Hilfsprojekt Luisa in Deggendorf: Sicherheit für Frauen im Nachtleben!

In Deggendorf startet das „Luisa“-Projekt, das Frauen in Notfällen beim Ausgehen diskrete Hilfe bietet.
In Deggendorf startet das „Luisa“-Projekt, das Frauen in Notfällen beim Ausgehen diskrete Hilfe bietet. (Symbolbild/NAGW)

Hilfsprojekt Luisa in Deggendorf: Sicherheit für Frauen im Nachtleben!

Deggendorf, Deutschland - In einer Zeit, in der Frauen beim Ausgehen oft unangenehme und sogar bedrohliche Erfahrungen machen, wird das „Luisa ist hier“-Projekt immer mehr zum Thema. In Deggendorf setzten lokale Clubs und das Frauennotruf-Team um Tanja Adler ein Zeichen gegen sexuelle Belästigungen und Übergriffe. „Wir haben die Problematik erkannt und arbeiten aktiv daran, die Sicherheit der Frauen zu erhöhen“, betont die Inhaberin der Clubs Stage, Liesl und Chaochao.

Ein zentraler Baustein des Projekts ist die einfache Möglichkeit für Frauen, Hilfe zu suchen. Wer sich bedrängt fühlt, kann in den Clubs beim Personal einfach die Frage „Ist Luisa hier?“ stellen. Diese Frage fungiert als Signal für eine sofortige Unterstützung, indem das Personal die betroffene Person in einen sicheren Raum begleitet und Schutz bietet, während die nächsten Schritte, wie die Organisation eines Heimweges, geklärt werden. Zudem wird der belästigende Mann sofort und dauerhaft aus dem Club verbannt. Informationen über die Initiative findet man auch auf den Toiletten der teilnehmenden Locations, wo Aufkleber und Plakate an dem System informieren.

Unterstützung und Sensibilisierung im Nachtleben

Die Kampagne „Luisa ist hier!“ wurde ursprünglich vom Frauennotruf Münster ins Leben gerufen und wird bereits in mehr als 100 Städten und Gemeinden umgesetzt, jetzt also auch in Deggendorf. Tanja Adler hebt hervor, dass in ihren Clubs die Beleuchtung und Sichtbarkeit im Toilettenbereich verbessert wurden, um Übergriffe vorzubeugen. Die Resonanz ist positiv; es sind wieder mehr Frauen in den Clubs, die sich sicherer fühlen.

Ein zusätzlicher Aspekt ist die Zusammenarbeit mit Veranstaltungen, wie dem „Summer Vibes“ am 28. Juni, wo Frauen wieder nach Luisa fragen können. Das Kulturamt hat zudem alle Wirte des Donaufests eingeladen, Schulungen durch den Frauennotruf in Anspruch zu nehmen und so ein sicheres Umfeld zu schaffen.

Tipps für Frauen im Nachtleben

Die Bürgermeisterin Renate Wasmeier macht auf die telefonischen Begleitmöglichkeiten für Frauen am Heimweg aufmerksam. „Es ist wichtig, dass Frauen immer zu zweit gehen, ihr Handy aufladen und nicht zögern, Hilfe zu suchen oder anzubieten“, so ihr Appell. Die allgemeine Botschaft ist klar: Figurbetonte oder knappe Kleidung ist keine Einladung zu Übergriffen. Vielmehr ist es erfreulich, wenn sich Frauen schön herrichten, um das Nachtleben zu genießen.

Die Kampagne entspricht einem dringenden Bedarf, denn fast jede siebte Frau in Deutschland ist mittlerweile von sexualisierter Gewalt betroffen – eine Tendenz, die besorgniserregend ansteigt. Diesen Missständen möchte etwa die Kampagne „nachtsam. Mit Sicherheit besser feiern“ entgegentreten, die gezielte Schulungen und Sensibilisierungen von Personal in Gastronomie und Clubs fördert und so präventiv gegen sexuelle Belästigungen vorgeht.

Die Maßnahmen und Initiativen in Deggendorf sind Teil einer größeren Bewegung, die auf mehr Sicherheit im Nachtleben abzielt. Auch in Orten wie Heidelberg hat sich „Luisa ist hier!“ bereits fest etabliert und wird unterstützt durch zahlreiche Fachschaften und Gastronomiebetreiber. Diese Ansätze sollen dazu beitragen, ein sicheres Umfeld für Frauen zu schaffen und allen Beteiligten das nötige Wissen an die Hand zu geben, um in kritischen Situationen richtig zu handeln.

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OrtDeggendorf, Deutschland
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