Seehofer erhält Ehrendoktor: Großes Lob für die Uniklinik Augsburg!

Seehofer erhält Ehrendoktor: Großes Lob für die Uniklinik Augsburg!
Am 19. Juli 2025 zeichnete die Medizinische Fakultät der Universität Augsburg Horst Seehofer mit dem Ehrendoktor aus. Dies kommt nicht von ungefähr, denn Seehofer ist nicht nur Ehrenbürger der Stadt Augsburg, sondern blickt auch auf eine eindrucksvolle politische Karriere zurück. In seiner Laudatio betonte er die Wichtigkeit des Universitätsklinikums Augsburg, das er als „Jahrhundertentscheidung“ bezeichnete. Bereits am 16. Februar 2009 hatte er in das goldene Buch der Stadt geschrieben: „Die Uniklinik kommt!!!“ Hierbei sah er die Notwendigkeit für hochwertige Medizin in Schwaben und Augsburg, unterstützt von Persönlichkeiten wie Kurt Gribl, dem ehemaligen Oberbürgermeister, und Alfred Sauter.
Mit über 700 eingeschriebenen Studierenden an der Medizinischen Fakultät ist die Anschlussfähigkeit des Klinikums an die medizinische Ausbildung in der Region nicht zu unterschätzen. Doch Seehofer nutzte die Gelegenheit nicht nur zur Selbstbeweihräucherung. Er kritisierte auch die Krankenhausreform von Ex-Gesundheitsminister Karl Lauterbach, die seiner Meinung nach zu einer besorgniserregenden Anzahl an Klinikschließungen auf dem Land führt. „Wir brauchen ein Konzept von Bayern zur Krankenhausplanung“, insistierte er und stellt somit die Grundlage für die zukünftige gesundheitliche Versorgung in Frage.
Geschichte des Universitätsklinikums
Das Universitätsklinikum Augsburg hat eine lange Tradition, die bis ins Jahr 1852 reicht. Mit einer Stiftung von 10.000 Gulden des Rotgerbers Georg Henle wurden katholische Kranke versorgt. Diese Betreuung wurde von der Kongregation der Barmherzigen Schwestern übernommen. Im Laufe der Zeit kam es zur Eröffnung des städtischen Hauptkrankenhauses in der Jakober Vorstadt im Jahr 1859, wo Patienten je nach Konfession getrennt untergebracht wurden. Evangelische Patienten wurden von Diakonissen, katholische von den Barmherzigen Schwestern betreut. Diese Fundamente legten den Grundstein für die moderne Gesundheitsversorgung, die sich über die Jahre weiterentwickelt hat, einschließlich der Errichtung neuer Krankenhäusertypen nach dem Zweiten Weltkrieg.
Heute stehen jene Einrichtungen jedoch unter dem Druck aktueller (Teil-)Schließungen, die durch schwierige Rahmenbedingungen forciert werden. Die rechtlichen Änderungen des Krankenhausfinanzierungsgesetzes (KHVVG) verstärken diesen Trend, was die oberste Gesundheitsbehörde, das StMGP, in den Fokus rückt. Diese Veränderungen bringen nicht nur Unsicherheiten mit sich, sondern fordern auch eine rigorose Überprüfung der Verwendung von Krankenhausfördermitteln.
Gesundheitspolitische Stellungnahmen
In seiner Stellungnahme äußerte Seehofer auch Bedenken gegenüber den jüngsten politischen Entwicklungen. Während er der neuen Bundesregierung positive Chancen zuspricht, bedauert er gleichzeitig die Glaubwürdigkeitsprobleme in Bezug auf Themen wie die Stromsteuer und die Schuldenbremse. In einer durchaus angespannten politischen Landschaft fordert er zudem eine bessere Kontrolle der Außengrenzen in Europa und eine gerechtere Verteilung von Flüchtlingen, während er auch die Flüchtlingspolitik insgesamt in die Kritik nimmt. Damit grenzt er sich klar von den aktuellen Diskussionen zur Migrationswende ab und verlangt Reformen im Bürgergeld.
Seehofer zeigt sich auch zufrieden mit den Rückweisungen an den Grenzen, die unter der Leitung von Alexander Dobrindt durchgeführt werden. Aber er warnt vor rechtlichen Unsicherheiten, die durch Dobrindts Vorgehen entstehen könnten. Angesichts dieser Herausforderungen appelliert er an die Notwendigkeit für eine gestärkte Gesundheitspolitik, die den Bedürfnissen aller Bürger gerecht wird.
In Bezug auf die interne Politik der CSU stellte Seehofer fest, dass er gute Nachfolger für seine Partei sieht, bemängelte jedoch den Mangel an Frauen in Führungspositionen. Über die Politik von Markus Söder äußerte er sich indirekt, indem er auf die prägende Rolle seiner Vorgänger hinwies. Und obgleich er eine Bresche für neue Ideen schlägt, lehnt er eine Benennung eines Horst-Seehofer-Platzes ab.
Zusammenfassend sieht Seehofer die Demokratie in Deutschland als stabil und reif, steht jedoch vor Herausforderungen, die nicht ignoriert werden dürfen. Die Zukunft des Gesundheitswesens in Bayern und die damit verbundenen Reformen stehen auf der politischen Agenda und müssen dringend angepackt werden, um den Ansprüchen der Bevölkerung gerecht zu werden.