach an Menschlichkeit und Sorgfalt mangelte. Bei mehreren Besuchen — darunter ein akuter Fall von Darmbluten im April — musste sie lange Wartezeiten in Kauf nehmen und erhielt nicht die erforderliche medizinische Versorgung, ja nicht einmal ein Schmerzmittel. Auch ihre Einschätzung als „kein Fall für die Notaufnahme“ ließ sie mehr als unzufrieden zurück, und sie plant, die Klinik nicht mehr aufzusuchen, da ihr die Mitmenschlichkeit dort fehlt, wie sie in ihrem Bericht betont. Ähnliche kritische Stimmen hat Ralf Volle geäußert, der die Erlebnisse seines 90-jährigen Vaters mit Herzschwäche schilderte, der ebenfalls mit langen Wartezeiten konfrontiert war. Diese Vorwürfe werfen ein grelles Licht auf die Situation in der Notaufnahme, die von vielen negativ bewertet wird und wo Unfreundlichkeit sowie Personalmangel häufig ein Thema sind. Diese Berichte bestätigen die Befürchtungen von SRH-Geschäftsführer Sven Schönfeld, der auf die Ernsthaftigkeit dieser Beschwerden hinweist, jedoch den Vorwurf eines eklatanten Personalmangels zurückweist. Er führt die langen Wartezeiten auf falsche Erwartungen der Patienten zurück und hebt die Notwendigkeit einer Triage hervor.
Die momentane Lage der Notaufnahmen ist kein Einzelfall. Überlastung des Personals wird seit Längerem als ernstzunehmendes Problem diskutiert. Der fünfte World Emergency Day am 27. Mai 2022 stellte die Arbeitsbelastung des Notaufnahmepersonals in den Fokus, wobei weltweit viele Mitarbeiter an Burnout-Symptomen leiden. Fast zwei Drittel der Befragten gaben in einer Umfrage an, dass sich die Bedingungen während der Pandemie noch verschlechtert haben. Herausforderungen wie Überfüllung, Zeitdruck und mangelnde Wertschätzung sind zu einem altbekannten Dilemma geworden. Diese Vorfälle aus der Notaufnahme in Sigmaringen spiegeln die breite Diskussion über den Personalmangel im Gesundheitswesen wider.
Personalmangel im Gesundheitswesen
Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey zeigt, dass 41 Prozent der Deutschen den Fachkräftemangel als das größte Problem im Gesundheitswesen ansehen. Viele Menschen klagen über zu wenig Zeit, die Ärzten und Pflegepersonal für die Behandlung ihrer Patienten bleibt. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft fordert deshalb Maßnahmen zur Entbürokratisierung, damit mehr Zeit für die Patienten geschaffen werden kann. Die aktuellen finanziellen Herausforderungen der Kliniken sind alarmierend: In diesem Jahr sollen die ungedeckten Kosten bereits fünf Milliarden Euro betragen, im nächsten Jahr sind es voraussichtlich zehn Milliarden. Wenn sich die Lage nicht grundlegend verbessert, drohen Insolvenzen.
Deshalb sind zusätzliche Reformen und die Einführung von Personaluntergrenzen in Notaufnahmen dringend notwendig, um die Patientensicherheit zu gewährleisten und die zukünftige Pflege zu sichern. Solche Maßnahmen könnten helfen, den Personalmangel zu stoppen, der in Zeiten von Überlastung noch akuter wird. Wie die Notaufnahme in Sigmaringen zeigt, liegt hier noch viel an. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen nicht nur die kritischen Stimmen hören, sondern auch aktiv an Lösungen arbeiten, um den Patienten eine adäquate und menschliche Versorgung zu garantieren.
Ein Umdenken steht an, sowohl im Personalmanagement als auch in der unmittelbaren Patientenversorgung. Die Erkenntnis, dass die Gesundheit der Patienten und die Arbeitsbedingungen des Personals untrennbar miteinander verbunden sind, muss nun endlich umgesetzt werden.
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Ort | Sigmaringen, Deutschland |
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