PFAS-Skandal in Ansbach: Klage könnte hunderte Familien betreffen!

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In Ansbach wird PFAS im Trinkwasser nachgewiesen, was zu einem Rechtstreit um Schadensersatz führt. Die Gesundheitsrisiken bleiben besorgniserregend.

In Ansbach wird PFAS im Trinkwasser nachgewiesen, was zu einem Rechtstreit um Schadensersatz führt. Die Gesundheitsrisiken bleiben besorgniserregend.
In Ansbach wird PFAS im Trinkwasser nachgewiesen, was zu einem Rechtstreit um Schadensersatz führt. Die Gesundheitsrisiken bleiben besorgniserregend.

PFAS-Skandal in Ansbach: Klage könnte hunderte Familien betreffen!

Die besorgniserregenden Auswirkungen von PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) sind auch in Augsburg nicht mehr zu ignorieren. Diese sogenannten Ewigkeitschemikalien, die unter anderem in Löschschaum verwendet wurden, sorgen für Unruhe und Unsicherheit in der Bevölkerung. Ein Fall, der die Gemüter erhitzt, kommt aus der US-Kaserne in Ansbach-Katterbach, wo PFAS nachgewiesen wurden. Jürgen Wolf, ein Anwohner, hat ebenfalls alarmierende Werte in seinem Hausbrunnen festgestellt und sieht sich seit Jahren mit den Konsequenzen konfrontiert. In einem Gespräch beschreibt er, wie er und seine Familie jahrelang das kontaminierte Wasser konsumiert haben, was zu großen Sorgen um ihre Gesundheit führt. Er berichtet, dass sein Grundstück in Wert gesunken ist und er nun seine Fischteiche nicht mehr verpachten kann.

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) ist für das umstrittene Gelände verantwortlich und steht mit der Klage von Wolf im Fadenkreuz. Wolf fordert Schadensersatz und könnte damit einen Präzedenzfall für viele andere Betroffene in Bayern und ganz Deutschland schaffen. Es besteht die Hoffnung, dass im bevorstehenden Zivilsenat in Nürnberg neue Rechtsfragen diskutiert werden, jedoch hat die öffentliche Aufmerksamkeit für diesen Fall in den letzten Monaten nachgelassen. Trotz anfänglicher Optimismus über die Möglichkeit, rechtliche Klarheit zu schaffen, ist die Stimmung nun eher gedämpft.

Gesundheitliche Bedenken und rechtliche Auseinandersetzungen

Eine Besorgnis bleibt dabei immer im Raum: die Gesundheit der Familie Wolf. Sie haben über Jahre hinweg verseuchtes Wasser genutzt, dessen langfristige Folgen kaum absehbar sind. Ein Gutachten zur Herkunft der PFAS, dessen Kosten von Wolf vorgelegt wurden, verzögert sich nun, da die Stadt Ansbach nicht alle benötigten Informationen zur Verfügung stellt. Die BImA versucht, die Herausgabe dieser Informationen zu behindern, was die Gerichtsverfahren zusätzlich kompliziert. Wolf macht sich Gedanken, ob er sogar eigene Messstellen bohren muss, was die finanziellen Belastungen für die Ermittlung der Schadensursache weiter steigern würde.

Auf EU-Ebene wird parallel an Regelungen gearbeitet, um den Einsatz von PFAS zu minimieren. Diese chemischen Verbindungen haben Eigenschaften, die sie schwer abbaubar machen, und sie reichern sich in der Umwelt an, was dazu führt, dass sie auch in die Nahrungskette gelangen können. Einige PFAS erhöhen zudem das Risiko für schwere Erkrankungen wie Nierenkrebs und können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Der Ausschuss der ECHA hat bereits einen Vorschlag zur Einschränkung der Verwendung von PFAS in Löschschaum erarbeitet, nachdem klar geworden ist, dass viele dieser Substanzen ernsthafte Gesundheitsrisiken darstellen.

Ausblick auf die künftige Regulierung

Die Regierungen von Deutschland, Dänemark, den Niederlanden, Norwegen und Schweden haben zudem im Januar 2023 einen weiteren Schritt in Richtung einer Reduzierung der PFAS-Nutzung vorgeschlagen. Die EU verfolgt die langfristige Strategie, sämtliche PFAS zu verbannen, es sei denn, sie sind absolut unverzichtbar. Das EU-Weißbuch über Chemikalien hat klar umrissen, dass diese Stoffklasse nur in Situationen eingesetzt werden soll, in denen kein geeigneter Ersatz zur Verfügung steht. Diese Entwicklungen könnten Wolf und andere Betroffene in ihrer Klage unterstützen und dafür sorgen, dass die Politik handlungsfähig wird.

Am Mittwoch müssen neue rechtliche Fragen unter dem Zivilsenat in Nürnberg geklärt werden. Die resultierenden Entscheidungen könnten weitreichende Folgen für die betroffenen Anwohner haben. Ein Urteil wird jedoch nicht sofort erwartet. In Anbetracht der gegenwärtigen Umstände bleibt zu hoffen, dass die laufenden Entwicklungen für Familien wie die von Jürgen Wolf letztlich zu einer positiven Wende führen.

Die Situation rund um PFAS bleibt weiterhin angespannt, und während die rechtlichen sowie gesundheitlichen Fragen noch ungeklärt sind, werden die Bemühungen zur Regulierung und Reduzierung dieser Stoffe auf europäischer Ebene intensiv vorangetrieben. Von der BImA bis hin zu den EU-Gremien: Jeder hat ein Wort mitzureden in dieser wichtigen Angelegenheit, die die Lebensverhältnisse vieler Menschen nachhaltig beeinflussen könnte.