Handelsstreit: Chinas Retourkutsche trifft Nexperia in den Niederlanden!

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Zollernalbkreis: China kritisiert Niederlande wegen Nexperia-Chipstreit; mögliche Produktionsengpässe in der Autoindustrie.

Zollernalbkreis: China kritisiert Niederlande wegen Nexperia-Chipstreit; mögliche Produktionsengpässe in der Autoindustrie.
Zollernalbkreis: China kritisiert Niederlande wegen Nexperia-Chipstreit; mögliche Produktionsengpässe in der Autoindustrie.

Handelsstreit: Chinas Retourkutsche trifft Nexperia in den Niederlanden!

Im Handelsstreit zwischen China und den Niederlanden gibt es neue Entwicklungen, die die europäische Autoindustrie unter Druck setzen könnten. Wie der Schwarzwälder Bote berichtet, hat die chinesische Regierung die niederländische Regierung scharf kritisiert. Peking fordert die Niederlande auf, sich nicht in die inneren Angelegenheiten des Chip-Herstellers Nexperia einzumischen. Der Hintergrund: Am 30. September beschloss die niederländische Regierung, die Kontrolle über Nexperia zu übernehmen, nachdem Bedenken hinsichtlich der chinesischen Muttergesellschaft Wingtech aufgekommen waren.

Nexperia ist ein bedeutender Akteur im Halbleitermarkt, der Standardchips produziert, die sowohl in der Autoindustrie als auch in verschiedenen elektronischen Geräten unverzichtbar sind. Mit diesem Schritt geraten auch europäische Autohersteller in Schwierigkeiten, denn Peking hat Reaktionen angekündigt, die Exportbeschränkungen für bestimmte Chips von Nexperia zur Folge haben. Diese Maßnahmen könnten fatale Folgen für die Produktion in Deutschland haben, warnen Branchenverbände.

Handelskonflikt hat Auswirkungen auf die Autobranche

Die Situation spitzt sich zu: Wie die Tagesschau berichtet, sind die Exportbeschränkungen vor allem für die Autobranche alarmierend, und es gibt erste Vorbereitungen bei Unternehmen wie BMW auf mögliche Störungen in der Produktion. Nexperia liefert rund 10 % des weltweiten Marktes für grundlegende Halbleiterarten wie Dioden und Transistoren. Derzeit sind die Bestände dieser wichtigen Chips nur noch wenige Wochen ausreichend, was Produktionsstopps zur Folge haben könnte, wenn keine schnellen Lösungen gefunden werden.

Diverse Verbände fordern dringende Maßnahmen von den betroffenen Nationen. Sigrid de Vries, die Generalsekretärin des europäischen Autoverbands ACEA, betont die Dringlichkeit und drängt auf schnelle Lösungen. Der Druck steigt, da der Handelsstreit zwischen den USA und China auch zu Ausfuhrbeschränkungen für Nexperia in den USA führt. Besonders brisant: Nexperia steht in den USA auf einer Sanktionsliste wegen nationaler Sicherheitsbedenken.

Auf der Suche nach Lösungen

Nexperia, mit etwa 11.700 Mitarbeitern weltweit und dem größten Werk in Hamburg, sieht sich angesichts dieser Blockade gezwungen, Gespräche mit den beteiligten Ländern zu suchen. Der chinesische Firmenchef wurde durch ein Gerichtsurteil abgesetzt, und die niederländische Regierung hat in einem klaren Schritt die Kontrolle über das Unternehmen übernommen, nachdem der Druck aus den USA gestiegen ist. Zuvor hatte die US-Regierung die Niederlande zum Handeln gedrängt.

Während die großen Automobilhersteller wie BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen bisher keine Produktionsausfälle melden, beobachten sie die Situation mit Besorgnis. Auch Zulieferer wie Bosch und Valeo könnten von den beschränkten Lieferungen betroffen sein. Trotz der Hinweise auf alternative Anbieter, die jedoch Monate für die Genehmigung und Produktion benötigen, bleibt die Zukunft der Chipversorgung ungewiss.

In einem Markt, der bereits während der Corona-Pandemie unter enormem Druck stand, entsteht nun erneut eine kritische Lage. Die Autoindustrie, die sich an diese Veränderungen anpassen muss, wird damit konfrontiert, dass der Zugang zu klaren Rohstoffen und Bauteilen über geopolitische Spannungen entscheidet.