Unfallserie an ungesicherten Bahnübergängen: Bayern in Alarmbereitschaft!
Unfälle an ungesicherten Bahnübergängen in Bayern: Sicherheit, Ursachen und Empfehlungen zur Verbesserung. Informieren Sie sich hier.

Unfallserie an ungesicherten Bahnübergängen: Bayern in Alarmbereitschaft!
Jüngste Unfälle an Bahnübergängen in Bayern zeigen alarmierende Sicherheitsmängel. Vor kurzem ereignete sich in Franken ein schwerer Unfall, bei dem ein Regionalzug auf ein ungesichertes Gleis stieß und mit einem Pkw kollidierte. Die beiden Insassen des Autos erlitten Verletzungen, der Fahrer sogar schwer. Dieser Vorfall reiht sich ein in eine besorgniserregende Statistik: Im Mai kam es in Pocking zu einem ähnlichen Unglück, bei dem ein Regionalzug mit einem Lastwagen zusammenstieß und zehn Personen verletzt wurden. Solche Vorfälle rücken die Problematik der ungesicherten Bahnübergänge in den Fokus. Laut den jüngsten Erhebungen gibt es in Bayern 2.907 Bahnübergänge, von denen fast die Hälfte ungesichert ist – eine alarmierende Bilanz, wie merkur.de berichtet.
In Deutschland sind 63,3 Prozent der insgesamt 15.820 Bahnübergänge gesichert. Dennoch steigt die Zahl der Unfälle, insbesondere im Freistaat. Im Jahr 2023 sorgten 154 Unfälle an Bahnübergängen für diverse Personenschäden, wobei allein 46 dieser Zwischenfälle in Bayern stattfanden. Obwohl die Unfallzahlen in den letzten drei Jahrzehnten tendenziell gesunken sind – von 28.000 Unfallstellen in den 1990er Jahren – bleibt die Lage kritisch. Wie der ADAC feststellt, gibt es kein generelles Sicherheitsproblem, da Vergleiche aufgrund von unterschiedlichen Bedingung schwerfallen. Dennoch erklärt der ADAC auch, dass über 95 Prozent der Unfälle durch Unaufmerksamkeit oder Unkenntnis von Verkehrsteilnehmern verursacht werden.
Sicherheitsstandards und Empfehlungen
Die Sicherung an Bahnübergängen erfolgt nach strengen Vorschriften, die die Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) sowie technische Regelwerke festlegen. Unbeschrankte Übergänge sind nur in bestimmten Fällen zulässig, etwa an eingleisigen Nebenstrecken mit geringen Geschwindigkeitsbeschränkungen.34-40% aller Unfälle mit Personenschäden im Eisenbahnverkehr finden an nicht technisch gesicherten Anlagen statt. Um die Sicherheit zu erhöhen, empfiehlt der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) Maßnahmen wie den Einsatz von Rotlichtüberwachungsanlagen oder bauliche Trennungen der Fahrbahnen. Darüber hinaus könnte eine Aufklärungskampagne unter dem Motto „sicher drüber“ potenzielle Unfälle verhindern.
Unfälle passieren häufig durch Regelmissachtungen oder ungünstige Sichtverhältnisse. Ob beim Überqueren eines Bahnübergangs, sollten alle Verkehrsteilnehmer die geltenden Verhaltensregeln beachten. Dazu gehören:
- Langsam fahren und bremsbereit sein.
- Auf akustische Signale achten.
- Beide Seiten der Strecke am Andreaskreuz überblicken.
- Geschlossene Schranken nicht umfahren.
- Bei geöffneten Schranken warten, wenn Lichter leuchten.
- Im Notfall die Notrufnummer 112 wählen.
Die Herausforderungen bestehen jedoch weiterhin. Eine signifikante Reduzierung der ungesicherten Bahnübergänge ist laut Experten nicht zu erwarten. Daher bleibt das vorsichtige Fahren an diesen Stellen von höchster Bedeutung. Die genaue Art der Sicherung an jedem Übergang hängt von Faktoren wie Zuggeschwindigkeit und Verkehrsstärke ab. Ziel sollte es sein, nicht gesicherte Übergänge nach und nach durch moderne technische Lösungen wie Voll- oder Halbschranken zu ersetzen.
Es wird höchste Zeit, dass die zuständigen Behörden Maßnahmen ergreifen, um diese Sicherheit zu verbessern. Unfälle können oft verhindert werden, wenn Verkehrsteilnehmer geschult und sensibilisiert sind. Die Annahme, dass die Zahl der Unfälle aufgrund mangelnder Aufmerksamkeit und Unkenntnis so hoch ist, muss ernst genommen werden und sollte zu einem Umdenken in der Verkehrssicherheit führen.
Wie auch die Berichte von merkur.de und dvr.de bestätigen, müssen wir alle daran arbeiten, die Sicherheit an diesen kritischen Übergängen zu erhöhen.