Arbeitsmarkt im Landkreis Miesbach: Stabil, aber Herausforderungen bleiben!

Arbeitsmarkt im Landkreis Miesbach: Stabil, aber Herausforderungen bleiben!
Der Arbeitsmarkt in den Landkreisen Bad Tölz und Miesbach zeigt sich auch im Jahr 2025, trotz einer nach wie vor niedrigen Arbeitslosigkeit, schwächer als im Vorjahr. Dies wurde bei einem Pressegespräch am 1. Juli 2025 von Nicole Cujai, der Leiterin der Agentur für Arbeit Rosenheim, und weiteren Verantwortlichen thematisiert. Aktuell liegt die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk, der Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach sowie Stadt und Landkreis Rosenheim umfasst, bei 3,0 Prozent. Im Landkreis Miesbach beträgt diese sogar 2,8 Prozent, was einen Anstieg um 0,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.
Auffällig ist, dass der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen die niedrigste Quote mit 2,3 Prozent aufweist, auch hier jedoch ein Anstieg um 0,1 Prozentpunkte zu verzeichnen ist. Während die Arbeitslosenzahlen allgemein leicht gesunken sind, zeigt sich über die letzten zwei Jahre hinweg ein kontinuierlicher Anstieg. Dies deutet auf eine wirtschaftliche Schwächephase hin, die besonders die Branchen des verarbeitenden Gewerbes, des Bauwesens sowie des Handels betrifft. Unternehmen haben zwar ihre Mitarbeiter gehalten, allerdings zögern sie, freie Stellen schnell wieder zu besetzen.
Freie Stellen und Fachkräftemangel
Ein weiterer Blick auf die Zahlen deckt auf, dass ein Drittel der Kunden der Arbeitsagentur über 55 Jahren alt ist und diese es oft schwerer haben, eine neue Stelle zu finden. Arbeitgeber sind daher aufgerufen, gezielt ältere Bewerber einzuladen und persönliche Gespräche zu führen. Auf der anderen Seite haben Jugendliche aktuell gute Chancen auf Ausbildungsplätze, da die Nachfrage nach Fachkräften ansteigt und zahlreiche Lehrstellen verfügbar sind.
Integration von Zugewanderten
Wie auch die Bundesagentur für Arbeit erläutert, ist die Integration von zugewanderten Personen in den Arbeitsmarkt durch eine Vielzahl von Indikatoren messbar – darunter die Arbeitslosenquote, die Beschäftigungsquote sowie die SGB II-Hilfequote. Deutschland ist zunehmend auf die Zuwanderung von qualifizierten Arbeitskräften angewiesen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die Zahl der Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten ist dabei in den letzten Jahren deutlich gestiegen, was unter anderem durch das Einführen der Blue Card seit 2012 erleichtert wurde.
Die Blue Card ist eine Art Aufenthaltsgenehmigung für hochqualifizierte Fachkräfte und setzt einen Hochschulabschluss sowie ein konkretes Arbeitsplatzangebot mit einem Mindestbruttogehalt voraus. Die Zuwanderung aus Ländern wie der Türkei, Syrien, Rumänien, Bulgarien und Indien macht einen großen Teil der Nettozuwanderung aus, wie Destatis klarstellt. Ein guter Teil dieser Zugewanderten sind akademische Fachkräfte, was zeigt, wie wichtig die Integration für den deutschen Arbeitsmarkt ist.
Insgesamt bleibt festzuhalten: Um die Herausforderungen des Arbeitsmarkts zu meistern, muss ein offenes Ohr für die verschiedenen Bevölkerungsgruppen bestehen, unabhängig von deren Alter oder Herkunft. Die Herausforderungen sind vielfältig, aber mit gutem Willen und einer zukunftsorientierten Strategie ist ein positives Arbeiten und Leben für alle Beteiligten möglich.