Prozessauftakt: Sieben Jugendliche wegen brutalen Entführungen vor Gericht!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Am Landgericht Hechingen beginnt ein Prozess gegen sieben Personen wegen erpresserischen Menschenraubs in Tübingen.

Am Landgericht Hechingen beginnt ein Prozess gegen sieben Personen wegen erpresserischen Menschenraubs in Tübingen.
Am Landgericht Hechingen beginnt ein Prozess gegen sieben Personen wegen erpresserischen Menschenraubs in Tübingen.

Prozessauftakt: Sieben Jugendliche wegen brutalen Entführungen vor Gericht!

Am Landgericht Hechingen wird es ab Donnerstag ernst: sieben Personen stehen wegen „gemeinschaftlichen erpresserischen Menschenraubs“ vor Gericht. Was genau ist da passiert? Laut SWR haben die Angeklagten einen Mann gleich zweimal entführt, was für den Betroffenen eine schreckliche Erfahrung war.

Die erste Entführung ereignete sich zu Beginn des Jahres 2025, als der Mann in eine Kellerwohnung nach Mössingen gebracht wurde. Dort wurde er nicht nur geschlagen, sondern ihm wurde auch sein Handy abgenommen. Die Situation eskalierte weiter, als seine Familie über 3.000 Euro Lösegeld zahlte, um ihn zu befreien. Nach der Zahlung wurde der Mann schließlich freigelassen. Doch damit war die Gefahr noch lange nicht gebannt.

Zweite Entführung und Bedrohungen

Im April kam es zur zweiten Entführung. Wieder wurde der Mann in die Wohnung gebracht, wo er erneut bedroht und misshandelt wurde. Für seine Freilassung verlangten die Entführer dieses Mal über 4.500 Euro, die er jedoch nicht aufbringen konnte. Auch ein Bekannter des Opfers geriet in die Fänge der Entführer. Er wurde an eine Bushaltestelle in Haigerloch-Stetten gelockt, wo ihm ebenfalls Gewalt angedroht wurde; die Forderung belief sich hier auf 5.000 Euro. Glücklicherweise gelang es dem Bekannten, zu fliehen, bevor die Situation fatale Folgen nehmen konnte.

Schließlich wurde das Opfer von der Polizei befreit. Die Entführungen sollen laut den Ermittlungen mit vermeintlichen Schulden durch Drogenhandel in Zusammenhang stehen. Die Angeklagten, die sich aktuell in Untersuchungshaft befinden, sind zwischen 16 und 19 Jahren alt, mit einem Ausreißer, der 43 Jahre alt ist. Weitere fünf Personen waren an den Entführungen beteiligt; deren Fall wird jedoch in einem separaten Verfahren behandelt.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Die vorliegenden Vorwürfe werfen ein Sorgen um die Sicherheit in unserer Gesellschaft auf. Entführung, wie sie in diesem Fall stattfand, stellt ein schweres Verbrechen dar. Wie Juraforum berichtet, ist bei erpresserischem Menschenraub die Rede von hohen Strafen. Vergehen dieser Art werden im deutschen Strafrecht rigoros bestraft. So sieht § 239 StGB, der die Freiheitsberaubung behandelt, Strafen von mindestens fünf Jahren vor, wenn Lösegeldforderung im Raum steht.

Im Schnitt wird in Deutschland jede Woche mindestens eine Entführung registriert – eine erschreckende Zahl, die deutlich macht, dass solche Verbrechen nicht nur Einzelfälle sind. Jährlich gibt es etwa 80 dokumentierte Entführungen mit einer Aufklärungsquote von 90 %. Der Fall in Hechingen unterstreicht die Dringlichkeit, Maßnahmen gegen diese Art von Kriminalität zu ergreifen.

Mit 13 Verhandlungstagen ist der Prozess angesetzt und beim Auftakt wird vorerst die Anklage verlesen. Ein Urteil wird voraussichtlich im Februar erwartet. Diese Vorfälle werfen große Schatten auf das Zusammenleben, und was bleibt, ist die Frage: Wie sicher sind wir in unserer eigenen Stadt?