Stuttgart vor Sparkrise: Diese Änderungen treffen jeden Bürger!
Stuttgart steht vor einem Finanzloch von bis zu 800 Millionen Euro, Stadt plant drastische Sparmaßnahmen und Haushaltskürzungen.

Stuttgart vor Sparkrise: Diese Änderungen treffen jeden Bürger!
In Stuttgart brodelt es. Die Stadt steht vor einem enormen Finanzloch, das zwischen 630 und 800 Millionen Euro schwankt. Dies wird als die größte Sparrunde seit der Bankenkrise 2009 bezeichnet. Aktuell finden turbulente Haushaltsberatungen statt, bei denen Verwaltungsvorschläge und Gemeinderatsentscheidungen diskutiert werden. Bedingt durch die angespannte Lage müssen alle Bürgerinnen und Bürger mit Einschnitten rechnen, die in unterschiedlichen Lebensbereichen spürbar werden werden. Laut Stuttgarter Nachrichten könnten unter anderem das Freibad Möhringen und Beratungsstellen für Menschen mit Behinderungen auf der Abschussliste stehen.
Ein weiterer Aufreger sind die Kitagebühren, die möglicherweise auf über 800 Euro pro Monat steigen sollen, um die Stadtfinanzen zu entlasten. Auch die Erhöhung der Parkgebühren in der Innenstadt steht noch zur Debatte. Der Gemeinderat hat bis zum 19. Dezember Zeit, um über die vorgeschlagenen Sparmaßnahmen zu diskutieren, bevor der Doppelhaushalt für 2026 und 2027 endgültig verabschiedet wird.
Hintergrund und die große Herausforderung
Die Haushaltslage ist alles andere als rosig. Die Einnahmen der Stadt sinken, während die Ausgaben steigen. Der Oberbürgermeister fordert eine stärkere finanzielle Unterstützung vom Bund. Schließlich beklagt der gesamte kommunale Sektor ein Rekorddefizit von 25 Milliarden Euro. Zukünftig wird auch der Anwohnerparkausweis von derzeit 30 Euro auf fast 60 Euro steigen. Dies ist nur eine der vielen Maßnahmen, die notwendig erscheinen, um die Kasse aufzubessern. Diverse Sozialleistungen, die besonders Familien und junge Menschen betreffen könnten, stehen ebenfalls auf der Kippe. Laut Tagesschau ist ein Einsparziel von etwa 29 Millionen Euro für das Jugendamt in Sicht.
Die Stadt musste bereits mehrere Projekte und Vorhaben auf Eis legen. Für letztlich neue Aufgaben gilt es, kritisch zu prüfen, ob sie zur aktuellen Finanzlage passen. So stehen die laufenden Maßnahmen, wie die Sanierung des Stuttgarter Opernhauses, vor Herausforderungen. Trotzdem wurden die Haushaltsansätze für die Pflege und Instandhaltung von Gebäuden, Schulen und Straßen erhöht, was angesichts der angespannten Situation bemerkenswert ist. Dies geht aus den Informationen von Stuttgart.de hervor.
Beträchtliche Investitionen trotz Sparmaßnahmen
Trotz der drohenden Einschnitte wird die Stadt Stuttgart langfristige Investitionen planen. Hierzu zählen unter anderem der Neubau des Campus Feuerbach und die Sanierung des Geschwister-Scholl-Gymnasiums. Die Planung sieht zudem ein Investitionsprogramm von insgesamt 829,1 Millionen Euro vor, wovon 192 Millionen allein für das Klinikum Stuttgart vorgesehen sind. Auch für die Verkehrsinfrastruktur sind für die Jahre 2026 und 2027 deutliche Mittel eingeplant – insgesamt 84 Millionen Euro in 2026 und 85 Millionen Euro in 2027.
Ein weiterer Lichtblick sind die Projekte zur Energieeinsparung, die mit 51,8 Millionen Euro gefördert werden sollen. Auch die Förderung energetischer Sanierungen in Höhe von 45,5 Millionen Euro zeigt, dass die Stadt nicht nur die Krisenbewältigung im Blick hat, sondern auch zukunftsorientierte Maßnahmen plant. Die finanziellen Spielräume sind zwar eng, doch Stuttgart zeigt, dass man mit einem guten Händchen auch in schwierigen Zeiten klare Prioritäten setzen kann.