Kostenlose Abgabe von Lithium-Akkus in Aichach und Friedberg ab Januar!

Kostenlose Abgabe von Lithium-Akkus in Aichach und Friedberg ab Januar!

Ab Januar 2026 dürfen alle Besitzer von Lithium-Ionen-Akkus, sei es aus E-Bikes oder E-Scootern, ihre alten oder defekten Energiespeicher kostenlos an Wertstoffsammelstellen in Aichach und Friedberg abgeben. Das Landratsamt Aichach-Friedberg hat diese Initiative ins Leben gerufen, um eine sichere und umweltgerechte Entsorgung dieser Akkus zu ermöglichen. Die Sammelstellen befinden sich in Aichach, Augsburger Str., und in Friedberg, Münchner Str. 50. lra-aic-fdb.de berichtet, dass diese Maßnahme wichtig ist, denn Lithium-Akkus enthalten wertvolle Rohstoffe, erfordern jedoch eine vorsichtige Handhabung, um Brand- und Sicherheitsrisiken zu vermeiden.

Die Rücknahmepflicht für Händler und Vertreiber bleibt weiterhin bestehen. Das bedeutet, dass auch alte Akkus beim Kauf eines neuen Gerätes kostenlos zurückgegeben werden können. Eine wichtige Regelung lautet, dass nur unbeschädigte und kalte Akkus angenommen werden dürfen. Probleme wie heiße, aufgeblähte oder auslaufende Akkus sollten nicht selbst transportiert werden; in solchen Fällen ist der Kontakt zur Abfallberatung ratsam. Für Fragen steht das Team des Landratsamtes unter der Telefonnummer 08251 / 92 – 3304 oder per Email unter abfallberatung@lra-aic-fdb.de zur Verfügung.

Erweiterung der Rücknahmepflicht

Die Erweiterung der Rücknahmepflicht wirkt sich spürbar auf die Abfallwirtschaft in Deutschland aus. Mit rund 3.309 Wertstoff- und Recyclinghöfen sind jedoch nur 150 dieser Einrichtungen mit den notwendigen Sammelbehältern für Lithium-Ionen-Akkus ausgestattet. Dies führt zu einem erhöhten Abfallaufkommen und stellt kommunale Entsorgungsträger vor Herausforderungen. remondis-industrie-service.de weist darauf hin, dass um geeignete Lösungen und qualifiziertes Personal gerungen wird. Zudem kritisiert der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) die Bindungsfrist von 12 Monaten an eine Herstellerorganisation im Batterierecht, die die Flexibilität der Hersteller behindert.

Stefanie Stadie, Umweltreferentin des Handelsverbands Deutschland (HDE), hat ebenfalls Bedenken geäußert. Insbesondere das erhöhte Brandrisiko bei der Lagerung zurückgenommener Akkus wirft Fragen auf, und zusätzliche Vorgaben zur Verbraucherinformation benötigen Investitionen in neue Informationstafeln. Diese Herausforderungen belasten nicht nur die Entsorgungsbetriebe, sondern können auch ein Sicherheitsrisiko für Mitarbeiter und Kunden darstellen.

Batterierecycling in Europa

Ein weiterer entscheidender Aspekt bei der Entsorgung ist das Recycling von Lithium-Ionen-Akkus. In Europa wird dabei hauptsächlich die Hydrometallurgie als Kernprozess genutzt, während Pyrometallurgie nur sporadisch Anwendung findet. Bis 2026 wird die Kapazität für das Recycling in Europa auf über 400.000 Tonnen pro Jahr ansteigen. fraunhofer.de berichtet, dass die Installationen über mehrere dezentrale Pretreatment-Standorte verteilt sind, wobei auch die Verarbeitungskapazitäten für Schwarzmasse stetig wachsen. Bis 2030 wird eine Gesamtkapazität von ungefähr 820 Kilotonnen pro Jahr für das Refinement prognostiziert, was die Recyclinglandschaft erheblich verändern könnte.

Mit der neuen Regelung zur Entsorgung und dem voranschreitenden Recycling werden nicht nur ökologische Standards gesetzt, sondern auch die wertvollen Rohstoffe sinnvoll genutzt. Die kommenden Monate werden zeigen, wie gut die neuen Maßnahmen angenommen werden und ob sie tatsächlich zur Reduktion der Risiken und zur Förderung des Recyclings beitragen. Eines ist sicher: Es liegt viel an der Zusammenarbeit zwischen Herstellern, Händlern und Entsorgungsunternehmen, um das Recycling von Lithium-Ionen-Akkus in Deutschland und darüber hinaus erfolgreich zu gestalten.