Stuttgart im Krieg: Enthüllungen über die geheime Filmchronik!

Stuttgart im Krieg: Enthüllungen über die geheime Filmchronik!
Stuttgart, Deutschland - In Stuttgart hat ein historisches Filmprojekt für großes Aufsehen gesorgt. Die „Stuttgarter Kriegsfilmchronik“, bestehend aus insgesamt 58 Schwarz-Weiß-Filmen, dokumentiert auf eindrucksvolle Weise den Alltag und die Verwaltung der Stadt während des Zweiten Weltkriegs. Der Mann hinter diesem ambitionierten Vorhaben könnte Jean Lommen gewesen sein. Lommen war Regisseur und Mitglied der NSDAP, der die Aufgabe erhielt, die Leistungen der Stadtverwaltung in einem „gefilmten Verwaltungsbericht“ festzuhalten. Doch das Projekt, das zwischen 1941 und 1944 gedreht wurde, stand unter dem Zeichen der Kriegspolitik und diente auch propagandistischen Zwecken. Stuttgarter Nachrichten berichtet, dass Lommen verzweifelt versuchte, den Stuttgarter NS-Oberbürgermeister Karl Strölin von seinem Vorhaben zu überzeugen.
Die Filme, die im Besitz des Stadtarchivs Stuttgart sind, existieren in einer Länge von etwa 7800 Metern. Obwohl Lommens Plan, einen großen Imagefilm für Stuttgart zu produzieren, durch die Niederlage Nazideutschlands vereitelt wurde, bleibt der Filmbestand ein faszinierendes Dokument der Stadtgeschichte. „Dieser Schatz macht die Stadtgeschichte erfahrbar“, beschrieb Joachim Dorfs, Chefredakteur der Stuttgarter Zeitung, bei einer Diskussionsveranstaltung zu dem Projekt.
Das Projekt und seine Relevanz
Ein wichtiger Bestandteil des Projekts besteht darin, diese historischen Filme zu digitalisieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ab dem 26. März 2025 werden die Filme in einer 14-teiligen Serie online präsentiert sowie in begleitenden Artikeln beleuchtet. Das Stadtarchiv, in Kooperation mit der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten, will dabei einen neuen Zugang zur Geschichte der Stadt während des Krieges ermöglichen. Ziel ist es, nicht nur das organisatorische Wirken der Stadtverwaltung darzustellen, sondern auch den Alltag der Menschen in dieser bewegten Zeit zu verdeutlichen, erklärt das Stadtportal Stuttgart.
Bau von Luftschutzbunkern, Mangelwirtschaft und die Lagerung von Kriegsgefangenen sind einige der thematischen Schwerpunkte, die in den Filmen behandelt werden. So möchte das Projekt neue Perspektiven auf die Realität in Stuttgart während des Krieges eröffnen, die bislang kaum bekannt waren. Dr. Fabian Mayer, erster Bürgermeister, dankte den Beteiligten für ihr großes Engagement in diesem wichtigen Vorhaben. Interessierte können sich schon jetzt auf spannende Einblicke in die Stadtgeschichte freuen.
Ein Erbe der Vergangenheit
Dass die „Stuttgarter Kriegsfilmchronik“ auf so großes Echo stößt, ist nicht nur auf das historische Interesse zurückzuführen. Vielmehr zeigt das Projekt, wie vergänglich die Wahrnehmung von Geschichte sein kann und wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Im Rahmen der Abschlussveranstaltung im Stadtpalais fanden sich mehr als 100 Teilnehmer ein, um die Debatte über das Filmprojekt und dessen Nachwirkungen zu verfolgen. Krzbb berichtete von einem angeregten Austausch und interessanten Diskussionen, die den Reichtum dieser filmischen Zeugnisse unterstrichen.
Die anstehenden Präsentationen im Rahmen des Projekts bieten die Möglichkeit, nicht nur die Leistungen der Stadtverwaltung zu betrachten, sondern auch die Lebensrealität der Stuttgarter Bevölkerung während des Krieges. Es bleibt abzuwarten, welche neuen Perspektiven die Zuschauer aus diesen historischen Dokumenten gewinnen können und wie sie die Stadtgeschichte von heute beeinflussen werden.
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Ort | Stuttgart, Deutschland |
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