Heiligabend in Amberg: CVJM kämpft seit 60 Jahren gegen Einsamkeit!

Heiligabend in Amberg: CVJM kämpft seit 60 Jahren gegen Einsamkeit!

Heiligabend ist für viele Menschen ein besonderer Tag, doch nicht selten blüht an diesem Abend die Einsamkeit auf. Während Familien und Freunde zusammenkommen, stehen viele allein da. Der CVJM Amberg hat sich seit 60 Jahren der Aufgabe verschrieben, diesen isolierten Menschen eine Gemeinschaft zu bieten. Unterstützung erhält der Verein durch Firmen sowie die Stadt- und Zivilgesellschaft, die gerade in der besinnlichen Zeit zur Seite stehen. Dies wird eindrucksvoll in der Heiligabendaktion in Amberg sichtbar, wo Geschenketüten mit alltäglichen Dingen an alle Teilnehmenden verteilt werden. Zudem werden Geschenke verlost, um sicherzustellen, dass alle gleich behandelt werden. Diese Initiative verdeutlicht, dass es auch in anderen Städten und Gemeinden zahlreiche Aktionen von Vereinen, Kirchengemeinden oder sozialen Initiativen gibt, die daran arbeiten, der Einsamkeit entgegenzuwirken.

Wie wichtig solche Hilfsangebote sind, bestätigt auch der Verein „alt – arm – allein“ in Kaiserslautern. Sie unterstützen über 800 bedürftige Menschen über 65 Jahre mit Kleidung, Lebensmitteln und Gemeinschaft. Ein Höhepunkt ihres Programms ist ein festliches Weihnachtsessen, das vielen einsamen Menschen eine feierliche Stimmung bietet. Diese Projekte sind nötig, denn die Feiertage inszenieren oft einen emotionalen Druck auf Menschen, die sich in Einsamkeit befinden. Der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Hans-Joachim Schulz, hat deshalb betont, wie wichtig die Menschenwürde und der soziale Kontakt für die Betroffenen sind.

Impulse für Gemeinschaft und Miteinander

Für viele ist Weihnachten auch ein Anlass, um neue Bekanntschaften zu schließen. Christian Fein gründete die Initiative „Keiner bleibt allein“, die Menschen zusammenbringt, die an Weihnachten oder Silvester nicht alleine sein möchten. Letztes Jahr nahmen rund 60.000 Personen an der Initiative teil, wobei zwei Drittel als Gastgeber auftraten. Das zeigt, dass die Bereitschaft, anderen zu helfen, groß ist, auch wenn die Vermittlung nicht immer so einfach ist. Häufig haben die Gastgeber genaue Vorstellungen, welcher Art von Gesellschaft sie gerne hätten.

In diesem Zusammenhang bieten Kirchen und andere Vereine Treffen an, um einsame Menschen zusammenzubringen. Dabei werden auch telefonische Seelsorgeangebote bereitgestellt. Es ist eine Zeit, in der die emotionale Herausforderung groß sein kann, und Professorin Julia Linke warnt von der Nutzung von KI-basierten Hilfsangeboten, da diese potenziell gefährlich sein können, insbesondere für Menschen mit Suizidgedanken. In solchen Fällen ist es wichtig, rechtzeitig Hilfe zu suchen, z.B. bei der Telefonseelsorge.

Hilfe beim Umgang mit Einsamkeit

Einsamkeit ist nicht nur während der Feiertage ein Thema – sie kann jeden Tag empfinden werden. Umso wichtiger ist es, sich präventiv auf die Feiertage vorzubereiten. Dies rät auch Professor Linke, indem sie empfiehlt, Erwartungen zu hinterfragen und den eigenen Kontaktbedarf sowie das soziale Engagement aktiv zu gestalten. Auch der Verein Wege aus der Einsamkeit beispielsweise veranstaltet eine Zoom-Weihnachtsfeier am 25. Dezember, die für alle Generationen offen ist und in die Gespräche und Musik integriert werden.

Für alle, die sich weniger nah fühlen oder Unterstützung benötigen, gibt es ein breites Angebot an Hilfsdiensten und Anlaufstellen, die dazu dienen, Einsamkeit zu bekämpfen:

• TelefonSeelsorge® Deutschland: 0800 1110111 / 0800 1110222 – rund um die Uhr anonym.
• Silbernetz: Netzwerk gegen Einsamkeit im Alter, Silbertelefon für vertrauliche Gespräche: 0800 4708090.
• Youth Life Line: Anonyme E-Mail-Beratung für junge Menschen bis 25.
• Krisenchat: Anonymes Chatangebot für junge Menschen bis 25 Jahre, 24 Stunden erreichbar.
• LebensLinien 60+: Onlineberatung für Menschen ab 60 Jahren.

Es gibt viele Möglichkeiten, um nicht allein zu sein und Unterstützung zu finden, gerade in der dunklen Zeit des Jahres. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, die Einsamkeit zu verringern und die festliche Zeit mit Wärme und Gemeinschaft zu füllen.