Frauenhaus Waldshut in Not: Dringend finanzielle Hilfe benötigt!

Der Kreis Waldshut benötigt dringend finanzielle Unterstützung für das Frauen- und Kinderschutzhaus, um steigende Kosten zu decken.
Der Kreis Waldshut benötigt dringend finanzielle Unterstützung für das Frauen- und Kinderschutzhaus, um steigende Kosten zu decken. (Symbolbild/NAGW)

Frauenhaus Waldshut in Not: Dringend finanzielle Hilfe benötigt!

Waldshut, Deutschland - Im Kreis Waldshut stehen die Zeichen auf Alarm. Das Frauen- und Kinderschutzhaus benötigt dringend finanzielle Unterstützung, um als essenzieller Anlaufpunkt für gewaltbetroffene Frauen und deren Kinder weiterhin bestehen zu können. Wie der Südkurier berichtet, sieht der Haushaltsplan für 2025 ein Defizit von 60.000 Euro vor. Verantwortlich dafür sind vor allem steigende Gehälter und allgemeine Kosten. Vorsitzende Ann-Katrin Schreiner äußerte sich dazu während einer Mitgliederversammlung, die von rund 40 Delegierten und Gästen besucht wurde.

Um die Finanzierungslücke zu schließen, greift der Trägerverein aktuell auf Rücklagen zurück. Zudem laufen Gespräche mit dem Landkreis, um mögliche finanzielle Hilfen zu sondieren. Sozialdezernent Ulrich Friedlmeier stellte bei der Versammlung den aktuellen Stand dieser Verhandlungen vor. Diese Maßnahmen sind dringend notwendig, da die Polizei von einem steigenden Bedarf an Schutzmaßnahmen und Beratungsstellen für Frauen berichtet.

Platzmangel und steigende Nachfrage

Das Frauen- und Kinderschutzhaus ist stark ausgelastet. Im Jahr 2024 erlebten bereits 24 Frauen und 31 Kinder temporäre Unterkünfte dort, während die durchschnittliche Jahresauslastung bei 133 Prozent lag. Aktuell stehen lediglich sechs Plätze zur Verfügung, was eindeutig nicht ausreicht. Die Umwandlung eines Büroraums in ein Zimmer soll kurzfristig Linderung verschaffen, doch dies ist nur eine vorübergehende Lösung. Hier kommt ein zentraler Punkt ins Spiel: wie auch die Frauenhauskoordinierung hervorhebt, gibt es in Deutschland umfangreiche Hilfesysteme für gewaltbetroffene Frauen, doch diese sind nicht überall flächendeckend gesichert.

Die Mehrheit der Frauen, die im Jahr 2024 im Schutzhaus Zuflucht suchten, war im Alter zwischen 30 und 40 Jahren. In vielen Fällen waren die Gewalttäter Ehemänner oder Partner. Darüber hinaus vermittelte das Frauenhaus 32 Frauen mit insgesamt 63 Kindern an andere Einrichtungen, da die Nachfrage das Angebot übersteigt. Die Frauenberatungsstelle Courage, ein weiterer wichtiger Pfeiler der Hilfe, führte im selben Jahr 796 Beratungen durch, was die große Notwendigkeit unterstreicht.

Neue Strukturen und Herausforderungen

Es gibt Veränderungen im Führungsteam des Frauen- und Kinderschutzhauses. Die Geschäftsführerin hat das Amt verlassen, und es stehen nun zwei neue Geschäftsführer bereit, um die Geschicke der Einrichtung zu lenken. Ein erfreulicher Aspekt gibt es auch: Der Zonta-Club Bad Säckingen-Waldshut wurde als Mitglied aufgenommen und bringt zusätzliches Engagement für die Sache mit.

Mit den bestehenden Herausforderungen ist es entscheidend, dass die politisch Verantwortlichen die Notwendigkeit einer soliden finanziellen Basis erkennen. Es fehlen zudem flächendeckend personelle Ressourcen und Sachmittel, um sicherzustellen, dass Hilfsangebote für gewaltbetroffene Frauen und deren Kinder jederzeit verfügbar sind. Ganz im Sinne der Forderungen der Bundesregierung muss ein einheitlicher Rechtsrahmen geschaffen werden, der gewaltbetroffenen Menschen ein Recht auf Schutz und Hilfe gewährt.

Die Situation im Frauen- und Kinderschutzhaus bleibt angespannt. Die Hoffnung liegt in der Zusammenarbeit mit dem Landkreis und der kontinuierlichen Unterstützung durch die Gemeinschaft, um den betroffenen Frauen und Kindern ein sicheres Zuhause bieten zu können.

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OrtWaldshut, Deutschland
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