Zukunft ungewiss: NATO-Interesse am verwahrlosten Cyberbunker in Traben-Trarbach

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Ehemaliges Bundeswehrgelände in Traben-Trarbach vor möglichem NATO-Kauf. Stadtbürgermeister kritisiert maroden Zustand.

Ehemaliges Bundeswehrgelände in Traben-Trarbach vor möglichem NATO-Kauf. Stadtbürgermeister kritisiert maroden Zustand.
Ehemaliges Bundeswehrgelände in Traben-Trarbach vor möglichem NATO-Kauf. Stadtbürgermeister kritisiert maroden Zustand.

Zukunft ungewiss: NATO-Interesse am verwahrlosten Cyberbunker in Traben-Trarbach

In Traben-Trarbach gibt es Bewegung auf einem ehemaligen Bundeswehrgelände, das in den vergangenen Jahren stark vernachlässigt wurde. Stadtbürgermeister Patrice Langer von der SPD äußert sich besorgt über den verwahrlosten Zustand des Areals auf dem Mont Royal. Unkraut sprießt vor dem Zaun, in einigen Gebäuden regnet es rein und Schimmel breitet sich aus. Langer, der bis 2012 in der Wehrgeophysik auf dem Gelände arbeitete und dessen Geschichten von besseren Tagen im Kopf hat, möchte das Areal wieder aufblühen sehen.

Das Interesse an dem ehemaligen Militärstützpunkt ist groß, über 40 Interessenten haben ihr Interesse bekundet, die meisten von ihnen streben eine gewerbliche Nutzung an, darunter Angebote für ein Hotel oder sogar eine Diskothek. Über die Ambitionen des Militärs ist man indes geteilter Meinung: Laut SWR haben zwar auch die Bundeswehr und die NATO ein Auge auf die Kaserne geworfen, jedoch fehlt es an konkretem Interesse seitens der Bundeswehr.

NATO und Bundeswehr im Fokus

Interessanterweise plant die NATO möglicherweise den Kauf des Geländes, äußert sich jedoch nicht zu den konkreten Plänen. Bei einem Besuch eines NATO-Mitarbeiters und eines Vertreters der Bundeswehr machte Stadtbürgermeister Langer erste positive Erfahrungen. Was genau die NATO mit dem Standort vorhat und ob dort deutsche oder Partnertruppen stationiert werden, bleibt jedoch unklar.

Die Bundeswehr selbst hat in letzter Zeit auf einen Umwandlungsstopp ihrer militärischen Liegenschaften hingewiesen. Dies geschieht unter dem Hintergrund eines erhöhten Bedarfs an Standorten aufgrund einer geplanten Vergrößerung der Streitkräfte, wie Tagesschau berichtet. Diese Entscheidung betrifft viele ehemalige militärische Liegenschaften in Deutschland, die für die Bundeswehr als strategische Reserve erhalten bleiben sollen.

Ein Blick in die Vergangenheit

Die traurige Geschichte des Geländes geht bis 2019 zurück, als bei einer Razzia ein illegales Rechenzentrum entdeckt wurde, was schließlich zur Beschlagnahme des Geländes durch die Generalstaatsanwaltschaft führte. Sieben Verdächtige wurden damals festgenommen, und nach den Gerichtsverfahren fiel das Areal in den Besitz des Landes Rheinland-Pfalz. Das Gelände, das früher für 450.000 Euro erworben wurde, hat mittlerweile seinen Wert durch ein Gutachten bestätigt bekommen, jedoch wurde die genaue Summe für einen künftigen Verkauf noch nicht bekannt gegeben.

Der Rückblick auf die vergangene Nutzung zeigt, wie wichtig die Arbeitsplätze für die Region waren. Im Jahr 2012 wurde das Amt für Wehrgeophysik nach Euskirchen verlegt, und mehr als 300 Arbeitsplätze gingen verloren. Langer hofft auf eine Rückkehr der Arbeitsplätze und damit auch auf neue Steuereinnahmen durch stationierte Soldaten.

Es bleibt abzuwarten, wie die zukünftigen Pläne für das Areal konkret aussehen werden. Das Interesse seitens der NATO und die wachsende Bedeutung militärischer Standorte in Deutschland machen jedoch Hoffnung auf eine positive Entwicklung in Traben-Trarbach.

Der gesamte Diskurs rund um die Nutzung des Bunkers lässt auch die Potentiale für die Zukunft erahnen – es könnte sich am Ende als echtes Gewinnspiel für die Region entpuppen.

Für weitere Informationen und Details zu den Entwicklungen rund um den Cyberbunker in Traben-Trarbach, besuchen Sie auch Spiegel.