Schlecker-Familie muss 800.000 Euro Schadenersatz zahlen – Ende eines Kapitels!

Schlecker-Familie muss 800.000 Euro Schadenersatz zahlen – Ende eines Kapitels!
Ulm, Deutschland - Die Drogerie-Familie Schlecker hat ihre juristischen Auseinandersetzungen nun endgültig beigelegt. Nachdem das Unternehmen, einst Europas größtes Drogerieimperium, 2012 Insolvenz anmeldete, wurde die Familie nun zu einer Schadensersatzzahlung von 800.000 Euro verurteilt. Dies berichtet Tagesschau.de.
Wie aus den Informationen hervorgeht, wurde der Betrag als Schadenersatz an die insolvente Leiharbeitsfirma Meniar aus Zwickau gezahlt, die vorher Beschäftigte an den Schlecker-Konzern vermittelt hatte. Nach der Insolvenz des Unternehmens im Januar 2012 meldete auch die Leihfirma selber Insolvenz an und es wurde ein Verfahren wegen Untreue und Insolvenzverschleppung gegen die Familie Schlecker eingeleitet. Im Zuge dessen forderte der Insolvenzverwalter von Meniar zunächst 1,35 Millionen Euro, doch beide Parteien einigten sich schließlich auf einen Vergleich von 800.000 Euro, der vom Oberlandesgericht bestätigt wurde.
Die Geschichte des Unternehmens
Die Geschichte von Schlecker begann 1975, als Anton Schlecker das Unternehmen gründete, das in seiner Hochphase über 50.000 Mitarbeiter beschäftigte und 2010 einen Umsatz von 6,55 Milliarden Euro erwirtschaftete. Doch 2009 war das Unternehmen bereits zahlungsunfähig; die offizielle Insolvenz wurde erst drei Jahre später vermerkt, was zur Schließung von über 2.000 Filialen und dem Verlust von rund 25.000 Arbeitsplätzen führte, wobei die meisten Betroffenen Frauen waren.
Die juristischen Probleme für die Schlecker-Familie waren umfangreich. Sowohl Anton Schlecker als auch seine beiden Kinder Lars und Meike wurden strafrechtlich verfolgt. Während die Kinder 2017 zu Haftstrafen von zwei Jahren und sieben Monaten verurteilt wurden, erhielt Anton Schlecker eine Bewährungsstrafe. Im Moment ist er 80 Jahre alt und sieht sich den Folgen einer der größten Unternehmenspleiten in der deutschen Nachkriegsgeschichte gegenüber.
Insolvenz in Deutschland
Die Insolvenz von Schlecker ist nicht nur ein Einzelfall; sie reflektiert ein größeres Problem, das viele Unternehmen in Deutschland betrifft. Laut Wirtschaftsdienst.eu haben sich die Unternehmensinsolvenzen in den letzten Jahren verändert. Während in den Jahren zwischen 2017 und 2019 die Zahl der Insolvenzen deutlich zurückging, stiegen die Zahlen ab der zweiten Jahreshälfte 2022 wieder an. Gründe dafür sind unter anderem die steigenden Energiepreise und die Kreditzinsen, die viele Unternehmen in eine prekäre Lage bringen.
Die statischen Zahlen zeigen, dass besonders junge Unternehmen häufig von Insolvenzen betroffen sind. Dennoch sind auch größere, etablierte Firmen nicht sicher vor der Pleite. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten kämpfen auch sie ums Überleben.
So hat die Schlecker-Geschichte ein Ende gefunden, jedoch bleibt sie ein Mahnmal für viele Unternehmer und eine Lehrstunde über die Risiken und Herausforderungen im unternehmerischen Alltag.
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Ort | Ulm, Deutschland |
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