Bio-Milch aus dem Erzgebirge: So arbeiten die Hofer der Zukunft!

Entdecken Sie die nachhaltige Bio-Milchproduktion in Forchheim: Fakten, Trends und Einblicke in die Tierhaltung und Zukunftsvisionen.

Entdecken Sie die nachhaltige Bio-Milchproduktion in Forchheim: Fakten, Trends und Einblicke in die Tierhaltung und Zukunftsvisionen.
Entdecken Sie die nachhaltige Bio-Milchproduktion in Forchheim: Fakten, Trends und Einblicke in die Tierhaltung und Zukunftsvisionen.

Bio-Milch aus dem Erzgebirge: So arbeiten die Hofer der Zukunft!

In den malerischen Hügeln des Erzgebirges, genauer gesagt bei der Erzgebirgischen Agrargesellschaft Forchheim mbH in Wernsdorf, Lippersdorf und Dörnthal, sorgen 1.400 Bio-Milchkühe für frische Milch – und das gleich doppelt! Der Betrieb, der bereits seit acht Jahren nach strengen Öko-Richtlinien arbeitet, hat sich der nachhaltigen Landwirtschaft verschrieben und bietet ein ideales Zuhause für seine Tiere. Mit einem klaren Fokus auf artgerechte Haltung, die von sauberen Stallbedingungen bis hin zu großzügigen Weiden reicht, hat dieser Betrieb hohe Maßstäbe gesetzt. Hier gehört der tägliche Auslauf zur Philosophie, und frisches Stroh ist selbstverständlich.

Von der Ausbildung junger Menschen zum Land- oder Tierwirt bis hin zur Verwendung von hochwertigen Bio-Milchprodukten – alles passt hier zusammen. Insgesamt beschäftigt der Betrieb etwa 50 Mitarbeiter und bewirtschaftet eine Fläche von 2.000 Hektar, auf der keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen. „Klasse statt Masse“ lautet das Motto, das nicht nur für die Haltung gilt, sondern auch für die Milchproduktion, die mit durchschnittlich zwölf Litern pro Kuh und einem Fettgehalt von 4% beeindruckt – und das bei einer Melkfrequenz von zwei Mal täglich.

Die Bedeutung der Milcherzeugung in Deutschland

Doch wie ein Netz ist die bio-zertifizierte Milchproduktion in Deutschland eingebettet. Die Milcherzeugung stellt den wichtigsten Betriebszweig der deutschen Landwirtschaft dar. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 32,6 Millionen Tonnen Kuhmilch erzeugt, wobei Deutschland als größter Milcherzeuger der EU mit über 20% der Gesamtproduktion hervorsticht. Im Vergleich dazu kommen Frankreich und die Niederlande auf 16,2% und 9,6%. Hervorzuheben ist, dass Bio-Landwirte 1,4 Millionen Tonnen Bio-Milch lieferten – fast doppelt so viel wie im Jahr 2014, was den wachsenden Trend zu nachhaltigen Produkten verdeutlicht.

Aktuell sind in Deutschland rund 3,7 Millionen Milchkühe zuhause. Die Zahl der Milchviehbetriebe ist jedoch rückläufig: von 138.500 im Jahr 2000 auf nur 50.581 im November 2023. Dies liegt besonders an dem wirtschaftlichen Druck, unter dem viele Milchbauern, vor allem kleinere Betriebe, stehen. Die Futter- und Energiekosten steigen, während die Erzeugerpreise schwanken. Von Anfang 2021 bis Anfang 2023 stiegen diese Preise, was den Milchviehbetrieben half, Gewinne zu realisieren, doch seit Anfang 2023 haben die Preise leicht nachgelassen, bleiben jedoch auf akzeptablem Niveau.

Die Zukunft der Milchproduktion

Die Verantwortlichen im Betrieb in Wernsdorf haben dennoch eine klare Zukunftsvision: Langfristiger Erfolg, auch in 20 Jahren, ist das Ziel. Den Jahreszeitlichen Höhepunkt erreicht der Betrieb im September, dann öffnet er die Türen zu seinem Hoffest, bei dem Führungen, Vorträge und kulinarische Köstlichkeiten auf dem Programm stehen. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben.

Ein Blick auf den durchschnittlichen Milchverbrauch zeigt, dass jeder Deutsche 2024 mit 46,2 kg Konsummilch und 25,4 kg Käse versorgt wird. Das zeigt, wie fest die Milchprodukte in der Ernährung verankert sind. Dafür werden die Kühe in offenen Laufställen gehalten; etwa 87% der Milchkühe genießen diesen Platz. Auch hier hat sich die Haltung verändert: Während im Jahr 2020 noch 10% der Kühe angebunden waren, entspricht dies laut Daten des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft einem Rückgang von 27%.

Dies unterstreicht die Notwendigkeit, die Tierhaltung nachhaltig zu gestalten und gleichzeitig das Wohl der Tiere in den Fokus zu rücken. Unsere Milchproduktion wird weiterhin im Einklang mit den Bedürfnissen der Natur und der Gesellschaft stehen müssen, um auch in Zukunft eine qualitativ hochwertige und verantwortungsvolle Milchwirtschaft zu gewährleisten.