Ebersberg startet Kiss-and-Go-Zone: Revolution für Schulwege!
In Ebersberg startet heute ein Verkehrstest mit einer Kiss-and-Go-Zone, um Elterntaxis zu reduzieren. Kritiker äußern Bedenken.

Ebersberg startet Kiss-and-Go-Zone: Revolution für Schulwege!
Ein frischer Wind weht durch die Schulwege in Ebersberg: Ab heute, dem 8. Dezember 2025, wird hier ein Verkehrstest zur Reduzierung des Elterntaxi-Problems gestartet. Mit Einführung einer sogenannten Kiss&Go-Zone, die auch als Elternbahnhof bekannt ist, sollen Eltern dazu angeregt werden, ihre Kinder nicht direkt an der Schule, sondern auf einem speziellen Parkplatz in der Nähe der Bildungseinrichtungen abzusetzen. Diese Maßnahme kommt nicht von ungefähr, denn die chaotischen Verkehrssituationen vor den Schulen gefährden die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer und schränken die Möglichkeit der Kinder ein, selbstständig im Straßenverkehr zu lernen. Laut kommunal.de führt das Absetzen direkt vor der Schule häufig zu gefährlichen Situationen.
Diese Kiss&Go-Zone wird in der Nähe von zwei Schulen eingerichtet, die über 800 Schüler besuchen. Die Idee ist dabei, dass die Schüler den restlichen Weg zu Fuß zurücklegen und somit nicht nur die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen, sondern auch ihre Selbstständigkeit fördern. In den Morgen- und Mittagsstunden sind die Zufahrtsstraßen zu den Schulen gesperrt, wobei Schulbusse und Anwohner weiterhin Zugang haben. Dennoch gibt es kritische Stimmen: Einige Anwohner befürchten, dass diese Regelung neue Gefahrenstellen schaffen und zu noch mehr Staus führen könnte.
Erfahrungen aus Murnau
Im benachbarten Murnau wurden bereits positive Erfahrungen mit einem ähnlichen Konzept namens Pfiadi-Zone gesammelt. Vera von Notz, eine engagierte Mutter von Grundschülern, hat dieses Projekt mitorganisiert. Die Ergebnisse sind vielversprechend: Dort konnte ein Rückgang des Elterntaxi-Aufkommens um beeindruckende 80 bis 90 Prozent verzeichnet werden. Gespräche und Dialog mit den Eltern und Kindern waren dabei der Schlüssel zum Erfolg. „Drohungen und Strafen helfen nicht, wir müssen miteinander reden“, betont von Notz. Diese Vorgehensweise soll jetzt auch in Ebersberg Anwendung finden, um das Nutzerverhalten der Eltern zu ändern.
Die Einführung solcher Kiss-and-Ride-Zonen, wie sie in verschiedenen Städten wie Neubiberg bereits erfolgreich umgesetzt wurden, zeigen, dass sie nicht nur den Verkehrsfluss entzerren, sondern auch die Sicherheit der Kinder erhöhen können. Diese Zonen sind speziell markierte Bereiche, wo Eltern ihre Kinder sicher absetzen können, ohne den Verkehr zu blockieren. Sie sind in fußläufiger Nähe zu den Schulen angelegt, sodass die Kinder den letzten Abschnitt eigenständig zurücklegen können.
Die Bedeutung von Kiss&Go
Das Konzept der Kiss&Go-Zonen geht über bloße Abgabepunkte hinaus. Es ist Teil einer umfassenderen Strategie, die darauf abzielt, das Verkehrsaufkommen vor Schulen zu reduzieren und gleichzeitig die Sicherheit der Schüler zu erhöhen. Kreative Lösungen, wie Schulweghelfer, Fußgängerampeln und sogar Laufbusse, bei denen Gruppen von Kindern gemeinsam zur Schule gehen, florieren bereits in vielen Städten.
Ein gelungenes Beispiel zeigt, dass viele Kommunen dabei ein gutes Händchen haben, um die Sicherheit ihrer Kinder im Straßenverkehr zu verbessern. Die Maßnahmen sind nicht nur praktisch, sie fördern auch die Selbstständigkeit der Kinder, was gerade für die jüngsten Verkehrsteilnehmer von großer Wichtigkeit ist.
Bleibt zu hoffen, dass die Kiss&Go-Zone in Ebersberg bald ähnliche Erfolge feiern kann wie in Murnau und Neubiberg, und damit eine sicherere Schulumgebung für alle Schüler geschaffen wird.