BioNTech übernimmt CureVac: Tübingen wird Zentrum der mRNA-Forschung!

BioNTech plant die Übernahme von CureVac in Tübingen, um mRNA-Krebstherapien zu stärken. Dealwert: 1,25 Mrd. USD.
BioNTech plant die Übernahme von CureVac in Tübingen, um mRNA-Krebstherapien zu stärken. Dealwert: 1,25 Mrd. USD. (Symbolbild/NAGW)

BioNTech übernimmt CureVac: Tübingen wird Zentrum der mRNA-Forschung!

Tübingen, Deutschland - CureVac, das Tübinger Biotech-Unternehmen, hat in den letzten Jahren für einiges Aufsehen gesorgt, insbesondere durch seine Entwicklungen im Bereich der mRNA-Technologie. Am 12. Juni 2025 wurden nun die Weichen für eine bedeutende Übernahme gestellt: BioNTech SE plant, CureVac für rund 1,25 Milliarden US-Dollar zu kaufen. Dies gab BioNTech-Chef Ugur Sahin bekannt, nachdem er persönlich den Tübinger Standort besucht hatte. Sahin zeigte sich beeindruckt von den Leistungen der vergangenen 25 Jahre, die den Standort zu einem zentralen Player im mRNA-Sektor gemacht haben. Über 80 Prozent der rund 700 Mitarbeiter arbeiten direkt am Hauptsitz in Tübingen, das durch die Übernahme eine noch wichtigere Rolle innerhalb der BioNTech-Gruppe einnehmen soll.

Der Kaufpreis wird mit etwa 5,46 US-Dollar pro CureVac-Aktie angegeben, was eine gesunde Bewertung des Unternehmens widerspiegelt. BioNTech plant, CureVacs mRNA-Technologie und Onkologie-Programme in seine eigene Forschungslandschaft zu integrieren. Die Bundesregierung hat bereits ihre Unterstützung für diesen milliardenschweren Deal signalisiert, der nicht nur BioNTechs Position auf dem Markt stärken soll, sondern auch das gesamte Biotech-Segment aufmischen könnte.

Strategische Erweiterung im mRNA-Bereich

Mit dieser Übernahme zielt BioNTech darauf ab, seine Möglichkeiten im Bereich der mRNA-basierten Therapien zu erweitern, insbesondere im Hinblick auf Krebsbehandlungen, die zunehmend an Bedeutung gewinnen. Der Deal wird durch eine öffentliche Offerte realisiert, wobei CureVac-Aktionäre 0,3 BioNTech-Aktien für jede CureVac-Aktie erhalten. BioNTech benötigt eine Mindestannahmeschwelle von 80 Prozent des Aktienangebots, um die Übernahme abzuschließen. Bereits 36,76 Prozent der CureVac-Aktionäre haben ihre Bereitschaft zur Annahme des Angebots signalisiert.

Die Akquisition wird voraussichtlich im vierten Quartal 2025 abgeschlossen, sofern alle regulatorischen Genehmigungen erteilt werden. CureVacs CEO, Alexander Zehnder, zeigt sich optimistisch: „Die Fusion eröffnet neue Möglichkeiten für RNA-Innovationen.“ Zudem bringt die Übernahme fast 400 Forscher und mehrere vielversprechende mRNA-Entwicklungsprogramme in die BioNTech-Pipeline ein.

Ein Blick in die Zukunft

BioNTech strebt an, bereits bis Ende 2025 einen ersten Zulassungsantrag für eine Krebsbehandlung in den USA einzureichen. Diese Therapie nutzt Antikörper-Wirkstoff-Konjugate, um gezielt Krebszellen zu behandeln – eine Strategie, die auch bei CureVac in den letzten Jahren erforscht wurde. Trotz der Rücknahme eines Impfstoffkandidaten aufgrund geringerer Wirksamkeit bleibt die Tübinger Forschungsstätte von CureVac erhalten, was für die Region von großer Bedeutung ist.

Zusätzlich hat BioNTech kürzlich eine Kooperation mit Bristol Myers Squibb zur Entwicklung eines Krebs-Wirkstoffkandidaten angekündigt. Diese Zusammenarbeit wird mit 3,5 Milliarden US-Dollar honoriert, wobei potenzielle weitere Zahlungen von bis zu 7,6 Milliarden US-Dollar in Aussicht stehen.

Mit dieser Übernahme bahnt sich ein spannendes Kapitel in der Welt der Biotechnologie an, das sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt. Während die Aktienkurse moderat reagierten, zeigt sich das Interesse an innovativen Therapien ungebrochen. Experten sind sich einig, dass die BioNTech-CureVac-Transaktion ein starkes Signal für die Zukunft der mRNA-basierten Forschung und Entwicklung setzt und das Potenzial hat, die Branche nachhaltig zu verändern.

Interessierte finden weitere Informationen in den Berichten von Pharmazeutische Zeitung, Industry Leaders Magazine sowie n-tv.

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OrtTübingen, Deutschland
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