Ein Zuhause für Nelly und Moses: Zwei Katzen suchen dringend Hilfe!

Ein Zuhause für Nelly und Moses: Zwei Katzen suchen dringend Hilfe!
In einem kleinen Tierheim in Tuttlingen wartet ein ganz besonderes Katzenpaar auf seine zweite Chance: Nelly und Moses sind unzertrennliche Freunde, die seit zwei Jahren im Tierheim leben. Tierheimleiterin Birgit Ströhle beschreibt ihre Situation als herausfordernd. Während der lebhafte Kater Moses aus einem Haushalt stammt, wo die Besitzer durch animal hoarding viele Tiere ohne angemessene Versorgung hielten, ist die schüchterne Nelly nicht sofort ins Auge gefasst. Sie braucht eine spezielle Seele, um sich wohlzufühlen, und genau deswegen wird ein gemeinsames Zuhause für die beiden dringend gewünscht.
Abgesehen von Nelly und Moses leben derzeit etwa 60 bis 70 weitere Katzen im Tierheim. In diesen Sommermonaten befürchtet Ströhle jedoch, dass viele Tiere abgegeben werden, was die ohnehin angespannte finanzielle Situation des Heims weiter belasten könnte. „Der Durchschnitt beträgt zehn Wochen für die Vermittlung von Katzen. Katzenkinder haben es oft leichter“, berichtet Ströhle. Immer wieder kommt es auch vor, dass Tiere zurückgebracht werden – wie der Kater Henry, der nach einer Erkrankung nicht mehr im neuen Zuhause bleiben konnte.
Vermittlung und Adoptionsprozess
Die Adoption einer Katze aus dem Tierschutz bietet nicht nur dem Tier eine zweite Chance, sondern schafft auch Platz für weitere notleidende Katzen. Laut Tierschutzliga liegen die Kosten für die Katzenvermittlung zwischen 50 und 100 Euro, je nach Alter und Eigenschaften der Katze. Es gibt unterschiedliche Anforderungen für die jeweiligen Adoptionen: Während Freigängerkatzen mehr Auslauf brauchen, ist ein vernetzter Balkon für Wohnungskatzen oftmals entscheidend.
Aber wie läuft der Prozess ab? Interessierte müssen vorab eine persönliche Beratung in Anspruch nehmen, um sicherzustellen, dass die neue Katze wirklich ins eigene Zuhause passt. Oftmals wird auch eine Vorkontrolle durchgeführt, bevor der Schutzvertrag abgeschlossen wird. Nach der Adoption bleiben die Tierschutzorganisationen als Ansprechpartner für Fragen und geben gerne Rückmeldungen zu den vermittelten Tieren.
Das Problem des Animal Hoarding
Ein wesentliches Anlassproblem ist das Phänomen des animal hoarding. Im Jahr 2021 wurden 68 Fälle und über 4.200 betroffene Tiere gemeldet – ein Rekord, wie das Deine Tierwelt Magazin betont. Immer mehr Fälle werden dokumentiert, doch die Dunkelziffer wird deutlich höher vermutet. Katzen sind dabei die am häufigsten betroffenen Tiere. Echtes Tierleid geschieht nicht nur hinter verschlossenen Türen. Hier helfen Tierheime, indem sie die geretteten Tiere versorgen und auf ein neues Zuhause vorbereiten.
Finanzielle Notlagen, Krisen wie die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg können das Problem des Hoardings zusätzlich verschärfen. Der Deutsche Tierschutzbund fordert unter anderem bessere finanzielle Unterstützung durch die Kommunen und macht Vorschläge zur Verbesserung der Lage, wie die Einführung einer Heimtierschutzverordnung.
Es ist höchste Zeit, dass liebevolle Adoptanten Nelly und Moses ein Zuhause bieten, in dem sie zusammen aufblühen können. Das Tierheim hofft, noch vor den Ferien einige Tiere zu vermitteln. Ob du ein Herz für die beiden Tierchen hast, erfährst du am besten bei einem Besuch im Tierheim.